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 J  ,  
 I - 
 I'FLAJiZEN-CULTUU-EUDEN  
 Spougol.  aspera  .  .  .  
 *  :  Cap.  serpeniis  
 *  s  cenocephala  .  
 •  fistulosa  .  .  .  
 Í  I'urca  . . . .  
 Î  Fuslis  . . . .  
 s  inflcxa  .  .  .  
 s  pMlippensis.  
 *  i  Triceros.  .  .  
 Scminulum  reniforme  .  -f- 
 ;  Fungi  .  .  .  
 Summe iles Organisoliou  lüO  
 U n o r g a n i s c h e s :  3.  
 Cr)'slnll|irismen,  grün  .  .  
 Í  we i s s  .  
 Glimmer  +  
 Gauïo Summo  193  
 + ?  
 53  I  5G  I  5Í)  I  til  I  -lü  I  -15  (  2U  |  2-1  |  32  |  24  |  45  |  32  |  45  |  37  |  31  |  2y  |  1&  [  35  |  62  
 Ein  lanJwirllisclmftliclies  Interesse  gewährt  die  auch  liier  lien'orlrelende  BescJiaffenbeiL  all'  dieser  CiiUur-Erden  aus  Japan,  dass  
 sie  so  rcich  an  unsichtbar  kleinen  Lebensformen  sind.  Bei  Gelegenheit  der  Mitlheilungen  über  Fluss-Ablagerungen,  Ilafenschlamm  und  
 die  Bildung  des  Nil-Deltas  wurde  schon  im  Jahre  1841  (Monatsherichle  der  Berl.  Akad.  S.  130),  1842  und  später  oft  wiederliolt  darauf  
 iiingewiesen,  dass  im  Marschboden  und  besten  Culturboden  aller  Länder  ein  Reichthum  von  kleinsten  Lebensformen  stets  vorhanden  ist,  
 und  wie  sehr  die  über  die  Ganges-  und  ßurremputer-Trübungen  mitgelheilten  Verhältnisse  diesen  Gesichtspunkt  bestätigen  und  erweitern,  
 ist  dort  angezeigt  worden.  Die  Verhältnisse  der  Schwarz-Erde,  Tscherno-Seni,  welche  in  Süd-Russland"s  weiten  Flächen  den  überreicben  
 Cullurbüden  bildet,  sind  neuerlich  in  gleicher  Weise  (iVIonatsber.  der  Berl.  Akad.  1850  S.  3G4)  erläutert  worden.  
 DER  INDISCHE  ARCIIIPELÁGÜ8.  
 CCCXVI-CCCLXXVI.  
 Der  iiulisclie,  liier  Asien  abscliliesscnile,  Arcliipelagus  umfassl  die  zwischen  Asien  nnj  Neuliollanii  gelegenen  Philippinen-Inseln,  
 die  Molnkken-  und  Sinula-lnsehij  die  Nicobareii,  die  Andanianen,  die  indischen  Küsten-Inseln  und  die  mehr  westlich  gelegenen  Maledivenund  
 Laccadivcn-Iuseln  mit  Ceylun.  Der  Aequator  durchschneidet  die  Mitle  dieser  Inselgruppen,  weiche  sämmtlich  innerlialb  heider  Wendekreise  
 um  den  Aeijualor  liegen,  inid  deren  Centrum  der  Massen  die  Insel  Borneo  ist.  Mehrere  Inselländer  dieser  Gegend  enüialten  ganze  
 Reihen  noch  jetzt  thäliger  Vulkane,  deren  Eiemenle  jedoch  weder  die  allein  herrsehenden,  noch  auch  die  vorherrschenden  Bildungstheile  
 des  Culturhodens  der  Inseln  sind.  
 Die  ersten  Erkenntnisse  des  mikroscopischen  Lebens  im  indischen  Archipel  sind  von  mir  1838  aus  Materiahen  der  Insel  Lüson  
 der  Phihjipincn  in  4  Formen  einer  Tripelbiidung  bekannt  gemacht  worden  (Monatsberichte  der  Berl.  Akad.  der  Wissensch.  S.  103.  Infusorienwerk  
 1838.  I.  p.  xni),  woran  sich  1843  ein  Verzcichniss  von  jetzt  lebenden  Formen  der  Snnda-Inseln  Java  und  T imor ,  und  von  
 C e y l o n  zunächst  schloss  (ebendas.  Monalsber.  1843  S.  104).  Auch  die  Materialien  von  Lüson  waren  damals  schärfer  analysirt  worden,  
 und  so  wurden  der  Berliner  Akademie  gleichzeitig  aus  Lüson  24,  aus  Java  32,  aus  Timor  5  und  aus  Ceylon  12  Arten  in  Zeichnungen  
 und  Präparaten  vorgelegt  und  namhaft  gemacht,  welche  zusammen  07  Arten,  nämlich  49  Polygastern,  18  Phytolitharien,  nmfassten.  
 Von  der  vulkanischen  Insel  Scbeduba  bei  Arracan  in  Ilintcr-Indien  wurden  1846  mikrescopische  Mischnngsverhältnisse  der  
 Auswurfsstofle  angezeigt  (Monatsher.  der  Berl.  Akad.  S.  171).  Aus  vorweltlichen  Verhältnissen  wurden  1848  die  Mischungstheile  eines  
 essharen  Lettens  (Tana-ambo)  von  Java  von  mir  verzeichnet  (Monatsber.  der  Berl.  Akad.  1848  S.  220).  
 Dass  eine  reiche,  nach  meinem  besonderen  Wunsch  und  Sinne,  zum  Zwecke  dieser  Untersuchungen  mit  wissenschaftlicher  
 Sorgfalt  im  indischen  Asien  gemachte  Sammlung  des  Herrn  Dr.  Pincirn  ans  Berlin  (jetzt  Professor  der  Physik  und  Naturwissenschaften  
 in  Concepción  in  Chile),  Culturland-Proben,  Fluss-  und  Meeres-Ablagernugen  betreffend,  weit  über  hundert  Packele,  seit  seiner  Rückkehr  
 aus  Indien  in  meinen  Händen  ist,  wurde  1846  im  October  in  öffentlicher  Sitzung  der  Berliner  Akademie  angezeigt.  Ebenso  überreiche,  
 sorgfältig  gesammelte,  mehr  geognostisclie  Materialien  von  der  Insel  Java  in  ebenfalls  mehr  als  hundert  Proben  hat  mir  1849  Ilr.  Dr.  Ju n g u u u n  
 zugesendet.  Einzelne  andere  Materialien  sind  aus  Herbarien  entlehnt.  
 Von  Osten  nach  Westen  fortschreitend  sind  folgende  Beobaclltungen  zuerst  über  die  jetzt  tliätigen,  dann  über  die  vorweltlichen  
 Verhältnisse  des  kleinsten  Süsswasser-Lebeus  mitzutheilen,  welche  sich  späteiliin  leicht  werden  vermehren  lassen,  zur  ersten  Charakteristik  
 aber  hinreichend  sein  werden.  
 LÜSON  (LUCON),  I'IlILirriNEN-ISSELif.  
 W ^ ä h r e n d  der  Reise  des  preussischen  Seehandlungsschifls  „Princess  Louise"  nach  China,  unter  Capitän  W e n d t ,  iii  den  Jahren  
 1 8 3 0  his  1834,  sammelte  Dr.  M e t e n ,  welcher  als  Schiffsarzt  beigesellt  war,  in  der  Umgegend  der  Stadt  Manilla  auf  der  Insel  Lüson  der  
 Philippinen  eine  an  dem  Bache  Rio  tahacuano  zu  Tage  gehende  weisse  sehr  leichte,  einem  Tripel,  fast  einem  Pelirsebiefer  gleichende,  
 Felsart  ein,  welche  unter  den  vorweltlicheu  Verhältuisseu  weiter  unten  näher  analysirt  wird.  Das  mitgebrachte  ziemlich  grosse  Ilandstüek  
 hat  mancherlei  Anhänge  einer  schwarzen  Dammerde,  unter  welcher  es  offenbar  gelegen  hat.  Diese  schwarze  Dainmerde  von  Manilla  (S.  
 M e v e n ' s  Reise  um  dio  Erde  1835,  B.  IL  S.  273)  hat  bei  ihrer  gesonderten  Analyse  sich  als  ganz  verschieden  von  der  leichten  weissen  
 Felsart  erkennen  lassen,  und  eine  Reihe  mikroseopischer  Lebensformen  der  Insel  dargeboten.  
 3 1 6 .  Damm-Erde  am  Bio  tahaeuano  bei  Manilla.  Nicht  hios  an  der  Oberfläche,  sondern  auch  in  inneren  röhrenförmigen  
 Höhlungen  und  in  spaltartigen  Zwischenräumen  des  weissen  Polirschiefers  von  Manilla  fand  sich  schwarze  Erde,  welche  ganz  
 offenbar  dem  normalen  oder  zufälligen  Lagernngsverbältniss  des  Polirschiefers  angehärt.  Diese  Erde  hat,  obwohl  durchdrungen  von  den  
 Elementen  des  aufgelösten  Polirschiefers,  doch  eine  von  ihm  sehr  verschiedene  Zusammensetzung  in  der  Art,  dass  ilire  besonderen  Elemente  
 im  weissen  Polirschiefer  nicht  vorkommen.  Lässt  man  die  den  Polirschiefer  zusammensetzenden  organischen  Tbeile  ausser  Acht,  so  
 bleiben  in  20  Analysen  37  organische  Formen  übrig,  welche  als  eigenthümliche  jetzt  thätige  Bestandtheile  des  dortigen  schwarzen  Humus- 
 Bodens  angesehen  werden  müssen.  Es  sind  8  Polygastern,  29  Phytolitharien  in  folgender  Uehersicht:  
 P o l y g a s t e r n :  8.  Lithostylidium  biconcavum.  
 Aredia  Enchelys.  '  calcaratum.  
 Eunotia  amphioxys.  t  clavigenm.  
 Fragitaria  —?  '  Clepsammidium.  
 Gallionella  'procera.  =  crenulalum.  
 Navícula  gracilis.  '  curvalum.  
 Pinnularia  borealis.  denticulatum.  
 Sianroneis  Semen?  irreguläre.  
 Synedra  Eyitonion.  laeve.  
 Ossiculum.  
 Phytolitharien:  2a.  Í  quadratnm.  
 Lithasleriscus  iiiberculaius.  '  Rajula.  
 Lilhodermalium.  rude.  
 Lithodontinm  Bursa.  =  Serra.  
 >  furcatum.  sinuosum.  
 f  nasnlum.  spiriferum.  
 Í  rostratum.  '  Trabecula.  
 Lithosphaera  laeviuscula.  '  (riquetrum.  
 Lithosphaeridium  irreguläre.  
 SpQJigolitliis  acicularis.  
 LithosUjlidium  Amphiodon.  
 >  Lemniscus.  
 Unter  diesen  Formen  sind  die  Spongolitheu  und  Lithostylidien  bei  Weitem  überwiegend,  nnd  sie  bilden  mit  Eitmlia  amjihioxijs  
 und  Piminlaria  borcalifi  samnit  etwas  doppelllichtbrecbcndem  unorganischen  Sand  ohne  Glimmer  und  ohne  Crystalle  einen  Humusboden,  
 welcher  der  süd-russischcn  Schwarzerde  Tscherno-Sem  in  seinen  Bestandtheilcn  zum  Verwechseln  ähnlich  wäre,  wenn  nicht  die  Spongolitlien  
 hier  öfter  Fragmente  der  Sjwngol.  plnlippends  wären,  die  ich  aber  als  dem  Tripellager  angehörende  Beimischung  deshalb  ansehe,  weil  
 sie  meist  in  Fragmenten  erscheint.  Unter  den  Polygastern  ist  keine  eharakteristisehe  Form,  unter  den  Phytolitharien  aber  sind  LiÜiosiylidium  
 clavirjcrum  nnd  SpoiigolUliis  Lcmnisnis  ausgezeichnet,  obschon  letztere  anch  dem  Tripel  angehören  könnte.  Erstero  ist  häufig,  letztere  
 nur  einmal  beobachtet.  In  Säure  zeigt  die  Erde  kein  Brausen,  geglüht  wird  sie  erst  dunkclschwarz,  daim  graugelh.  
 TIMOR,  KLEINE  SONDA-ISSELS.  
 3 1 7 .  Im  Jahre  1843  erhielt  ich  auf  mein  Ansuchen  von  Hrn.  K u n t i i  aus  dessen  Herbarium  eine  kleine  Erdprobe  von  Timor,  
 welche  der  Ponlcderia  vaginalis,  einer  sehilflilättrigen,  den  Liliaceen  venvandten,  indischen  Sumpfpllanze  anhing.  Es  wurden  damals  nur  
 5  Analysen  gemacht  und  aus  diesen  wurden  5  Formen  entwickelt,  dio  in  den  Monatsberichten  der  Berl.  Akad.  der  Wissensch.  1843  S.  103  
 erwähnt  sind.  Die  weissliche,  an  kohlensaurem  Kalk  sehr  reiche,  geringe  Masse  ist  seitdem  zu  20  Analysen  weiter  venvendet  worden.  
 Im  Ganzen  sind  24  Formen  daraus  beobachtet  worden,  wovon  16  organisch  sind:  5  Polygastern,  6  Phytolitharien,  4  Polythalamien,  
 1  Pflanzensaame.  Dio  1843  unter  den  Namen  Acfmiscus  septemrius  und  Sol  angezeigten  Formen  sind  unorganische  sternartige  Kalkcrystalle, 
   wie  sich  jetzt  mit  Hülfe  des  polarisirten  Lichtes  sowohl,  als  durch  ihr  Verhalten  gegen  Säuren  hat  ausser  Zweifel  stellen  lassen.  
 Aebniiche  Crystalle  pflegen  in  Kalksteinen  vorzukommen,  welche  neuer  als  Kreide  sind.  Von  den  15  organischen  Formen  sind  11  Süsswasscrbildungen, 
   1  brakiseh.  Die  4  Polythalamien  sind  nur  als  Fragmente  und  selten  eingestreut.  Dio  Hauptmasse  bilden  unförmliche  
 Kalktbcilchen  und  etwas  Quarzsand,  mit  thonigem  Mulm  und  vielen  kleinen  Kalkcrystallen,  die  theils  rhombisch,  theils  weizenkornartig,  
 oft  aber  als  kleine  sternartige  flache  Drusen  gestaltet  sind,  deren  Strahlen  bald  ganz  frei,  bald  unter  einander  verbunden,  an  den  Spitzen  
 bald  stumpf  bald  spitz,  bald  gabelförmig  sind.  Um  diese  Kalksternchen  (Aclimscus)  von  den  Kieselstcrncben  zu  trennen,  ist  schon  seit  
 längerer  Zeit  das  Genus  IJtliasleriscus  abgesondert  worden.  Aus  diesen  Elementen  ist  ersichtlich,  dass  die  Pmlederia  einem  kalkerdigen  
 Süsswasser-Grunde,  dessen  Kalktheilchen  weder  der  neuesten  Corallenriflhildung,  noch  einer  alteren  Kalkbildung,  aber  wohl  Tertiär-Mergeln  
 angehören,  entnommen  worden.  Charakteristische  Formen  fehlen.