
 
        
         
		¡(MI(^  lii'wcginig  ilfiin  liehen  gleich  rinsiplil,  imd  überall  Lehen  liiulel,  wo  liewegung  isl,  wie  Schwere.  Eleclrieilfil  
 1111(1 Wärme  solche  Allgeineiiiheil  zeigen,  dass  sie  Eigenscharieii  alles  Kür|jei'lichoii  sind;  nur  hal  dieses  
 Lidieii  ilaiiii  allerdings  nichts  Eigenlhündiches.  auch  nichts  den  Menschen  Erwärmendes.  Erhebendes  oder  
 Ei'nuilhigendes,  es  gehört  den  physikalischen  Kräften  nnbedingt  an  und  ist  die  kalte  .4eusserung  des  gestörten  
 (ileichgewichts  derselben.  Anders  ist  es  mit  dem  organischen  Leben.  Seitdem  durch  sorgfältige  ¡Natnrforsehung  
 von  den  grössten  bis  in  die  zartesten  Lebensformen  hinab  die  Vorstellung  gründlicii  znriickgewiesen  
 und  kraftlos  geworden,  dass  sich  Autochlhouen-Jlenschen,  oder  Autoclithonen-Thiere  und  
 -  I'llanzen  durch  Zusammenwirken  niclitorganischer  Elemente  bilden  und  bilden  lassen,  hat  das  organische  
 Leben  sich  von  dem  Organloseu  erfahrungsmässig  scharf  geschieden.  Orgaidose  geformte  und  bewegte  
 Köi'pei-  können  Chemiker  und  Physiker  leicht  herstellen,  aber  auch  das  kleinste  organische  Wesen  ist  beut,  im  
 Jahre  1854  nach  Christi  Geburt,  nndarstellhar.  Nur  ans  organischem  Leben  entwickelt  sich  in  erstaunenswerther  
 Sicherheit  und  Gleichheit  das  neue  organische  Leben  überall,  wo  die  augestrengteste  und  umsichtigste  
 Eorsebung  den  Keimen  nachspürt.  Durch  dieses  Gesetz  erhalten  die  kleinsten  Lebensformen,  gleich  den  
 grössten,  ein  hohes  Gewicht  gegenüber  den  nicht  organischen  Stollen  und  Kräften.  Jener  wunderbare  
 Auslluss  hoher,  in  allen  Systemen  wohlabgeglicbener  organischer  Entwickelung,  welchen  wir  im  Menschen  
 Geist  und  Seele  nennen,  und  der  sich  vom  ersten  selbstständigen  Erscheinen  oder  dem  scheinbaren  
 Anfang  des  Oi'ganismus  an  die  verschiedensten  festen  und  Ilüssigen  Stoffe  sammt  der  Wärme  und  Electricität, 
   wie  ein  lianmeister  Mörtel  und  Dausteine,  oder,  nach  dem  Aristotelischen  Bilde,  „wie  ein  Zimmermann  
 Säge  und  üohrer"  mit  aller  Sicherheit  dienstbar  macht,  ist  meinen  Erfahrungen  nach  ein  Character  auch  
 des  klehisten  Lebens.  Millionen  und  aber  Millionen  Formen  des  unsichtbar  kleinen,  siciier  und  fest  beharrenden  
 und  wirkenden  organischen  Lehens  gleichen  nicht  bloss  andern,  in  der  Zeit  und  im  llaume  geschiedenen  
 fast  vollkommen,  sondern  haben  auch  aus  unnennbar  fernen  Urzeiten  der  tief  liegenden  Gebirgsmassen  
 her  ihre  Form  mit  allen  den  feinsten  Einzelheiten  der  Sculptur  ihrer  Schalen  so  fest  und  scharf  
 erhalten,  dass  sie  den  heutigen  fast  wie  Abdrücke  derselben  Platten  gleichen.  In  Crystallen,  deren  mathematische, 
   dem  organischen  Leben  scheinbar  verwandte  Formen  den  denkenilen  Geist  hoch  spannen,  fehlt  
 das  w^iehtige  Product  des  mit  dem  Wachsthum  erziehbaren  Geistes,  und  leicht  vermag  ein  Chemiker  durch  
 Mischung  unorganischer  Elemente  sie  willkührlich  klein  und  gross  zu  bilden.  Mit  Staunen  freilich  steht  man  
 vor  den  wunderbar  complicirten  und  doch  einfachen  Gesetzen  auch  dieser  Bildungen.  Allein  nicht  einmal  
 die  gröhern,  recht  eigentlich  chemisch  erscheinenden  Processe  der  Verdauung  und  Absonderung  haben  sich  
 nachhaltig  als  einfach  chemische  Processe  erwiesen,  und  so  erfreulich  auch  die  Anregungen  sind,  welche  
 zuletzt  die  chemische  Physiologie  der  Landwirthschaft  gegeben,  so  entsprechen  sie  doch  den  Erwartungen  
 fester  Gesetze  nicht.  Das  Leben  bewahrt  seine  Willkflhr  der  Schwankung.  Unanfgescidossen  steht  überall  
 bis  heut  der  Lebensprocess  auch  in  seinen  gröhern  Theilen,  und  an  die  feinen  geistigen  Producte  hat  
 noch  kein  Analytiker  entfernt  gerührt.  
 Eine  andere  Eigentijümlichkeit  des  kleinsten  wie  des  grossen  organischen  Lebens,  welche  bei  diesen  
 narstelhmgen  ins  Auge  zu  fassen  ist,  ist  die  räumliche  Geringfügigkeit  und  Unscheinbarkeit  der  wirkenden  
 Ursache  zur  Grösse  der  Wirkung.  Dass  die  stark  gehäufte  Electricität  als  zerschmetternder  Blitz  aus  meilengrosson  
 Wolken  Zerstörungen  verursacht,  dass  ein  Vulkan  bei  seinem  Ausbruch  ganze  Ortschaften  und  
 Länder  sammt  Tausenden  von  Mensehen  mit  Schlacken  überdeckt.  Berge  aus  llachem  Lande  hebt  und  
 Inseln  aus  tiefem  Meeresgründe  hoch  über  den  Wasserspiegel  drängt,  sind  Erscheinungen,  welche  als  den  
 wirkenden  Kräften  angemessen  leicht  erkannt  werden.  Anders  ist  es  hei  den  hier  vorzulegenden  Erscheiluuigen. 
   Wenn  es  auch  noch  begreiflich  erscheint,  wie  die  dünne  Oberilächen-Scbicht  der  organisch  
 lebenden  Wälder  und  Wiesen  sammt  den  Tlneren  einen  wesentlichen  berechenbaren  Einlluss  auf  die  
 Atmosphäre  der  Erde  hat,  so  verliert  sich  doch  dieser  Maasstab  für  das  Leben  in  der  Bichtung  zum  kleinsten  
 Baume  bin.  Der  Humus,  welchen  die  Wälder  und  Wiesen  der  Erdoberlläche  überall  aufbauen,  ist  nur  in  
 nmldenförmigen  Einsenkungen  zuweilen  beträchtlich,  meist  höchst  mdicdeutend  zur  Masse  der  Formen  und  
 den  Jahrtausenden  der  Wirkung.  Aber  die  viel  kleinern,  ja  fast  unvergleichbar  kleinen  Organismen,  von  
 denen  hier  zu  sprechen  ist,  die  einzeln  ganz  unsichtbar  «ind,  zeigen  oft  ganz  nid)egreil1ich  überraschende  
 Wirkungen.  Nach  einem  schon  1838 vorgetragenen  Entwickehmgsgesetz  ist  ein  einzelnes,  unsichtbares  Kieselscbalen 
 Tlhercben  im  Stande,  sich  durch  den  Act  der  Selbsttbeilung  (viele  haben  daneben  noch  Knospenund  
 Eibihhmg)  in  8  Tagen  Massen  bis  zmn  Volumen  der  gesannnten  Erde  zu  enl\vick(dn.  und  nach  
 einer  Stunde  Bube  in  einei'  folgenden,  einzelm'ii  Sliindo  diese  Masse  zu  verdoppeln.  Solcbi'n  un/.ei'leghareii  
 Elementar-Kräften  gegenübei'.  die  man  bidii'big  Lebenskraft  oder  amlei's  nennen  mag.  die  ich  aber,  
 um  für  das  BäÜisel  einen  bekannten  Ausdruck  zu  bewahren,  mit  dem  Namen  di'i-  Lebenskrafl  wie  
 bisher  bezeichnen  werde,  verschwindet  die  Wichligkeit  der  Masse  eines  Gebirgs.  verschwindel  auch  die  
 Wichtigkeit  einei'  Zeitannahme  Ini'  die  Entwicklmig  desselben,  ja  für  die  liniwickhnig  <ler  Erde.  Alle  die  
 hier  zu  berfdirenden  uiul  zu  erläuternden  bis  1000  Fuss  ühersleigenden  Gebirgsmassen,  als  (".ebilde  des  
 kleinen  lAibens.  köimen  möglicherweise  in  vielen  1000  Jahren  abwechselnd  gi-störtei-.  aber  auch  in  einigen  
 Stunden  nngeslörler  Eniwicklung  entstanden  sein.  Grosse  Gleichartigkeit  dei'  Formen,  welche  zuweilen  
 ganz  überwiegend  einer  einzigen  Art  angehören,  sprechen  m'cbt  selten  wunderbar  für  das  Lelzlei'e.  Tliatsäclilicb  
 pllegen  die  neueslen  lii'dbihhmgen  aus  kleinen)  Leben  sich  so  zu  verhalten,  wie  es  unter  den  
 Häusern  Berlins  hie  und  da  direct  heobacbtel  werden  kann,  dass  bei  8  bis  20  Fuss  inächligen  Lagei'ii  ilas  
 sie  bildende  und  forlbanendii  Lehen  sciiichtenweis,  von  Papierbogen-  oder  einer  Tisciunessei'-Ilicke  
 zuweilen  inn- oberhalb  ist,  während  ihe  Wirkung  dieses  Lebens,  die  allnnilig  abgestorbenen  und  ahgelagerleii  
 Schalen,  jene  8 bis 20  Fuss  Masse  betragen.  Es  kann  eben  so  leicht  in  besonderen  Verhällnissen  das  einer  
 Papierdicke  gleiche  Leben  500  Fuss  Masse  ahgesloi'bener  Geschlechter  unter  sieb  haben,  und  wer  vor  neuen  
 Bildungen  steht,  kann  wohl  vor  dei'  grossen  Masse  der  Wirkung  die  dünne  Beilie  der  Wcrkleulc  übersehen. 
   deren  rasch  abstei'bemle  und  rasch  ergänzte  Geueralionen  den  Bau  begi'ündeten  uiul,  wo  sie  ungestört  
 siiul,  ruhig  zu  neuen  500  Fuss  weiter  fortsetzen.  
 So  ist  deiui  das  im  Jahre  I8IJS erschienene  Buch  ..Die  Infusionslhierchen  als  vollendete  Oi'ganismen",  
 welches  die  bartschaligen,  Erden  unii  Steine  bildenden  Foi'Uien  wenig  berührte,  die  liinleilnng  zu  dem  
 gegenwärtigen.  Jenes  wai'  die  Physiologie  des  miki'oskopischen  Lehens,  w(dcbe  die  Oiganisalion  uml  
 darauf  begrüiulete  Syslematik  dei'  Formen,  so  wie  die  Gesetze  iler  kaum  begreillichen  Vernndirinigsfähigkeil  
 derselben  zusanuiienlässle.  Die  grosse  lypisclie  Organisation  ist  damals  mit  scharfen  Gründen  fe.sigesli'lll,  
 und  sie  bat  durch  lu'ue  Foi-scbnng  nicht  abgenommen,  sondern  allseitig  zugenommen.  Trübes  Weller.  
 Mondschein  uml  gi'cller  Sonnenschein  geben  von  Landschaften  ein  anderes  Bild,  und  bei  LnUspiegelnng  
 steht  vieles  verzerrt  und  verkehi't.  Jeder  Beobacbtei-  hat  seine  andere  Beleuchtung  unii  bat  oft  völlig  recht,  
 wenn  er  ganz  abweicbeml  vom  Amiern  berichtet.  Dabei  bleiben  aber  doch  die  Gegenstände  dei'  LandscbafI  
 in  ihrem  iidiigen  Verhältniss.  uml  es  giebt  eine  Art  der  Aull'assung  hei  mildem  Tageslicht,  widcbe  die  
 wissenschaftlich  voi'lheilhafleste  ist.  Diese  habe  ich  mich  bemüht,  aufzusuchen.  Im  Jahre  I8IÌ8  wni'den  
 manche  unkhu'e  Theile  und  Formen  ausdrücklich  mn-  beiläufig  mit  in  die  Systematik  gezogen,  alici'  alles  
 Unklare  wurde  choiiso  ausdrücklich  preiss  gegeben.  Auch  dieses  Unklare  mag  noch  gemustert  werden,  aber  
 nur  der  Mangel  an  Einfachheit,  die  Existenz  grosser,  den  grösseren  Tlneren  nicht  im  liinzebien,  aber  in  den  
 Systemen  analoger  Organisation  des  Kleinsten,  wau'de  als  das  Wesentliche,  das  allein  Wichtige,  festgehallen  
 und  in  Ilaupipunkten  bis  zu  den  Monaden  nacligewiesen.  Diese  Bausteine,  welche  auf  festem  Grumh'  
 schon  ruhig  liegen  und  allmälig  noch  geformt  und  geglättet  werden  mögen,  sind  L  die  bis  zu  den  
 Jlonaden  dnrebgreifende  Ernälirnng  aller  Thiere  und  nie  einer  Pllanze,  mit  festen,  in  innere  Itäunie  aufgenommenen  
 SlolVen,  2.  die  Biiwegnng  durch  meist  zahlreiche,  öfter  deutlich  (pu>rslreilige  Muskeln  führende,  
 Bewegungsorgane.  Ii.  die  nur  organische  Vermebrung  mit  oft  vom  Ei  an  mühsam  und  glücklich  schon  
 beobachteter  oder  durch  heobachlete  sehr  kleine  gleiche  Formen  bis  zum  Ei  berabgeleiteler  Enlwicklnng.  
 4.  die  oft  deullicb  nachgewiesenen  Gelasse,  Nerven  uiid  von  rothen  chronialischen  Zell-Spectris  ganz  verschiedenen  
 Augen,  letztere  durch  die  Entomostraca  und  Bädei'tbiere,  bis  zu  den  Monaden.  Diese  festen  Bausteine  
 haben  schon  viele  fortliildende  Baumeister  gefunden,  und  erwarten  weitere  frische  Kraft.  Viel  Organisalion  
 und  dennoch  überall  zu  wenig,  nirgends  zu  viel  zu  berichten  war  die  Aufgabe,  um  nicht  durch  allznstarki's  
 Hervorheben  der  Nebendinge  (z.  B.  der  Eiitwickhmgs-Formen)  Hanplformen,  Bahmen  und  Seele  dieser  
 kleinen  wie  der  grossen  Körper  aus  dem  Auge  und  der  Systemalik  zu  verlieren.  Nachdem  diese  Basis  festgestellt  
 war,  ist  es  erst  allmälig  gelungen,  den  damals  schon  durclihhckenden  Einlluss  des  feinzertlieilten.  selbstständigen  
 Lebens  auf  die  Bildung  von  immer  ausgedehnleren  Erden  und  Felsarten  zu  entwickeln,  und  es  
 in  allen  geologischen  Epochen  der  Erdhildung.  erst  als  Kreide,  neuerlich  Iiis  zu  den  nntersilurisclien  (lebirgsmassen  
 als  Grünsand  naebzuweisen.  Aber  auch  das  Polar-Leben.  das  Leben  der  böcbsten  Alpenspilzen