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Tnf«! I. [ti.
Pinnnlaria Daclybis ? Fig. 12.
macilenta.
í peregrina.
Stauroneïs biroslris .
Stauroptcra —?
Surir ella Craticula . .
Tabellaría pinnata . .
13.
17.
16.
15.
10.
PhytoUtharieu: 27.
Assida aspera a heplag. Fig. 33.
« ' ¡ì hexag.
Liihasleriscus radiatus ^ 34.
» tubercul. ' 35.
Lithodontiim furcahm.
' nasutwn . s 2-4.
i rostraturn > 25.
Lithomesites Pecten . . « 29.
Litìmtylid. cluvatum.
Milli vergleiclie ilas Foigendc.
569. Kiesclgulir von Isle de Bourbon. Tafel I. ii.
TAfOl I. 111.
Lükosttjlid. Clepsammid.
i cnrvatnm.
" denticulatnm Fig. 3 ! a.b. 32.
* Formica.
i irreguläre.
Ossicnlum.
' ovutim.
i Periodon.
Piscis. . . . . 26 a.
' qvadrahm . « 27 a.
iiajula . . . i 261).c.
« 7'xide.
Serra. . . . . 31c.
i sinnoswn.
. ' u7iidenCatum > 28.
*Spongolithis Triceros? a 30.
Thylacium hirtuin... ? 36.
i laeve. . . . 37.
Der ßaraa von Jacqui.x in Wien sandle mir 1838, nachdem 1836
und 1S37 meine Unlersiichungen des Kieselfiulirs von Isle de F r anc e bekannt gemacht waren, eine kleine Probe einer Substanz ai-„
I s l e de B o u r b o n , die sich im lüiiseri. Mineralien-Cabinet zu AVien befinde und als Porzellanerde bezeiclinet sei. Von derselben Substanz
erhielt ich später noch eine zweite kleine Probe von Wien, wieder mit der Bezeichnung: „aus der Insel Bourbon." Es scheint
didier, dass im dortigen Mineralien-Cabinet sich zwei verschiedene Erden von den Mascarenen befinden, eine als L a v a -Äs c h e {cendres
des Yolcans Bonv) von Isle de France bezeichnet, weiche an lÍLAriioTii geschickt wurde, und eine als Por z e l l ane rde von Isle de Bourbon
[Vouzzolanc gris-päh Bory). Auf beiden Inseln war Iïory de St. Vincent und auf beiden hat er die Oberiläche mit verschiedenfarbigen
Porzellanerden bedeckt gesellen. Benierkenswerth ist, dass Bory in seiner Reisebeschreibung Bd. III. S. 2 2 4 sagt: aui lsle de Bourbon seien von
der Oberfläche bis zum Grunde der Insel abwechselnd vulkanische und neptunische Lagen sichtbar. {S. iMonatsber. der Berl. Akad. 1838 S. 102.).
Nach Leopold v. Buch ist der Vulkan Bourbon einer der mächtigsten auf der Erdfläche und steht ganz allein, ohne Verbindung
mit anderen Vulkanen, Er nimmt, östlich auf der Insel gelegen, nicht den Theil derselben ein. Alles Uebrige ist ausgezeichnest
basaltisch. Schichten übereinander von Tnfl', von Mandelslein und von festem Basalt. Der Vulkan erbebt sich zu 7507 par. Fuss (Canar.
Inseln S. 351). Die Nachrichten sind im Speciellen von Boiïy de St. Visce.m. Das Grundgestein hält Leop. v. Boen danach für Trachyt.
Sollten die in jenen Schriften als Tufle bezeichneten Schiebten zum Theil hierher gehören? — Dass der sammelnde Reisende auf dni
Mascarenen gerade diese Substanzen als Probe der dortigen zersetzten Laven und der vulkanischen Aschen mitgebracht bat, scheint auf
eine grössere Verbreitung und einen aulTallenden Cbarukler der Erscheinung der Kieselgubr-Lager hinzudeiiten. Wenn dergleichen Süsswasser
Infusorien-Biolithe mit Basaltlnfl"en 40 Fuss hoch abwechselnd Schichten bei Cassel bilden, und wenn 500 Fnss hohe Lager davon,
von Basalt überdeckt, in Californien von Frémoxt angiízeigl iinil von mir armlysirt sindj so mag die Erscheinung der Mascarcncn nur
eini! Thalsaclie sein, deren Analogien inanniclifacli, andermirls vielleicht grossarliger, vorliegen, denen sich aber leicht, hei schärferer
vorurlheilsloser Auflassung, anch in jener so durch und durch vulkanischen Inselbildung, eine noch weit interessantere Seite abgewinnen
liesse. Diess sind jedoch Bemühungen, welche küni^igen Forschern zu überweisen sind.
Die erste im Jahre 1838 von mir (a. a. 0.) |rahlieirte Anaijse machte 4 Ilanptformen namhaft, welche diese Erde hauptsächlich
bilden, und sie wurden als fiiiioiiB Arcus, Faha, mdom und Navicula Cmlicula bezeichnet, Formen, die auch Klapboth's Kieselgnhr
zusammensetzeu. Da die Substanz jener von Isle de France im Aensseren und auch im clieraiscben Vorhalten, meiner eigenen Prüfun^^
nach, ganz und gar äliiilich ist, da auch die Miscliungstheile in den Mengen- uud Arten-Verhältnissen ganz übereinstimmen, so habe ich
nnr 10 Analysen gemacht, die zusammen 29 Arten geliefert haben: 14 Polygastern, 15 Phytolitharien. Es scheint keinem Zweifel unterworfen,
dass noch weitere Analysen ziemlich die ganze Sunnne liefern werden, welche aus Isle de France gemeldet ist, und wenig
Besonileres. (Jeher die Entstehung, das Alter und die vulkanischen Beziehungen wird am Schlüsse des Abschnittes prüfend gehandelt.
Es folgt das Verzcichniss der sämmtlichen Formen und Erklärung der Abbildungen auf Tafel I. n. Einige Formen sind auch
hier nach dem Stich der Tafel noch aufgefunden worden. — Fig. A. giebt den Total-Eindruck der Erde hei 300facher Vergrösscrung.
Polygastem: 14.
Tafel 1. II.
Phytolithariea: 15.
Tafel I.n.
Achiianthes ventricosa . Fig. 9.10. Assida aspera heptagona? . Fig. 11.
Eunotia amphioxys. Lithasleriscus luberculatus s 13.
Í nodosa . . . . ^ 2. Litìiostìjlid. clavalum.
5 ventralis . . . A. ' Clepsammidium.
Fragilaria rhabdosoma Í 4. f curvatum.
s p ^ 5. - denliculatum. •
IJimantidium Arcus . . Î 1. ' Emblema.
* Faba. . . ^ 3. ' Formica.
Pinnularia borealis . . Í 6. > irreguläre.
Í macilenta . Í 7. ' Ossiculum.
Stauroneïs birosiris. quadratum.
Í Semen. ' rude.
Surirella Cralicula . . ^ 8. i sinuosum.
Tabellaría pinnata. í triquetmm.
Spongolilhis acicularis? .
(an Lilhochaeta?).
12.
267
DIE INSEL ASCESSION.
Die Insel A s c ens ión hat nach Leop. v. Buen (Canar. Inseln S. 314) Eruplions-Kratere und Laven, ist aber kein Vulkan, weil
ilir der hohe Pik von Trachyt fehlt. Diese Nachricht scheint ein Redactions-Irrthum zu sein, denn S. 343 und 344 desselben Werkes
heisst es, die Insel sei nicht hasaltiscl., sondern trachytisch, und unter den im südlichen atlantischen Occan zerstreuten Inseln habe
Ascensión allein Merkmale eines wirklichen Vulkans. Nach S.vbiííe hat der höchstc Gipfel 2740 Fnss Höhe (Jminal <)/ XA7A'.),
etwas höher, bemerkt Y. Bucii, als der Epomeo auf Ischia. Ein einziger Hügel im Innern {Greim tmuukuii, nach Iloiisnuiu; 2250'hoch)
war mit Vegetation bcd'cckt. Schon Fokstek fand Ohsidian daselbst, und B.vsil Halt, auch Binistcin. Gehört dieser hei Hrn. v. Buch aus
B a s i l ILll's Manuscript erwähnte Bimstein vielleicht zu dem Phytolitharicn-Tulf des old Vulcttno? Proben eines dortigen schwarzen und
eines grünen Obsidians, beide ohne Blasen, erhielt ich von Dakwk.
570. Phytolitharien-Tnff des old Vulcano auf Ascens ión. Im Jahre 1844 sandte mir Ur. Cuables Dahwik, der
umsichtige und geistvolle Reisende, an! dem Beagl e mit Capitain FiTznov unter vielen Proben eigenthündicher, der n.ikroscopischen
Untersuchung wertb erschienener, Substanzen seiner Weltreisen auch eine Probe des sonderbaren weissen und mürben anseheinend vulkanischen
Taires, welcher die sogcuannte Teufel s Rci lbahn des angeblichen alten Vulkans auf Ascensión bildet. Herr Darwin hält
es nicht für einen Vulkan, wohl aber für eine alte Anhäufung vulkanischer Aschen in einem feuchten Kessel. Er schildert m seinem
Reisewerke, Gcoloijical Obsermtions m ihe Volcanic Islands, London 1844, p. 47, die Oertlichkeit folgendermaasscn„Die Anhöhe,
welche auf der Karte als Krater eines alten Vulkans bezeichnet ist, hat keinen von mir wahrgenommenen Anspruch auf diese Benennung,
ausser eben dadurch, dass sie sich in eine cirkclrnnde sehr flache schüsselartige (saucershaped) Kuppe endet, die fast Mei'« m
Durchschnitt bat. Diese Vertiefung ist beinahe ganz erfüllt mit vielen allmälig aufgetragenen Lagern von Asche und Schlacke, die verschiedene
Farben und wenig Zusammenhang haben. Jedes besondere schüsselförmigc Lager geht rings am Rande herum zu Tage aus,
wodurch viele Ringe von verscliiedener Farbe gebildet werden, welche der Anhöhe ein phantastisches Ansehen geben. Der äussere Ring
ist breit und von weisser Farbe, daher gleicht er einer Bahn, auf welcher Pferde zugeritten werden und hat den IXamen T e u f e l s Reits
c h u l e erhalten, unter welchem er am meisten bekannt ist. Diese übereinander gelagerten Schichten von Asche müssen üher das ganze
umgebende Land gefallen sein, sind aber überall weggeweht worden bis auf diese Vertiefung, in welcher wahrscheinlich Feuchtigkeit angehäuft
war, entweder während eines aussergewöbnlicben Regenjahres, oder während der Ungewitter, welche oft vulkanische Ausbrüche
begleiten. Eins der Lager, von röthlicher (¡mkish) Farbe und hauptsächlich von kleinen zersetzten Bimsteinfragmenten gebildet, ist merkwürdig
durch seinen Gehalt an zahlreichen Knollenbildungen."
Diese so bezeichnete sonderbare vulkanische Asche der zu Afrika zu rechnenden isolirten ganz vulkanischen Insel, wovon
Herr Dahwin zuverlässig charakteristische Proben mitgenommen und gesendet hat, zeigt hei genauer mikroscopischer Analyse keineswegs
die Charaktere einer gewöhnlichen unorganischen vulkanischen Asche, vielmehr ist die ganze Masse ein rein organisches Product, welches
zwar in seinen Einzeltheilen nielit bedeutend verändert, aber doch völlig ohne kolilenstoffige Bestandtheile ist, daher wahrscheinlich einer
Glühhitze ausgesetzt war. Die so völlig wasserlose und baumlose Insel, welche nur Kräuter dürftig hervorbringt, auf der kein wilder
Landvogel existirt, wie Dahwin in seiner Reise erzählt, bat schwerlich dort in dem sogenannten alten V u l k a ne eine solche periodische
Wasseranhäufung, dass periodisch viel Pflanzen da wären, denn von daselbst sichtlichen dürren Ueherresten gewachsener Pflanzen erwähnt
der Reisende nichts. Wenn sich daher das folgende Verzeicbniss von 49 Arten von Ideselerdigen Pflanzentheilen und kieselsclialigen
Polygastern aus dem tuffartigen charakteristischen Ilauptbcstandtheile des lagenweis entstandenen, oben '/i engl. Meile breiten gebändertcn
und"cirkelrunden, sogenannten a l t e n Vulkans hat gewinnen lassen, so bleibt noch manches räthselhaa in der Erscheinung, das Räthsel
bekommt aber durch die mikroscopische Analyse zu seiner Lösung einen ganz anderen Gesichtspunkt.
Die mir übersandte Probe ist nicht etwa bloss mehr oder weniger reichlich gemischt mit organischen Formen, sondern besteht
offenbar ganz allein daraus, indem eine an Menge geringe unförmliche stanbartige Zwischenmasse nur als Ddrilum oder Zerfallen eines
Theiles d°er Formen betrachtet werden kann, deren Fragmente sogar auch in sehr kleinen Theilen noch erkannt werden.
Das Verzcichniss der bestimmbar erhaltenen Formen betrug 1845 30 Arten und ist seitdem auf folgende 49 gestiegen:
P o l y g a s t e m ; 7. Lithostylidium Emblema.
Chaetolyphla saxipara. i falcatum.
Gallionella calligera. 5 Formica.
1 distans. i Ilirundo.
Pinnnlaria borealis a. s irreguläre.
Stauroneïs amphilepta? 1 lacerwn.
5 Semen. > laeve.
Trachelomonas laevis. f obliquum.
i oblongnm.
Phytolitharien; 42. - Oligodon.
Assida Polystigma. > Ossiculum.
Lithodontium Acnlens. i ornatum.
s Bursa. Pes.
í furcatnm. Ptscis.
f nasulïim. - polìjèdrum.
í rostratwn. - quadratum.
Lithoinesites Pecten. Rajìda.
Lithostylidium Ainphiodon. Rho)nbus.
í angulatum. ) ro Stratum.
f articulatum. rude.
> biconcavum. 5 Serra.
í clavatum. j sinuosum.
Clepsammidium. 5 spiriferum.
= constrictum. i Tanms.
- curvatum. Trabecula.
denticnlalum. • unidentatnm.