I
il i fi , .
358
tjiiorgan. Formen:
Oyslallju-isiiioii ffriiii .
Ciilion weiss .
Kiilksldniciicii . . . .
Kalk-lli)i|ili(ilillic . .
Hiiiislniiislaiib . . . .
Illimiiicr
lllaullcL-kigcr Saud . .
KI.EISK SBDLICHE ASTILLEN.
•
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GliOSSE NÙllDL. ANTILLES.
2 4 I 30 I 11 I I 9 1 12 1 33
D.\S FOSSILE USD VULKASISCH BEWEGTE KLEINSTE SitSSlVASSEIl-LEBEN AUF DEN ANTILLEN.
D C C X C I I - D C C X C V I I I .
A. E S S B M t E K U l l l i .
Die iiiikroscopisGlien Meci-csromieii siiiil in grossem Miiasslnbo auf Rarhailos ilcr Aiililltn als Eni - iiilil liolie Füls-Masscn liililciid
.iiisgozciclincl. Fossile SrisswasstM-liialilliit sind von kciiiei- der liisolii bisher liekaiiiil gcwonlen. Nun giebl es auch liier Eidcsscr,
und es erscliieii noLliig, ilio essiiaron Siibslaiizen zu diaralUerisiren. Reí Urciiiwobneni cvziibleu dio Euldecker der Jiiselii nicbls
von solcher Sille, und die dorl iingcsiedcllcn F-urojiSer haben sie ehculalls ui t l i l ; ¡dleiii dio aus Afrika von lelzlereu eingefiihrlen, die Landcskullnr
besorgenden, Neger-Sklaven haben ihre Laudcssiüe iinlgebraclil und forlgeselzl. Aus Tuiuauit de Ciiauvalons Yoyage á la
Maiiiii¡í¡iio 1751 p. 85 bal sebón A. v. llusiiioi.uT die Naebrichl enlnonimen, dass das Erdessen der Keger dori, damals in dem Slaasse
überhand genoirnnen, dass mau Verbote dagegen erliess. Die Neger von iler Küste von C.uinca essen gern eine gelbliche Erde ibres
Landes, die sie Cao na c nennen. Diese ihnen angenehme, uiebl schädliche Gewohnheit, sagt Tuibaiilt, setzen sie gern fort und snelicn
daher auf nusern Inseln (Jen Antillen) die Erde, ivelcbe jener am ähnlichsten ist, nämlich einen rotbgelben vulkanischen Tnlf.
Dieser schädlichc TiilV wird heimlich auf die Märkte gebracbt, aber die Polizei hindert (1751) den Verkauf. Die Neger sind so lüstern
auf den Caouac, dass keine Strafe sie vom Genüsse abhalten kann. S. vorn S. 214. 1Iu.mt)oliit Rdal. hisl. L. YJJI. chup. XXIV. ed.
8. p. 294. und Ii. ScnoMiiuiiin; erwähnt in seiner reicbbaltigen Geschichte von Barhädos des Erdessens und Caouacs auf den Antilleu nicbt.
Ich bähe jedoch aus Cuba nenerlicb eine Erdart als essbare Erde der Neger dasclhst erhallen, welche dem von T i i i i iaul t angezeigten Charakter
euts|irieht. Herr E. Oi-ro, Sohn des bekannten ehemaligen Directors des botanischen Gartens zu Berlin, bat 1839 von Cuba eine
liochrothe röthelartige aber magere und körnige Erde inilgebracbt, die er mir als essbare Erde der dortigen Neger hezeiclinct übergab.
' 792. Hoch rostrotbc essbare magere Erde, Caouac, aus Cuba. Diese in anselmlidier Menge vorliegende Erde
ist oITenbar lalscblicb als Tulf hezeichuet worden. Sie bat keinen vulkanischen noch ancb ne[itnniscben Tull-Charakter, ist vielmehr
ollenhar eine stark eisenhalligc erdige, stark riechende Lehnischicht, welche durch feinen Samigehalt ihre iiiürhe liescIuilVenbcit bat. Der
Ihonige eisenrostrotbe Mulm überziebl die feinen und grohcu Saudkörncbeii. Säure hcwirlit kein Brausen, cniziebt aber ilen Erdtbeilcben
ihre rolbc Farbe und lässt sie vorherrschend als helle qnarzartige Sandthcilchen erscheinen; doch sind auch schwärzliche und gelbe dabei.
Der Sand ist kein Bollsaud, sondern hat eckige Körnchen, wie Tlieilchen einer zerfallenen Gebirgsart. Beim Glühen wird die Erde erst
scinvärzlich, nicht kolilscbwarz, dann wieder dunkler rostroth. Bei jedem neuen Glübon erneuerte sich dio schwärzliche Färbung und
bei jedem Erkalten kam die dunkle roslrotho wieder. Ursin-ünglichen organischen Gehalt habe ich in 10 Analysen der Erde nicht erkannt,
wohl aber kamen ein glattes einfaches Pllanzenhaar und feine AVurzelfasern als seltne Bcimiscbnng zur Ansicht, zweifelhaft auch Lilhö-
.iphaeriilium Irrt'ijulnre. Diese für dio dortigen Plantagen wabrscboinlich sehr vortheilbafte, obschou lialklose Erde ist mikroscopiscb eino
rein nnorganiscbo Ti-üuimei-Erde, ein magerer Eisenthon.
B . V U L K A N I S C H D E W E G T E E R D E N Ü . M ) A S C H E N D E l l A N T I L L E N .
Im Jahre 1S47 hat Herr BonEttT ScnoMiitJRCK den sehr merkwürdigen Maistaiih von Barhildos zur niikrosco]jiscben Unlersnchung
gehracbt, und ich habe in den Monatsberichten der Berliner Akademie der Wissenschaften 1847. S. 152 ilas Uesiiltat derselben initgetheill.
Herr ScuojiinjiuiK selbst bat sich darüber 1848 in seiner Gescbichte von Barbados S. 09—72 ausges|irocheii. Dieser Maistaub
ist eine vulkanisclic Asche, welche am 1. Mai 1812 vojn Vulkan der Insel St. Vincent, kurz nach dem scbreckiichen Erdbeben von Caraccas,
ilem l'assatwinde entgegen, in einer den Tag ganz veriinsternden Masse, nach Barbados getragen und dort abgelagert worden ist.
Dieser Slaubfall hat die wichtige Lehre vom oberen Passatwinde fcstgeslellt, welcher überall in den Tro|ien oben stels in von dem unieren
enlgegengesetzlcr Richtung weht. Ferner ist mir im Jahre 1847 bei meiner Anwesenheit in Oxford im Hause des Herrn Bucic-
L A N i i , von Fran Blickland, der geistreichen Geiliablin des bekannten verdienten Geologen, eine andere Probe desselben Maislaubes
inilgclbeilt worden, welcho am 1. Mai 1812 gleichzeitig auf ein englisches Schill; 500 Meilen gegen den AVind, östlich von St. Vincent,
gefallen und die Aiifscbrift halte: Xolcanlc (tshes from J. Sl. YinceiU feil otl board a nhíp 500 milcn dhtanl io Ihe windwniil. Oii
hiiiird llic Ihaijo» 1812. Endlich erhielt ich 1847 in London auch eine Probe des Schlamincs, welcher am 8. Februar auf Caji Esi
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tcrre und Guadeloupe bei dem cnlselzlichen Erdbeben mit Wasserslrömen, der Moya in Qnilo gleich, verderbenbringend ausgeworfen
worden ist.
793. Graubraune feine Maistanh-Asche von Barbados. I. Am Abend des 30. Apri l 1812 borte man einige Augenblicke
laug auf der Insel HarhSdos ein starkes, Kanonenschüssen so ähnliches Geräusch, dass die Besatzung der Sl. Annen-Festung die
ganze Nacht unter Wallen blieb. Am Morgen des 1. Mai war der östliche Horizont des Meeres klar und scharf begrenzt, iininittelbar
darüber aber sah man eine schwarze Wolke, welche schon den übrigen Theil des Horizontes bedeckte und bald darauf sich auch über
die Gegend verbreitete, wo die Morgendämmerung einzutreten anling. Die Dunkelbeit wurde darauf so gross, dass es unmöglicli war, in
der Slube die Gegend des Fensters zu erkennen und dass mehrere Personen, die im Freien waren, weder die iialieii Bäume, noch die
Umrisse der nahen Häuser sehen kounten. Selbst weisse Taschentücher liesscn sich in 5 Zoll Entfernung vom Augo nicht mehr erkennen.
Diese Erscheinung wurde durch das Herabfallen einer grossen Menge vulkanischer Ascbe bedingt, welche vom Ausbruche des Vulkans
der Insel SL Vincent herstammte. Dieser eigcnthümlichc Hegen und die durch ihn veranlasste tiefe Dunkelheit liesseu erst zwischen
12 und 1 Uhr Mittags ganz nach, allein öfter seit dem Morgen hatte man mit Hülfe einer Laterne gewisse Güsse licnicrkt, wo der Staub
in grösserer Monge liel. Biegsame Bäume bogen sich unter der Last, andere brachcn, und dies Geräusch war in ailllallendem Gogcnsatze
gegen die vollkommene Ruhe der LufL Das Zuckerrohr wurde ganz niedergedrückt, zuletzt war die ganze Insel mit einer grünlichen
Ascbo zolldick bedeckt.
Die gegenseitige Lage der Inseln Barbädos und St. Vincent macht die so eben berichtete Erscheinung sehr interessant. Die
letztere Insel liegt bekanntlich 20 Stunden (lieucs) westlicher als die ersterc. Der Passatwind bläst in jenen Gegenden, und besonders
im April lind Mai, einförmig und ohne Unterbrechung von Ost mit geringer Ahweichnng nach Nord. Schilfe, welche von Sl. Vincent nach
Barbados, gegen den Passat, segeln wollen, müssen stcls einen Umweg von einigen 100 Meilen niacben. (S. WriTicii, C.uriosUks of pliysic.
Georjmplnj.) Man muss daher annehmen, dass der Vulkan von Sl. Vincout die nngebeure Slauhniasse, welche auf Barbados und das
iimgcbendc Meer (nach SciioiimmcK p. 71 liel eben solcher Staub hei Martinique und 500~c00 Meilen östlich von Barhädos auf die
ciigliscbcn Schilfe Emma, Dragon und Neptun) fiel, bis zu einer Höbe cmporgescidoudcrt habe, in welcher nicht nur der l'assatwiiid nicht
mehr sieb äusserte, sondern in der sogar ein entgegengesetzter Wind herrschte. Dieser eutgegcngesclzle obere Wind ist der von den
Physikern angeiioniniene obere Rückstrom des Passales in den Tropen, welcher hierdurch eine dircctc liestäligung erhielt, i)
Auf der Insel St. Vincent batle gleichzeitig das Souffrier Mountain oder der Vulkan Morne Garou, der nördlichste und höchste
stels rauchende Berg, einen furchtbaren Ausbruch, den ersten seit 1718. Vom Mittag des 27. Apri l an stieg eine unermessliche B.iuchsäulc
gen Himmel, begleitet von den heftigsten Erderschültcrun'gen und entsetzlichem Kraclion. Sand- und Ascben-Regcn vcrniislerteu die
Luft. Alles bedeckte sich mit bellgrau gefärbter Asche, alle Vegetation wurde vernichtet, die Thicre, Vögel und Vieh, starben. Am
30. April brach ein Lavastrom hervor. Am I.Mai bis 8 Uhr war Einslerniss, undurchdringlicher Nebel umhüllte den Berg und scbwehle
auf dem Meere, verschwaml aber im Laufe des Tages.
Von dem unter diesen Umständen in BarbHdos gefallenen Maislanbe sandte Herr R. ScnoMiujncii 1847 4 gesonderte Päckchen.
E i n beiliegender Zettel sagt: Mmj diisl. Di/feren( killds of aslics, which feü in Barbados ou Ihe 1. of Maij 1812 afler Ihe eriipliau iif
thc Sou/frier in llie Island of SL Yincenl. Sämmtliche Slanbarlen sind mehlartig, aber schwer an Gewicht, graiibraiin, mehr hräunlicb
oder mehr gelblich. Alle sind zwar fürs blosse Auge homogen und fein, aber nicht so fein wie der gelbe atlanlische Passatstaub.
Zwischen den Zähnen knirschen sie ohne Härle, als könne dieser Druck die feinen Tlieilchen leicht zusammendrücken. Dem äusseren
Anscheine nach sind diese Ascbenprobeii seit 1812 vor fremden Beimischungen geschützt gchlicben und noch in ihrer ursprünglichen
Beinheit. Nach Scuombubgks Mittheiluiig in dem angeführten Werke, 1848, S. 72, finden sich die Aschen von St. Vincent noch jetzt
an verschiedenen Stellen im District St. Thomas und anderwärts in Barbados. Sic heisscn Maislauh und geben dem Boden Fruchtbarkeit.
Nach einer Zeitung von Barhädos soll damals IIuMpnai Davy die Asche cbomisch analysirt und Kieselerde, Thonerde, Eisenoxyd und
Mangano.-iyd als fruchtbar machende Bestamllheile angezeigt bähen. Ob die mir zugekommenen Proben von den Bodenverhälliiisscn entnommen,
oder seit 1812 trocken in Häusern aufbewahrt worden sind, ist nicht ausgesprochen. Die äussere Beinheit und Gleichartigkeit
sainmt der Farben-Vorscliiedenlieit der Proben spricht für Letzteres, niid die Probe vom Schilfe, welche rein erhalten worden, giebl einen
Maassstah eben dafür. Die chcmiscbe Analyse, welche Dr. Tiio.mson im Jahre 1814 im IV. Bande seines Journals nach einer nach England
gehracbten Probe ganz kurz bekannt gemacht bat, ergab in 100 Tbeilcn: Eisenoxyd 1, Kalkerdc 8, Kieselerde und Tboncrde 90.
Die mikroskopische Analyse zeigt, dass der Staub meist aus glasigen, durchscheinenden, aber öfter ahgeriiudetcn (angcscbniolzcnen)
Tbeilcbcn besteht, die beim durchgehenden Liebte oft brännlichc oder gelbe, zuweilen rothbraune, auch schwarze Farbe hahon.
Dazwischen finden sich zellige, dem zerriebenen Bimstcin ganz ähnliche, Thcilcben und öfter kleine Crystalle, die Pyroxen-Crystallen ähnlich
sehen und grünlicbe, auch, den Lahrador-Crystallcn äbnlichc, hräuiilicbe Färbung im Mikroskope haben; andere Crystalle sind farblos.
In der Form sind sie stels säulenförmig mit stumpfen Zuspitzungen. Es erscheinen also geschmolzene, gcfrittctc und bloss mechanisch
zerrissene kieselartige Felsthcilchen mit Crystallen zunächst die Masse bildend, welche sehr vorherrschend glasartig ist. Seit 1848 babo
ich auch das polarisirtc Licht zu sehr rrnchlbarer Unterscheidung angewendet, und es zeigl in diesen Aschen viel cinfacblichthrechendc
(Glas-) Thcile neben vielen doppelllichthrechcnden (bunten) ipiarzigen Crystallsplittern und Crystallen. Ausser diesen unorganischen Verhältnissen
Ihidet sich in fast jedem nadelkopfgrossen Theilchen (Vi—'/a Linie) der Aschen eine Spur deutlich erhaltener organischer Beimiscbinig
als kieselerdigo kleine Tbierscbalen oder Phytolitbaricn (kieseliger Pllaiizentheile), auch von, olt verkohlten, weichcn Pllanzentbeilcn.
Bei 50 Analysen solcher kleiner Ascbenmcii gcii lialleii sich 1847 19 vci'schiotlciic orgaiiisclic Köi'perclien, niaiiclic in vielen
Exemplrircn, ci-keiiiicii lassen, wüldie im Monnlsbcriclile dor Beri. Akad. S. 157 vcTzuiclincC wurden. Von iler-AscIie Nr. I wurden ans
iinr 2 Analysen nur Lilhüdoitliiim Plafijodon erniilLelt. ,ieU:l sind ans denselben 2 PräparaLen mlL schilrleren UnLersnciiungsiiielliodcii
4 oryanisclie Gestallen vereinzelt iiervorgclreten. Aredia Eiicholijs ist völlig seliön erhalten.
1 ) F ü r t l i o V o r l i a l l i i i
s ü v o n D n r l i ä d o s l i m i c i s i c l i d i e w i s s c n s c l i a f l l i c l i c Q u d l e i n d e m Edinbourgh Movthl,/ Magazine, w o n u s < 1
• I i ü b c i - s u l z t i i i r n i K i i i i . I l o F K . « . \ N N S G c s c l i i c l i l c d e r C e o g n o s i e , 1 8 3 8 . S . 5 0 5 , ñ l i n r g t í g n n K e n . F ü r d i e V c r l i
e oik/ Sdi'yt-i'f/. V o l . ÌI. j \ > . l . / . }aii. 1 S ; } 3 . Üoitou, l i e ü n d c n . D a r a u s i s t s i e i n < I i e TruusucUotts of j V i
S c h r i r i e n d e r D r e s t h i v r i n i i i i : r u l ü g i s c l i c n G c s c l l s c h a f l . R . J . 1 8 1 8 . p . 1 2 5 . 1 3 5 . M i r s i n d a l s Q u o
l e h e n d i o U e b e r s c i z u i i g e n . I n 1 1 . S c n o s i a u n c K S G e s c i i i c l i l e v o n R a r l i ä d o s i s t z i i l c l z l 1 8 4 8 o i n T a g i d u r c
1 S 1 8 . T. IX. J I . 2 1 6 , n n i l n u s l u l i r l
i m ^ai'-Knglaiid Journal of Mcdeci.
u i u l a a s í i i l i i - i i c l i í i h c r s i ' l i l i n l i u i
Philos, soc. m g i i i i g l i c i i « o w c s c n , i l ;
i c l i l i n d i e Annales de Chimie cl de Physique,
v o n S l . V i i i c c n l . « o l l s i c l i d i e c r s K i N a c l i r i c b t
V u r A - Philosophical socicKj. I S 1 5 . I. 3 1 S , i i l i c r g f g a n g c n
< l i c Annales äc Chiinia n i i d dk .Trnmaci. of New-York
e i n e s A u g e n z e u g e n v o n Ü a r l j ä d ü s w ö r i l i c l i a h g e d r u c k t .
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