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F a d e n w ü r m e r : 2.
Attíjuillula irevieaudis
• lunijicaudis
I n s e c t e n t h e i l e : 4.
Sdiui üllorltngssclifipf cli,
^'ÚXillllll
lün^lich (¡miz . .
nnidliclj gaiii. .
S[iiniicnld;iue
•Weiclie
P f l a n z e n t h e i l e :
Slüriilinui'o, stralilíg
< (licliuloniisci
Samen, nierciilöniiig
5 (Ireirtirchig .
^ (IrnikaiiLig .
SuiuiiiedOKÜignniscliuii ittjü
U n o r g a n . Formen: G
Grinie Cryslnllprisnien .
Weissu Crysliill|)rismeii,
galicHiiniiig. . .
ludullüruiig. . .
Gliiumer
Kiiik-Murpliolíllic
(innzo Summe 374 tíl I 31 I 22 I 42 I 16 I CO I 2S
c; O L ü M B I E N.
V E N E Z U E L A . K E ü - G E A N AI ) A. ECUADOR.
D C C X X X I I - D C C X L I .
Das grosse, 1819 a l s C o l u m b i e n zusarameiigefasste Slaalcn-Laiid, welches vom W e s l r a n d e Südamcrilia's am Aeqi i a lor Iiis z u m
A n l i l i i s c h e u l\leere imcl der Orinoco-.Mimduug am allanlisclien Oceane reielil, isl seil 1831 in 3 golreniite Republiken, das wcslliche
A e i j u a l o r - L a n i l E c u a d o r , das miniere N e u -Ür a n a d a uud das öslliche Venezuel a gelbeilt, welche hier gesondert herüclisichligl
w e r d e n . Das äquator ial e Columbien enthält die liöcliste Massen-Gebirgs-Erlichnng und den Knol enpunk t der I lauplgebirgssyslerne dieser
S t a a t e n und wohl Südauierilia's. Alex. v. IIowdoldt, durch dessen Geist und Thäligkeit dieser Erdstrich für alle Zeiten zu einem Maasss
t a h e für viele der wicht igsten Erdverhäilnisse geworden ist, vergleicht das gegen 3000 Fuss gehobene, mehr als 6 0 0 Quadratmeileu
e i i n i e h u i e n d e , Ilochlanil von Qui t o in E c u a d o r mit e inem ungeheuren vulkanischen Dome, auf d e m viele grosse fortdauernd hücbsl tbätige
V u l k a n e als verschiedene Gipfel desselben Berges stehen. Der Cl i imborazo von 2 0 1 0 0 paris. Fuss Höbe gehört zu den Gipfeln dieses
H o c h l a n d e s , das als eine lokale Auf t reibung und ei n Centralpuukt der südlich bie und da noch etwas höheren Andes-Kette erscheint, die
:ds I'roducte einer fast von Pol zu Pol reichende n vulkanischen Erdspalte den Wes t rand des g e s ammt e n Anierika's, wenn auch hie u n d
d a mit U n t e r b r e c h u n g e n , auszeiehneil. Die W a s s e r l ä u f e dieses westlichen Alpenlamles von Qui t o verbreiten das kleine Leben bauptsäcblicb
in südlicher, östlicher und nördlicher Ilichlung, ein ungeheures meist ebenes uud lebenreiches llumusland schaffend. In reicher Fülle
fiiessen die Gewässer der uiitcrni Aequator ewigen Schnee trageiulen Berge südlich zuui Amazonas, östlich dui'ch den Guavare, und
b e s o i u l e r s den Meta, zum O r i u o c o , und nördlich mit d e m Canca zum M a g d a l e n e n s t r eme ; während der G u a j a q u i l und E sme r a l d a im kurzen
L a u f e westlich zum stillen Oceane llie.sseu. Die zwischen den Rieseuf füssen gelegenen, ungeheure Länder darstellenden, meist undurchd
r i n g l i c h bewaldeten, Ebenen bilden eine Ablagerungs- und For tbi ldungs s tät t e des uns ichtbareu formenreichen Lebens, von dessen stillem
u n d unscheinbaren, aber riesengrossen Wirken der Einzelne nur kleine Andeutungen zu geben vermag, die aber in d e m Maas s s tabe der
w i r k e n d e n Kräfte, Zeiten und Häiuue bei Nachdeukeuden das Gewicht finden werden, welches ihnen zukommt.
D i e ersten Nachrichten über ilas kleinste Leben in Cohunbien wurden vou m i r 1 8 3 9 i n Folge der Unt e r suchung fossiler Erden
v e r s c h i e d e n e r Länder auf ihren Mischurigsgehalt an mikroscopiseheu Lebensformen, welche seit 1 8 3 6 e i f r i g fortgesetzt worden waren, aus
f l e r .Moya entwickelt, jener so mei-kwürdigeu In-einibaren Ej-dmasse, die, nach Ai.ex. v. Humboldt's ¡Vl i l thei lungen, während des verheereuden
E r d b e b e n s von U i o b a n i b a 1797 a m südl ichen Fusse des C l i imb o r a z o , besonders bei Pel i leo und Igna l a t a , breiartig uud kleine fortsclircitende
K e g e l bildend, a u s d e m I n n e r n d e r E r d e hervorgequollen war. Hr. v. IIumholdt selbst theilte diese Beobachtung mit g enaue r Angabe
d e r .Massen-und Orlsverhidtnisse in den Monatsberichten der Berk Akad. 1 8 3 9 m i t . Im Jahre 1841 (1843) wurden in den Abhandlungen
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(1er Rcrliiicr Akademi e von einem Erdnnliange der Ilcleranlhera alnmoulcs des Kui s r i i ' s c l i e n Herbariums ans C a r a c c a s in V e n e z u e l a nielirerc
F o r m e n vorzeiclinet und aLgebildel. Im Jahre 1 8 4 6 w u r d e über die organische Mischung einer vull<anischen Asi;he des hnbübi i rn-Vul l ians
in Quito von m i r ber ichtet , und es wurden daraus 17 F o rme n enlwickell (Monalsher. der H e r l . Al<ad. 184G S - 1 9 0 ) . Im Jaiire 1 8 4 8 w u r d e
a u s Erden, welche von Dr . IIeiimann Kausten 1840 aus Venezuel a eingesauilton Farnkräulerti auliingen, nicht nur eine grosse Anzahl
d o r t lebender Süsswasser-Formen des mikroscopischen Lebens I'eslgeslellt, sondern auch zugleich der neue Cesiclilskreis gewonntíii, dass
d i e Moos- und F a rn-Erde n der B a ums l ä nmi e des U rwa l d e s eine eigne und íurmenruicl i c Hanm-Fauna darbieten, wonacli alsbald die imters
u c h l e n Baum-MoüSß des I n l a n d e s und ande r e r Länder ein a u s g e d e h n t e s Walerial und eine breite Basis l'iir die K e n n l n i s s <lieser Verhiillnissc
e r g a b e n . Seitdem sind von D r . Kaustbn noch andere Erden direct übersendet worden, uud von den durch ihn a n v e r s c h i e d e n e bolaniscbe
G ä r t e n eingesandten lebenden Stämmen baumartiger Farn sind aus V e n e z u e l a und aus O c o n a und ['amphina in N e u -Gr a n a d a manniclirache
M a t e r i a l i e n von m i r f ü r diese Zwecke sorgí'áltig ausgewählt worden. Eine schon 1846 von H r n . Pi'ol". Valf.nciknnks in Paris freundlich
ü b e r s a n d l e Erde aus d e m G u a j a c j u i l -Fl u s s c und neuerlich eine durch Hrn. Prof. Poiíppig erhallcne Farn-Erde, welciie mil lebeni len IMlanzeii
v o n La Guavra an den botani sche^ Garten nach Leipzig gekommen ist, bi lden das Material der n u n folgenden Analysen, bei deren Auf -
z ä h l u n g das deut l iche Oberlläciien-Lcben der j e t z ige n Zeit von d e m fossi len und den d e r j eUi g e n Oberlläclie weniger deutlich zugehörigen
s e h r sicheren vulkanischen Auswurfs-Slolfen geschieden wird. Aus d e m H o c h l a n d e von Q u i t o , Ecuador, ist b isher nur durch die Jelzteren
v u l k a n i s c h bewegten Stolle eine ansehnliche Reibe von Süs swas ser formen erlangt worden.
T i u n a n d , Hochland uml Urwal d der Küs t e von V e n e z u e l a werden hier in den ersten 7 Analysen erlänterl. Aus d e m F ius sgebi e l
d e s Orinoco in Venezuela sind keine Materialien zugänglich geworden. Die E r d e von Pamplona guhürt in das Flussgehiet des kleinen
O r o - F l u s s e s , der m i t d e m Bravo-Flus s e sich nördlich Iiiessend in den Maracaybo-See mündet. Aus der selben Gegeml iiiessen aber auch
G e w ä s s e r südlich zum Apur e und mi t diesem in den Orinoco. Die E r d e von Ocana gehört in das Gebiet des Ma g d a l c n e n s l r ome s , mit
d e m ihre Lebensformen sich im autilliscben Meere ablagern. Der bei Puna brakische Ablagerungen bildende Guayarpiil-Fluss trägt die
k l e i n e u hier verzeichneten Formen des ä q u a t o r i a l e n Hochlandes von C o l u m b i e n in den s t i l l e n Occan und emp f ä n g t die M e e r e s f o rme n von diesem.
732. Brauner s andige r H umu s b o d e n von C u m a n a . 1. Die P r o b e ist eine von Dr . Karsten in reicher Menge zum
V e r p a c k e n von lebenden Farn-Pllanzen verwendete Erde aus Cumana. In 10 Analysen waren 30 Formen erkennbar: 10 Polygastern,
, 1 9 Phylolitharien und Gl immer . Die stark sandlialtige Erde gehört granitiscben Trümmerzuständen an und enthäl t reichlichen Pllanzenh
u m u s mit kleinen Phylolitharien und vereinzel ten Polygastern. Spongolilhen sind seilen und Uiinoiia amphioxijs isl a m zahlreichsten
u n t e r den P o l y g a s t e r n , deren Mehrzahl Aredia- und Lifflitgia-Avlnu sind.
7 3 3 . Hellbrauner s a n d i g e r H umu s b o d e n von B a r c e l l o n a . H. Die P robe ist, wie die vor ige, in grosser 3iengc
z u m Verpacken von lebenden Farn aus Barcel lona 1852 in Berlin angekommen. Der S a n d g e h a l l macbl die E r d e zusammenhanglos, locker
u n d zeigt sich ebenfalls als T r ü n n n e r von grani t ischen Felsarten. In 1 0 Analysen sind 2 6 Formen darstellbar geworden; 3 Polygastern,
2 2 Phylolitharien und Gl immer . Zwischen dem S a n d und verrotletcn Pllanzenlheilen ist noch ein feiner thoniger, stark glimmerlialligor
M u l m (zerselzler Glimmerschiefer?), in welchem viele Arten meist kleiner Phytolitbarien und vereinzei l auch einige Polygastern zerstreut
l i e g e n . Keine der F o rme n ist ausgezeichnet . Kein Kalkgehalt in beiden Erden.
7 3 4 . Schwarzer h umu s r e i c h e r Waidboden von L a G u a y r a . A. IIL Diese Erde ist jene von Prof . Poepimg zuges
a n d t e , etwa 1 <//. b e t r agende , Probe der .Masse, in welclie bauraarlige Farn von L a Guayra verpackt in Leipzig angekommen sind. Sie
e n l h ä l l viele noch unverrottele Pflanzenlheile und ist ohne Zusammenhang, gleich einer Walderde. Ob diese Erde zur V e r p a c k u n g sammt
d e n Pllanzen von d e r Umg e b u n g La Guayra' s selbst stammt, otler aus e inem entfernten Puñete Columbiens nur zur E i n s c h i f f u n g daselbst
g e k o m m e n , blieb mir im Zweifel. Aus 4 0 Analysen wurden 63 Formen ermittelt: 21 Polygastern, 36 Phylolitharien, 1 Anguillula,
1 Spinnenklaue, 1 Schmelterlingsschiippchen, 2 kleine Samen und Glimmer.- Die ganze Erde isl ein Gemisch von quarzigem, meist
f e i n e n Sande mit s i lber farbenen Glimmerschüppchen, auch feldspalharligen rolhlicben Theilcben und überwiegend vielem Humus aus mehr
o d e r weniger verrotteten Pllanzentheilen. Bemi Abschlemmen bleibt der Sand zurück und d i e Wa s s e r l r ü b u n g besteht aus überwiegenthMi
w e i c h e n Pllanzensloilen und kieselerdigeu Phytolitbarien uud Polygastern. Kalkgchall l'eblt als selbslständiger Antheil. Die Phytolilliarien
s i n d sehr zahlreich und eniliallen eigenlliümliclie Formen, welche als LilhoslyHtlium Icrnuium und camiliculalmn aufgeführt sind, auch
hiliinst. caraccanum, hi-^pidim •\mi\ ilio als L. laccnim? verzeichnete Foru) sind charakteristisch, so wie der Mangel an Spongolilhen.
D i e weniger zahlreichen Polygastern enthalten besonders viele Arten vou Ar celia und Di/ßiigia, auch Tnichclomonas, von denen A. cauilicicola
und squamala, 1). carpio, globiihm-is, hmgicollin und squamala bemerkenswerlh sind. Lipa)-og}jra ilendrolcres isl eine andere
b e z e i c h n e n d e Gestalt, welche dem dorl igen \Valdbo<len gehört, uml zuer s t aus d e r Gegend von L a Guayra bekannt wurde.
7 3 5 . . Farn-Erde von B ä u m e n des G e b i r g s - U r w a l d e s b e i L a G u a y r a . B. IV. Die s c h w a r z e kleine Erdprobe stammt
v o n einer Lomaría lineala, welche Dr. Hehmann Karsten 184G a u f dem Berge Galipan bei L a Guayr a in einer Erhebung von 5 0 0 0 Fuss
ü b e r dem Meere auf B a ums t ämme n des Urwaldes gesammelt hat. Die U n t e r s u c h u n g derselben sammt der folgenden wurde im J a h r e 1 8 4 8
d i e Veranlassung der Erkennlni ss einer Baumfauiia der Wä l d e r aller Zonen, deren Existenz mit dem meleorisciien Lebensgehalle des
L u i t s t a u b e s in directer Beziehung erkannt wurde. In 2 0 Analysen haben sich allmälig 4 4 Formen dieser Baum-Erde aulTiuden lassen:
2 4 Polygastern, 8 Phylolitharien, \ S¡úrillina, i Acarus, 1 S c hme l t e r l i n g s s c h ü p p c h e n , 9 we i che l'llanzentheile. Die ganze Masse hcstehl
a n s meist unvollständig verrolteleu weichen Pllanzentheilchen mil vielen Farnsamen, vielen Kiesel-Polygaslern und einigen Phylolitharien.
Liparogyra dcndrolcrcs mit VorocycHa dcndrophila und Stcphanosira Epidcndrum- sind die zahl reichsten Foi-men, welche 1 8 4 8 sämmllich
n e u waren. Unter den Phytolitbarien sind Lilhosl. spirifcrum und hispidum in sehr grossen Formen aulfallend.
7 3 6 . Farn-Erde von B ä u m e n d e s G e b i r g s - U r w a U l e s bei L a G u a y r a . C. V. Diese zweite ebenfalls schwarze kleine
E r d p r o b e ist von Clieilanihcs glabra unter gleichen Verbähnisseri mit d e r vorigen gesammelt unii von m i r selbst von d e r Pllanze abgelöst.
In 20 Analysen fanden sich 4 5 Arten mikroscopischer Gestaltungen: 21 Polygastern, 16 Phytolitbarien, 1 R äde r thi e r , 1 Sclimetterlingss
c h ü j i i i c h e n , 5 weiche Pllauzenlbeile. Das V o r h e r r s c h e n d e ist auch hier ein M u l m von zerslurten Plìanzentlieilen, welcher durch organische
K i e s e l z e l l e n (Polygastern und Phytolilliarien) wie durch Sand locker erhallen wird." Die Polygastern sind am zahlreichsten, besonders
Slcphaiiosira Ihuiuidrijas imd Epidcndrum mit Gallionella spiralis; Liparogyra fehlt. Unter- den Phylolitharien ist Lilhosl. caraccanum
in verschiedenen Formen häulig und L. apical um _c\nQ crystallaLlige beiderseits zugespilzle prismatische Form isl eigenthümlich.
I m Jahre 1848 w u n l c u in den Monatsber ichten der Ber l iner Akademie der Wi s s e n s c h . (S. 2 1 3 — 2 2 0 ) 61 Forme n aus beiden
B a u m - E r d e n verzeiclmel, unter denen 3 sehr eigenthümliche neue Genera waren, und last die Hälfte <ler sämmtlichen Arten war bisher
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