
 
        
         
		72  
 s í )  HD 1.1 c u lili  UK AL.  
 LUhoslylid.  ovalum  .  .  .  
 Í  f^ufiiZrtiíum  .  
 -  rude  . . . .  
 :  Secuñs  .  .  .  
 =  ícrjjgHlíMUjn.  
 Serra  . . . .  
 í  'J'rabccula  .  
 f  Iriquclrum  .  
 uiidalum  .  .  
 '  unidenlalum  
 Spongoliíhií  acicularis  .  
 í  áspera.  .  .  
 5,  fíartis.  .  .  
 s  oíiíusa  .  .  .  
 í  robtisUi  .  .  
 K ä d e r t h i e r e :  2.  
 .-l:iMrai'a  sibirica  .  .  .  .  
 Cullidina  rediviva  .  .  .  
 F o l ^ t h a l a m i e u  :  3.  
 Grammoslomum  . . . .  
 Holalia  
 l'olylhal.  fraym  
 Faden-Würmer  :  I.  
 Anyuitlula  fluviaiUis  .  .  
 W e i c h e  
 Pflanzentheile:  I.  
 I'ollen  Pini  
 -  I  
 M I T T L E I l I i l l  DUAL.  ü l I C I I E l l  UllAL.  
 +  -H  
 203  II  45  [  IS  I  58  1  15  1  20  1  23  I  36  I  10  |  44  |  4 9  |  20  |  17  |  33  |  37  |  2»  |  N  |  IS  |  26  |  18  |  51  1  47  J  33  |  17  1  18  |  58  1  12  
 S  I B  I  lí  I E  N.  
 S i b i r i e n ,  das  g.nnze  Nonl-Asien  zwisciieil  tlein  Ural  uiui  dur  Beliringsstrasse,  dem  50sten  Breitengrade  und  dem  Eismeer,  wird  
 diircli  den  Jenisei-Fluss  in  eine  weslliclie  und  östlielie  Häll'lc  gellieill.  Die  Benutzung  dieser  Aljtlieilung  erleiclilerl  zweckmässig  die  
 Uebersichl  des  kleinsten  Lebens.  Beide  Tbeile  der  grossen  Ländermasse,  besonders  aber  das westliche  Sibirien,  baben  einen  auffallenden  
 Cllaraliter  in  der aus g ede h n t e s t e n  Verflaehnng  der  einem  Meeressfiegel  gleichenden  Oberfläche,  mil vielen,  den  ii|)pigen  Kräuterwuclis  dieser,  
 dort  Stepiien  genannten,  Ebenen,  unterbrechenden  Seen,  Sümiifen  und  vereinzelten  Bauragruppen  von  Birken  und  Pappeln,  wobei  die  
 S e e n  und  Sümpfe  bald  süsses,  bald  brakisches  Wasser  fühien.  Salz-Auswillerungen  des  trocknenden  Landes  sind,  nach  G.  BOSE' S  Unters 
 u c h u n g ,  Kochsalz  und  Bitlersalz.  Das  mikroscopische  Leben  schien  da  besonders  manniclifach  gedeihen  und  sich  eigenthinnlich  ordnen  
 zu  können.  
 Das  westliche  Sibirien  wird  durch  3  hier  wesentlich  eingreifende  gi-osse  Flnsssysterae  theils  bewässert,  Iheils  entwässert,  das  
 uralische  westliche  des  T obe l ,  das  mongolische  südliche  des  Irtyseh  und  das  altaiscbe  östliche  des  Ob.  Das  Quellen-  und  Wassergebiel  
 des  Ural-Gebirgs  endet  südlich  im  Ui-,  und  dessen  nördlicher  Fortsetzung  dem  Tobol -Flusse.  Die  Flüsse  Ui,  Mias,  Pyschnia,  Tura  und  
 Tawda  fülnen  die  zahllosen  Wasserläufe  des  Gebirges  noch  vor  Sibiriens  Hauptstadt,  Tobolsk,  dem  Tobe l ,  als  der  scliarlen  östliclien  
 Grenze  des  Uralgebiels,  zu.  Bei  Tobolsk  selbst  nimmt  der  aus  dem  Saisan-See  des  centralen  Asiens  fern  von  Süden  kommende,  West- 
 S i b i r i e n  durchschneidende  und  wässernde,  Irtyseh  die  im  Tobol  vereinigte  ganze  Wassermasse  des  Uralgebiets  in  sich  auf,  vereinigt  sich  
 weiter  nördlich  mit  dem O b ,  welcher  die  Gewässer  des  wesl l icben  Allai  und  des  mittleren  Sibiriens  enthält,  und  mündet  im  Obischen  
 ¡Meerhusen  des  Eismeers.  Die  Verthei lung  der  kleinsten  Lebensformen  auf  der  Oberfläche  West-Sibiriens  soflte  demnach  in  der  Mitte  
 und  im  Norden  des  Landes  aus  den  zugefübrten  südHchen  und  östlichen  Elemeulen  so  weil  lebend  gemischt  sein,  als  dieselben  sich  in  
 den  veränderten  climatischcn  Verhältnissen  dauernd  erhallen  können.  
 Das  östliche  Sibirien,  vom  Jenisei  und  dessen  Quellenlande  dem  nördlichen  Altai-Gebirge,  mit  dem  Selenga-Flusse  und  dem  
 Baikal-See  anfangend,  hat,  ausser  dem  sehr  geradlinig  nach  Noj-den  ablaufenden  Jenisei,  seinen  Wassersammler  und V e r b r e i t e r  des  kleinsten  
 Lebens  in  den  L e n a - ,  Indigirka-,  Kolynia-  und  Anadir-Flüssen.  Wie  der  Tobol  die  Wasserläufe  vom  Ural  sammelt,  so  sammelt  und  
 ITibrt  besouders  die  Lena  das  Wasser  des  Dauriscben  Alpeiilandes  ebenfalls  nördlich  zum  Eismeere  hin.  Der  Añadir  führt  zum  
 Kauitscliatkischen  Meere.  Nicht  fern  vom  Baikal-See  liilirt  die  Wasserscheide  des  Daurisclien  Hochlandes  ostsibirische  Quellen  aucli  ileni  
 Amur  in  südlicher  Richtung  zu,  welcher  in  der Mandschurei  zum  japanischen  Meere  liiufl.  Das vulkanische  Land  der Halbmsel  Kamtscliallia  
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 ist  ein  in  sich  abgeschlossenes  Verbältniss,  welches  durch  Hrn.  ADOLPH  ERMAN'S  Reise  ebenfalls  zugänglich  geworden.  Die  manniclifacli  
 bekannten  Aleilliscbcn  Inseln  werden  hier  mit  Amerika  belrachtet.  
 Die  Kenntniss  des  erdbildenden  kleinsten  Lebens  in  Sibirien  beschränkt  sich  schon  jetzt  nicht  blos  auf die  jetzt  lebenden  Oberfläclienverhältnisse. 
   Zahlreich  sind  bereits  auch  fossile  urweltliche  Formen  ermittelt,  welche  reine  biolithiscbe  Erdlager  bilden,  und  diese  
 werden  gleichzeitig  zur  Uebersicht  und  Vcrgleichung  mit  dem j e tzigen  Leben  gebracht.  
 Die  Oertlichkeiten,  so  weit  sie  die  Reise  von  1 8 2 9  betrefl'en,  finden  sich  meist  in  meines  Freundes  und  Reisegefährten,  
 Hrn.  GUSTAV  ROSE'S,  R e i s e  nach  dem  U r a l  specieller  und  mineralogisch  charakterisirt.  
 C X X X - C L I V .  
 D A S  WESTLICHE  SIBIRIEN.  
 Auf  meinen  Reisen  mit  Hrn.  ALEXANDER  V.  HUMBOLDT  im  Jahre  1 8 2 9  habe  ich  das  ganze  sibirische  Wasserlaul'gebiet  des  Urals  
 und  aucli  fast  das  ganze  Irtyseh-  und  obere  Ob-Gebiet  selbst  mikroscopisch  untersucht.  Die  Resultate  sind  1830  veridlentlicht  worden.  
 S i e  betrafen  damals  die  Formen  von  Troizk  am  U i ,  von  Petropawlowsk  am  oberen  Ischini,  von  Tobolsk  am  Zusammenfluss  des  Tobol  
 und  Irtyseh,  von  Barnaul  an  der  Barnaulka,  einem  Ziifluss  des  nahen  Ob,  und  von  einem  See  der  Platowskischen  Steppe  zwischen  Barnaul  
 und  Koliwanski  Sabod  am  Altai.  Die  in  diesen  Oertlichkeiten  beobachteten  Formen  wurden  in  den  Abhandlungen  der  Berliner  
 Akademie  der  Wissenschaf ten  1830  mit  den  Forme n  des  Ural  und  den  centralasiatischen  des  oberen  Irtyseh  in  Uebersichl  gebracht.  
 Folgende  33  weslsibirische  Arten  sind  damals  verzeichnet  worden:  
 p o t r o - P l i l i . ' » » - 
 P o l y g a s t e r n :  23.  T r o í i k .  T o b o l í k  H J t - 
 T r o l l t . .  T o b o b k  k i j » .  *ArceUa  vulgaris  .  .  .  -1- Trichodiscus  Sol  . . .  .  +  
 Astasia  haemalodes.  .  +  Vibrio  ? amblyoxys  .  .  +  
 Baclerium  Monas  .  .  -i- -1- 
 *Clo$terium  Trabecula  +  Í  Rugula  -1- 
 *Dilßugia  proleiformis  -t- ürocenlrum  Turbo  .  .  .  -f  
 **Eunolia  turgida  .  .  .  -1- livella  Jíomus  +  
 [=Navic.  lurgida]  [=Monas  ..itoHiu«]  
 **Fragilaria  rhabdosomu  
 Fragil,  angusta]  
 -t- R ä d e r t h i e r e  : 8.  
 **Gomphonemalruiicalum  +  ßrachiojius  urccolaris  .  +  
 [»  Gomph.  disco/or]  Colurus  untínalus  .  .  .  +  +  
 Kolpoda  Cucullus  .  .  +  Eosphora  Najas  . . . .  -t- 
 Leucophrys  fluida  .  .  -1- Hydalina  lalicauda  .  .  +  
 Monas  hyalina  .  .  .  -i- '  leplocerca  .  .  +  
 i  ovalis  . . . .  -1- Monostyla  lunaris  .  .  .  +  
 **Navicula  gracilis.  .  .  -I- MonuTU Colurus  . . . .  - f  
 »*  i  Sigma  .  .  .  -1- Salpina  redunca  . . . .  
 [=-siS'ttD.  fusiformis]  
 Trachelius  glohulifcr  .  -h  F a d e n - W ü r m e r :  2.  
 >  trichophorus  -1- Anguillula  fluviaUlis  .  .  4 - 
 Trichodina  stellina  .  e  inßexa  .  .  .  -1- 
 E s  waren  unter  diesen  Formen  8  gepanzerte  erdbildende  Polygastern  und  unler  diesen  5  kieselschalige,  welche  mit  Sternchen,  
 letztei'e  mit  Doppelsternchen  bezeichnet  sind.  
 Die  neuen  von  mi r  angewendeten  sehr  verschärften  Untersuchungsmethoden  haben  möglich  gemacht,  die  damals  gesammelten  
 und  mitgebrachten  Materialien  einer  neuen  Durchsicht  zu  unterwerfen,  welche  nun  eine  unverliältnissmässig  grössere  Forraenzahl  ergeben  
 h a t ,  die  die  jetzigen  Formen  mit  den  urweltlichen  zahlreich  vergleichbar  macht,  sich  jedoch  ausschliesslich  auf  solche  Scbalentbiercben  
 oder  Panzerthierchen  bezieht,  welche  nach  dem E int rockne n  ihre  Form  behalten  und  meist  durch  Kieselpanzer  einen  erdbildenden  Charakter  
 haben,  aber  auch  gleichzeitig  auf die  damals  ganz  unbeachtet  gebliebenen  zahlreichen  Formen  der  Phylolitharien.  Hierbei  ist die  
 nachträgliche  Ermiltlung  wichtig,  dass  Formen  aus  anderen  Abtheilungen  der  miiiroscopischen  Gestaltungen  nicht  vorkommen.  Die  2 5  
 Oertlichkeiten  der  Beobachtung  sind  von  Westen  nach  Osten  fortschreitend  folgende:  
 1 3 0 .  Tjumen  a m  T u r a - F l  u s s e  zwi s che n  dem U r a l g e b i r g  und T o b o l s k .  Es  sind  2  verschiedene  an  L.ibiaten-Pflanzcn  
 hängende  Humuserden  vom  19. Juli  untersucht,  von  j ede r  jedoch  deshalb  nur 1  nadelkopfgrosses  Theilchen  genau  analysirt  worden,  weil  sich  
 eine  bedeutende  Forraenverschiedenheit  und E igentbüni l i c l ike it  nicht  herausstellte,  der Gehalt  aber  dadurch  hinreichend  erläutert  wird.  Es  
 fanden  sich  in  A ,  bei  vorherrschendem  Quarzsand  und  verrotteten  Pflanzenresten,  ziemlich  viele  Eunolia  amphioxijs  und  einzelne  Piiimilaria  
 l/ormlis,  einmal  Naiiicula  affmis?,  am  zahlreichsten  aber  verschiedene  Phylolitharien.  In  der  P robe  B  war  das  Verbältniss  sehr  
 ä h n l i c h ,  nur  waren  die  Polygastern  seltner  und  auf  die  Eimolia  allein  beschränkt.  
 1{.  A.  B.  
 P o l y g a s t e r n :  3.  3  l  
 £u«ot(o  amphioxys.  .  .  +  +  Lilhùsltjlid.  clavaLuìii ,  .  -1- +  
 Navícula  aßnis  'Ì  .  .  .  í  Clcpsaìiimid.  +  +  
 Pinnularia  borcalis  .  .  +  ü  creiiuíaluFii.  
 í  dmtiaiìaìum  +  +  
 P h y t o l i t h a r i e n :  13.  7  10  í  Fvrmtca  .  .  +  
 Lii)todonliu.m  furcalum  .  +  í  laevc....  +  +  
 Î  roslralum.  +  i  rude  . . . .  +  +  
 Lithosphaerid.  irreguläre  í  Securís.  .  .  +  
 Lilhoitylid.  biconcavum  +  í  J'rulieculu  .  +