
 
		88  
 nnsprcclionder  Beleg,  dass  dieselbe  einem  dort  weitverbreiteten  geognoslischen  Verbällniss  angehört.  In  geringer  Tiefe  unter  der  OberiliicJiü  
 niiig CS,  wie  bei  Ocbotsk  an  der  M.'irekanka,  so  am  Anabara-Flusse,  und  ganz  ösllicli  am  unlern  Änadyr,  Kieselgubrlager  einer  
 Briüiiikohk'nbibhnig  geben,  welche  durch  schwache  Quellen  in  immer  gleiclier  Weise  hervorgeschwcmmt  werden,  die man  auch  hie  und da  
 in  G bis  0  Fuss  Tiefe  durch  Eingraben  auffinden  kann.  Ganz  ähnliche  Verhältnisse  finden  sich,  den  Nachrichten  zufolge,  in  Kamtschatka  
 an  3  Orlen,  am  Olutora-Flusse  und  Kurillischen  See  nach  Steller,  und  an  der  Mündung  des  Tigil-FIusses  nacli  Erman  (Archiv  2. Bd.  
 1842.  S.  791  Note),  wo  es  die  Russen  iiiessenden  Thon  [Ickuischlschji  II)  nennen.  Erdsahne  und  Erdbrod  sind  andere  Benennungen,  
 wclcho  vorn  genannt  sind.  
 Was  die  organisclien  Formen  anlangt,  so  ist  keine  besonders  charakteristisch  oder  eigenlhümlicli  unter  den  sicher  organisclien.  
 Fraijilaria  amphicephtila  war  sclion  von  Newhaven  in  Connecticut  bekannt  und  liat  sich  nachträglich  zabh-eich  in  Materialien  von der  
 oberen  Prochodnoi-Ali>e  des  Altai  gefunden.  Einige  der  zweifelhaften  Phytolitharien  sind  mit  neuen  Namen  genannt  und mi t  Sternchen  
 bezeichnet.  Alb; diese  Formen  sind  eigenthümlicli  durchsichtig  und  keins  der  Polygastern  ist  mit  Ovarien  vorgekommen,  was  beides  auf  
 ein  eigenthümliches  älteres  Verbällniss  hinweist.  
 P o l y g a s t e r n :  8.  
 Arcella  vulgaris.  
 Chaetotyphla  saxipara.  
 Fragilaria  amphicephala,  
 Gallionella,  distans.  
 Piimularia  bacillaris.  
 TabeUaria  vulgaris.  
 Trachelomonas  laevis.  
 f  volvocina?  
 P h y t o l i t h a r i e n ;  11.  
 *Lithochaela  nodosa.  
 "•Lithodontium  apiculaCim.  
 «  furcaum.  
 Litliosphaeridiwn  irreguläre.  
 LilhosUjlidxum  clavatmi.  
 Lithostylidium  denticulatum.  
 Fusus.  
 *  i  ZflccriiWi  (Bimsteiii?).  
 «  lacve.  
 *  Ossiculum.  
 i  rude.  
 #  Serra.  
 *  f  spiriceps.  
 s  ve7iiricosum.  
 Weiche  Pflanzentheile:  5.  
 Fascrgcfasse.  
 '  Paronchymllirilchon.  
 Epidermis  (glatt).  
 Amylum (mit oplisclioni  Kreuz).  
 5  (mil  ParalJelslreifen).  
 159.  Der  s c h n e e w e i s s e  Kieselerde-Absatz  der  l i e i s s e n  Quelle  von  Ma l ka  auf  K a m t s c h a t k a .  Im Jahre  1842  
 habe  ich  auf  Hrn.  Ehmais's  Wunsch  in  dessen  Archiv  für  Russland  Bd.  2.  S.  7 9 4  folgende  kleine  Mittheilung  gegeben:  
 Aus  Kamtscbalka  hat Hr . E^M.iii  den  Absatz  einer  der  Heilquellen  von  Malka  mitgebraclil.  Diese  im Kümtscbatka-Thale  gelegenen  
 sehr  heissen  Quollen  stossen  zum  Theil,  dem  Geisser  auf  Island  ähnlich,  das  siedende  Wasser  mit  grosser  Kraft  aus.  Aus  dem  dorl  
 zum  Baden  gebrauchten  Sprudel,  dessen  Temperatur  Ilr. Ersi,vn  zu  69° R.  bestimmte,  entnahm  er  sowohl  das  noch  zu  unlersucliende  
 Wasser  in  luftdicht  geschlossenen  Flaschen,  als  auch  Proben  eines  schneeweissen  Kieseimeliles,  welches  sich  bei  anfangender  Erkältung  
 tiiedersclilägl,  indem  sich  zugleich  in  dem Becken  grosse  Gasblasen  (Scbwefelwasserstoffgas!)  entwickeln.  Alle  Steine  des  Gi-undes  waren  
 mit  solchem  Kieselerde-Absatz  reichlich  überzogen.  Die  mikroscopische  Analyse  hat  ergeben,  dass  dieser  weisse  Kiesel-Absatz  nicht  wie  
 der  {von mi r  untersuchle)  des  Geisser  unorganisch  ist,  sondern  er  besteht  aus  den  leeren  Kieselschalen  todter  organischer  Körpercben.  
 E s  sind  darin  bis  jetzt  12  verscliiedeue  Formen  ermittelt,  davon  sind  9  Infusorien-Arten,  welche  4  Generibus  angeboren.  —  Es  sind  
 wohl  3  eigentliümliche  Arten  unter  diesen  Formen,  aber  alle  Genera  sind  auch  in  Europa  vorhanden.  Die Hauptmasse  bilden  die  Eunotien,  
 sehr  ähnlich  wie  im  Polirscbiefer  von  lastraba  in  Ungarn,  denen  sie  sogar  als  Arten  sehr  gleichen.  Navicula  Fusidiiim  ist  aus  Biidgewater  
 in  Massachusetts  schon  bekannt,  die 2  neuen  Naviculae  sind  klein  und  wenig  ausgezeichnet.  Die übrigen  sind  überall  verbreitete  Körper.  
 Zum  Volumen  der  Kieselerde  verhalten  sich  die  deutlichen  organischen  Formen  so,  dass  sie  oft  -¡s  derselben  ausmachen  und  
 das  übrige  '/s  bilden  so  kleine  Fragmente  oder  so  stark  veränderte  Kürperchen,  dass  man  diese  freilich  auch  für  organischen  Niederschlag  
 hallen  könnte.  An  manchen  Stellen  eines  der  von Hrn. Erman  mitgebrachten  porösen  Qucilsleine  ist  der  Ueberzug  nur  undeutlich  organisch, 
   an  anileren  ist  er  reich  an wohlerhallenen  Formen.  Spuren  von lebenden  Thierchen,  d. h. von  solchen,  deren  grünfarbige  Eicrchen  
 sich  als  eingetrocknete  Masse  im  Innern  der  Schalen  erkennen  lassen,  haben  sich  nicht  vorgefunden,  obschon  ich  aufmerksam  danach  
 gesucht  habe.  
 Vorläufig  lässl  sich  demnach  ans  den  vorhandenen  Beobachtungen  nicht  abnehmen,  ob  dieses  mikroscopische  Leben  in  der  
 Temperatur  jener  heissen  Quellen  sich  wirklich  entwickelt  habe.  Leicht  können  unter  jenen  Verhältnissen  die  dem inneren  heissen  Heerde  
 von  der Oberlläche  zufliessenden  Gew-ässer  solche  Körpercben  mit  sich  füliren,  im  Innern  mit  ihnen  gekocht  und  dann  ausgeworfen  werden,  
 worauf  denn  dieser  mechanische  Kieselgebalt  des  Wassers  sich  todt  zu Bodeu  setzt.  Dennoch  ist  die  grosse  Ghiichartigkeit  der  kleinen  Thierschalen  
 dieser  Ansicht  nicht  ganz  günstig,  und  ich  habe  in  Burrscheit  bei  Aachen  aus  fast  eben  so  heissem  Wasser  lebende  Navicula's  
 emporgehoben.  
 Hr.  A.  Erman  ist  in  der  Beschreibung  seiner  Reise  zu  der  Meinung  übergegangen,  dass  die  Thiere  dort  fortwährend  thälig  
 sind  und  die  gebotene  Kieselerde  nur  zur  Bildung  ihrer  Schalen  benutzen  (3. B.  1848.  S.  514).  Das  umgebende  Gebirg  bezeichnet  er  
 als  Grauw^ickengebirg.  In  einer  Anmerkung  zu  meinem  Aufsatze  im  Archiv  für  Russland  1842 S. 7 9 5  theilt  er  eine  chemische  Prüfung  
 des  weissen  Pulvers  mit  und  sagt:  ,,Das fragliche  Pulver  scheint  demnach  Kieselerde,  Tbonerde  und  eine  Schwefelverbindung  (wahrscheinlich  
 ein  schwelelsaures  Salz)  zu  enthalten."  In  der  Reisebeschreibung  S.  503  beisst  es:  Die  merkwürdigen  heissen  Wasser  entspring(!n  
 an  vielen  Stellen  aus einem  völlig  ebenen  Boden,  der sich  aber  in  der Nähe  schwarz  und  sumpfig  und  mit  runden,  nicht  über  faustgrossen,  
 Gerollen  durchsetzt  zeigt.  Schon  aus  der  Ferne  riecht  man das  Schwefelwassersloffgas.  Man schü])ft  das  Wasser  zum  Baden  aus  einem  
 etwa  3  Fuss  breiten  viereckigen  Becken,  in  dem  Gasblasen  von  2 — 3  Zoll  Durchmesser  die  Oberfiäche  reichlich  durchbrechen.  Die  
 flüssigen  Theile  der  heissen  Quellen  liabe  er  dagegen  nirgends  springen  oder  über  die  umgebende  Ebene  steigen  gesehen  (was in  <ler  
 fri'iheren  Mitlheilung  daher  wohl  irrlhümlich  ist).  Ein  schneeweisser  Ueberzug,  mit  welchem  sich  alle  Steine  und  anderweitigen  Wände,  
 die  von  ünicn  berührt  werden,  bedeckt  hallen,  wird  ganz  unmerklich  und  ohne  jede  Trübung  des  Zurückbleibenden  abgeschieden.  Man  
 findet  aber  diesen  Niederschlag  am  stärksten  in  den  Becken,  welche  die  Ausbruchspalten  umgeben,  und  überzeugt  sich  demnach,  dass  
 er  nicht  erst  durch  Erkaltung  oder  Verdampfung  des  Wassers  erfolgt,  sondern  schon  bei  dessen  Mischung  mit  heissen  Dämpren  und  
 89  
 Gasen,  die  erst  in  eben  jenen  Becken  zu  ihm  hinzuzutreten  scheinen.  Die  direcle  Messung  der  Uilze  wird  hier  66°,;  II.  angegeben  und  
 vermuthet,  dass  es  hn  Ilauplbecken  bis  70°  und  mehr  betragen  werde.  Professor  Rammelsderg's  Analyse  des  Wassers  ergab:  Es  rcagirt  
 neutral  und  hat  beim  Abdanipfen  '^i/ioooo  festen  Rückstand,  dessen  Gewichlseinheit  aus  0,2132  Salzsäure,  0,2474  Schwefelsäure,  0,1490  
 Kieselsäure,  0,0372  Thonerde,  0,0484  Kalkerde,  0,0088  Taikerde  bestehl.  Die  fehlenden  0,2960  hält  er  für  Natrongehalt.  Der 0 , 5  Zoll  
 ilicke  staubige  Absatz  der  Quellen  enthielt  in  gleicher  Art  0,720  Kieselsäure,  0,040  Schwefelsäure,  0,143  Wjsser  uud  Spuren  von  Kohlensäure, 
   0,030  Eisenoxyd,  0,037  Thonerde,  0,022  Kalkerde.  Diese  Veriiiillnisse  mit  deu Analysen  der kieselerdigen  Niederschläge  anderer  
 heisser  Quellen  direct  zu  vergleichen,  ist  nicht  ralhsam,  da  das  deutlich  Organische  und  deutlich  Anorgiinische  zwei  heterügene  Elemente  
 umfassl.  
 Ausser  bei  Malka  an  der  Bi'iistraja  uud  den  benachbarten  Nalschikae-Quellen  in  der  Nähe  der  Bolschnja,  die  bei  +  6' U.  Lufltemperalur  
 6 r , ü IL Wä rme  zeigten,  fand  Hr. Eiuian  noch  au  3  anderen  Orten  in  Kamtschatka  perpeluirliche  Ausströmungen  vun Dämpfen  
 und  heissen  AVasseru,  deren  ausLreteude  Substanzen  und  Beziehung  zu  den  umgebenden  Bergen  aufs  Wesenllichste  gleichartig  waren;  
 es  sind  1)  die  Umgegend  des  Tschemetsch,  2)  am  Baanju-Flusse,  einer  Quelle  der  Bolscliaja,  und  3)  an  der  Osernnja  und  Puudja.  
 (Reise  III. S.  520).  
 Da  nur  von  dem  Kieselerde-Absatz  von  Malka  eine  Probe  ziu'  Untersuchung  mitgebracht  worden  ist,  so  habe  ich  dieser  eine  
 '  weitere  Aufmerksamkeit  geschenkt,  und  anstatt  der  früheren  12  Formen  nun  allmälig  2G  organische  Restaiidtlieile  ermittelt.  Diese  sind:  
 P o l y g a s t e r n !  10.  
 Eunolia  bor calis  (Syncgdia?).  
 Cistula?  
 Fragilaria  pinnata.  
 Navicula  cnrvula.  
 Í  Fusidium.  
 !  laevis.  
 ?  Lineóla.  
 Pinnularia  TabeUaria.  
 1  viridis.  
 Synedra  Enlomon'?  
 P h y t o l i t h a r i e n :  !6.  
 Lithodermatium  —?  
 Lithodontiwn  Bursa.  
 i  roslratnm.  
 L il he s lìjlidium  angula  tum.  
 f  clavaium.  
 Í  crennlatum.  
 i  ciirvatum.  
 •  s  Fusus.  
 t  lacerum.  
 Í  laeve.  
 f  quadralum.  
 Lilimiylidinni  rude.  •  
 f  Scarabacus.  
 i  Trabceula.  
 f  undula  tum.  
 s  venlricositm.  
 Ein  ähnliches  Verhallen  der  polygastrischen  Kieselschalen  in  heissen  Quellen,  obschon  ich  deren  sehr  viele  an  sehr  verschiedenen  
 Theilen  der  Erdlläche  untersucht  habe,  habe  ich  noch  nirgends  weiter  gefunden.  Diese  Abweichung  von  der  Regel  und  wohl  die  
 Verbreitung  dieser  Abweichimg  in  mehreren  heissen  Quellen  Kamtschatkas  lässl  auf  ein  geognoslisches  Verbällniss  schliessen,  welches  dem  
 jetzigen  Leben,  dessen  Slructur  und  Thäligkeit  auch  uichl  erkannt  wurde,  nicht  angehört.  
 Ausser  diesen  3  iler  directcn  Untersuchung  zugänglichen  Verhältnissen  sind  noch  folgende  literarische  Anzeigen  fossiler  liiulilhe  
 von  mikroscopisclien  Formen  aus  Nord-Asien-zu  meiner  Kennlniss  gekommen.  
 Raseneisen  und Morasteisen  wird  an  verschiedenen  Orlen  in West-Sibirien  und  am  Baikal-See  bei Ceorgi  und  anderen  Keisendcu  
 angezeigt.  Es  scheint  überall  zu  den  Torfbildungen  zu  gehören.  Eben  dahin  mögen  verschiedene  gelbe  und  rothe  Fisenerden  gehören,  
 die  man als  Farbe  benulzt.  Welchen  Antheil  überall  die  GalUoncIla fervufjinea  hat,  wird  weiter  zu  ermittelu  sein.  
 Der  russische  Akademiker  Sewergin  erwähnt  eines  gelben  Tripels  des  Urals  au  der  Pyschma  beim  Dorfe  Uogiilschew.i.  ^  Ob  
 dieser  Tripel  ein  Infusorienbiolilh  ist,  verdient  weitere  Nachforschung.  Die  kurze  Nachrichl  findet  sich  in  Nova  Ada  Pelropolitana.  T.  IL  
 Hist.  S.  180, Mèm.  S. 2 8 9 .  
 Pallas  erwähnt  in  den  Nordischen  Beiträgen  B.  V.  S.  2 7 1 ,  dass  2  Werste  von  der  Mündung  des  TopoleHia-Baches  am P e n - 
 schinischen  Meerbusen,  auf  der  Landzunge  Taigonos,  ein  schneeweisser  Thon  zu  finden  sei.  Ob  es  nicht  ein  weisser  Infusorien-Polirschiefer  
 oder  Tripel  ist,  ist  deshalb  zweifelhafi,  weil  er  S. 2 7 2  sagt:  bei  der  Mündung  des  Baches  Obwekofka  an  der  See  gebe  es  ilort  
 Steinkohle,  und e r  habe  von dn auch  blättrige  bituminöse  Schieferkohle  mi t deutlicher  Pllanzenstructur  und mi l  B e r n s t e i ii - E i n s c h 1 ü s s e n  
 erhalten.  Ferner  meldet  derselbe  S. 273,  dass  nicht  weit  vom  Bache  Talofka  und  an  anderen  Orten  Abdrücke  von  allerlei  liaumblätterii  
 in  thoniglen  und  mergelartigen  Schiefern  gefunden  werden.  Diese  letzteren  Bemerkungen  geben  allzu  deutliche  Fingerzeige  für  dort  
 vorhandene  flicht  Steinkohlen-  sondern  Braunkohlen-Lager,  mit  deren  gewöhnlich  für  Thon  und Mergel  gehaltenen  Tripeln  und  Pulirschiefern  
 die  Erdsahne,  das  Erdbrod,  die  Malka-iNiederschläge,  der  iliesseudc  essbare  Thon  und  auch  der  Schieferlhon  der  Blauerde  am  
 Baikal  leicht  in Verbindung  gedacht  werden  können,  als Erscheinungen  und  Glieder  einer  und  derselben  urweltlichen  geologischen  Bildungsperiode.  
 Die  in  Hrn.  A. Erma.n's  Reise  B.  3  S.  171,  1848  erwähnten  Infusorien  auslebender  Kalkgebirgsmassen,  welche  er  lu  Kamtschatka  
 unterhalb  Tigilsk  am  Wasserfalle  des  Tigil  beobachlet  zu  haben  anzeigt  und  die  er  den  Tertiär-Kalken  zuschreibt,  wünlen,  im  
 Fall  sie  sich  bestätigen,  nicht  den  Süsswasserbildungen,  sondern  allein  den  Meeresgebilden  angehören  können,  ungcacblet  die  dori  genannten, 
   aber  doch  nicht  befestigten,  4  generischen  Namen  sämmtlich  Süsswasserbildung  bezeichnen  würden.  
 Eiuer  besonderen  Erwähnung  verdient  noch  die  sehr  aullalleude  Verwandtschaft  des mi t  ßlauerde-Einschlüssen  so  reichlich  veisciicncu  
 Infusorien-Lagers  bei  Bargusina  mil  einem  Infusorien-Biolilh  im Oregon  des  westlichen  Nordamerika's.  Professor  Da>a  halle,  auf  
 seiner  wissenschaftlichen  Expedition,  am  Columbia-River  ein  Tripellager  beobachtet,  dessen  Probe  mir  1 8 4 5  Professor  Bailey  in  Newliaven  
 zusandte.  • Man  hält  es  in  Amerika  für  Tertiärbilduiig.  Ich  habe  darüber  1845  der Berliner  Akademie  d. Wissenschaften  Bericht  erstattet,  
 indem  ich  77  organische  Bestaudtheile  daraus  verzeichnete.  Es  war  oilenbar  aulTallend,  dass  eine  ansehnliche  Reihe  der  aulTallendst  gestalteten  
 Formen  des Lagers  in  den  Vereiiiiglen  Staaten,  ungeachtet  ich  deren  kleinste  Lebensformen  seit  1842  sehr  zahlreich  verzeichnet  
 halte  (s.  das  kleiuslc  Leben  in  Süd- und  Nordamerika),  gar  nicht  uud  eine  derselben  nur  bei  Mexico  als  dort  lebend  gefunden  worden  
 waren.  Dieser  Umstand  wurde  aber  dadurch  noch  bemerkenswerlher,  dass  sich  nirgends  auf  der  Erde  als  in  Sibirien  die  gleichen  auffallenden  
 zierlichen  Formen  und  da  ebenfalls  nur  fossil  gefunden  hallen,  wie  sie  bereits  1843 bei  der  Analyse  des  Vivianifs  von  Bargusina  
 angezeigt  worden  waren  (Monalsber.  1843  S. 46).  Ferner  war 1 8 4 3  eine  geringe  aber  entschiedene  Beimischung  von  Seetliiercheii  
 mitten  in Sibiriens  süssesten  Wasserbildungen  aufgefallen.  Eine  eben  solche  Beimischung  zeigte  auch  das  Oregon-Lager.  Auch  der  Goldreicli- 
 Ihuni  hier  des  südwestlichen  Urals,  dort  des südlichen  Californiens,  wie nirgends  anderswo  auf  der Erde,  ergeben  bei weiterer  Vergleichung  
 geologische  Aehnlichkeiten  und —  zwischen  beiden  Ländern  der  weiteste  Ocean!  Wären  dieselben  Lebensformen  im Vereinigten  Staaten- 
 Lande  auch  hervorgetreten,  so  hätte  sich  das  Interesse  für  ihre,  dann  als  klimalisch  zu  bezeichnenden,  Reihen  gescbwäclil  und  verloren,