
 
        
         
		46  
 Zwischen  videm  vcrroUdcn  Pnan.onzcllgcwobe  e,Uhält  diese  Erde  besonders  häulig  Emotia  a.rphio.ys  mil  Pinmlaria  borcal^  
 r - r -  es  der. . ,  „d . .  es  ™  d»  . r .  
 r h j l ü l i l l i a r i e n  sind  zwar  maiiniclil'ach,  aber  niclll  zahlreich.  
 LXXIX-LXXX.  
 E R D I G E  WIAGEEUHG  DER  IIEISSEN  QUELLES  VON  T IBERIAS  AM S E E G E N E S A l l E T I I  IN  PALÄS T INA.  
 lIe.T  Dr  D.ETEa.c,  den  ich  während  seiner  Reisen  im  Orient  ersncht  halte,  einige'  Erdproben  und  Qnellabsätze  m.lzubnngen  
 l  en  D,.  Di e t e r , c , ,  den  a  .  wa  n  ;  q  ge s amme l t ,  welche  hierbei  analysirt  
 ha.  ans  ralastma  .ve,  Proben  d  f  /  Ve rwe n d u n g  des  Materials  ihre  Anerkennung  linden.  Die  
 werden  konnten.  D,c  verdien  thehe  B^m  ^  ^^  hauptsächlich  ans  waizenkornartigon,  weissen  Crystalleu  besieht,  
 ^ r d m ^ n r ^ b i X ^  .e . s t  werdl  t h  Ent.rnen  des  ^ e s  und  aneh  
 - S S .  zeigt  s.cb  in  d .  - - -  ^  ^ I j c l l t  ^ s i ^ l o l  s^!:^::  e t  Z i n l ^ r "  
 asern  eu.er  als  d,e  von  ,  Pbi.olilhar.eu  und  Sand  sind  überall  zerslrent  eingemiscbl.  Die  zweite  
 .eselsoh^tgen  Polygaslern  "fnll  ,  U,ll  e  ^ ^  ^  .  o, ,„Uor ien-Fi l z  von  lebhaa  dunkelgrüner  Farbe.  Die  grünen,  
 ^er  europäischen  heissen  onellen.  Folgende  35  Formen  haben  sich  
 aus  diesen  Quellabsälzen  feslslcllen  lassen.  
 Polygastern  :  G.  
 Coccoiicma —?  .  .  .  •  
 Fruslulia  subulala  .  .  .  
 GaUionella  mrians  .  .  
 Syiicyciia  Amphora  .  .  
 Syncdrai  £nlomon  .  .  
 Ì  ßexuosa  .  •  .  
 Phytolitharien:  16.  
 LilhodoiUium  furcalum.  
 s  nasulum  •  
 =  rostraium  .  
 Lühuslylid.  Amplnodon  .  
 e  angulalum  .  
 >  apicalum  .  .  
 s  claratum  .  .  
 »  crenulaluin  .  
 s  laeve  .  .  .  .  
 e  quadralum  .  
 =  rude  .  .  .  .  
 spinulosum  .  
 s  spiriferum  .  
 Taurus  .  .  .  
 Trabecula.  .  
 Spongolilhis  acicularis  .  
 Weiche  
 Pflanzentheile  :  3.  
 llygTOCrocis  —1  . . .  .  
 Oscillai,  labynntliifonnis  
 Llva  —  ?  
 Räderthiere:  l.  
 Notonmala,  Zähnu  .  .  .  
 Nematoidea:  1.  
 ÄiKjuillula  ßuvialilis  .  .  
 Polythalamiens  1.  
 FragmenLe  
 Säugthier-Theile:  1.  
 iläusüliaiire  
 Formlose  
 Organ. verkohll).Tiioilclicn  
 Unorganisches:  5.  
 Cryslall,  rhombiscli  weiss  
 »  cubiscli  weiss  .  
 »  waizeulioniarlig  
 weiss  
 Uuförml.  doppclUiclilbrechcnilcr  
 Sand  . . . .  
 Vulkan,  einfai'liliclilbrech.  
 bimsleinarL.  Tlieilchen  
 Beide  Proben  des  Quellabsalzes  tbeilen,  wenn  sie  in  wenig  Wasser  aufgeweicht  werden,  dem  Wasser  einen  nicht  sehr  starken  
 Salzgehalt  mit,  welcher  bei  der  Verdunstung  als  ein  dendritisch  crystallisirtes  Salz  erscheint.  Auch  anf  der  Zunge  giebt  die  Substanz  
 einen  salzigen  Geschmack.  Der  starke  Kalkgehalt  beider  Proben  zeigt  sich  unter  dem  Mikroscop  durch  sehr  vorberrscbeud  waizenko,.,- 
 a r t i - e  Crystalle  bedingt,  wie  sie  der  kohlensaure  Kalk  des  einkochenden  Wassers  meist  zeigt.  Dass  s,ch  darunter  m  der  I  robe  No.  22  
 Polytbalamienfragmenle  beßnden,  ist  beaehtenswerth.  Der  in  beiden  Proben  vorkommende,  von  Salzsäure  nicht  angegnffene,  Sand  ist  
 meist  doppeln,cbtbrecbend,  daher  kieselerdig,  Quarzsand;  nur  wenige  Theilchen  zeigten  eine  zellige,  bimsteiuartlge  borm  m,t  einlacher  
 Lichlb,-echi,ng  wie  Glas,  deuten  aber  doch  auf  Beimischung  vulkanischer  Elemente.  Die  schon  be,  PL,mus  (V.  15),  Josnn.us  und  nn  
 Talmud  cwäbnten  vier  Quellen  von  Tibcrias  sind  seit  aller  Zeit  überbaute  Bäder;  sie  liegen,  nach  den  von  Roe,»soM  I  u l a s f n a ,  Halle  
 1S4-'  III.  p.  306)  zusammengestellten  Nachrichten,  etwa  35  Minuten  von  der  Stadt  am  Ufer  des  See's  etwas  hoher  als  dessen  Oberfläche  
 Das  Wasser  ist  beim  lIe,.vor,,nelleu  so  heiss,  dass  man  die  Hand  nicht  darin  halten  kann.  Es  w,rd  48  bis  49^/3  R.  als  
 W-irm'e-rad  an-eceben.  Der  Geschmack  ist  äusserst  salzig  und  bitter  mit  Schwefelgeruch.  Der  Bode,.salz  vom  AbUnss  jeder  Quelle  hat  
 vc-sehildene  Fm-ben,  bei  einer  weiss,  bei  .1er  andern  grünlich,  bei  der  dritten  röthlich  -  gelb.  Genaue  d,emische  Analyse,,  siml  inehl  
 bekannt-  die  beste,  von  Tua.NE,.,  giebt  nur  kohlensauren  Kalk  und  Kochsalz  an;  es  sei  ganz  w,e  das  Wasser  des  todlen  Meeres.  D,e  
 älteren  sprechen  vou  Vitriol,  Alaun  und  Mineralsalzen.  Nach  JosEPnus  hiessen  diese  Räder  Ammaus  (llammatb)  —  warmes  Wasser.  
 LXXXI.  
 D I E  MIKROSCOPISCUEN  LEBENSFORMEN  DES  JOHÜANWASSEKS.  
 7ur  Erläuterung  der  Rode,.Verhältnisse  in  Palästina  war  os  sehr  wü.,schenswertl,,  die  jetzigen  Lebenslbr,nen  des  berüb,nU-.n  
 H,uptnusses  des  Jo,dans,  kennen  zu  lernen.  Herr  Prof.  Le p s . u s  hat  Wasser  des  Jordans  in  einer  Glasllasche  u,itgeb,-acht,  und  .cb  
 r  „  -erin^eu  ,nit  blossen  Augen  kaum  bemerkbaren,  Niederschlag  des  Wassers  einer  heson.lers  sorgfalt,gen  Pruluug  unterworlen.  
 n t  vCe "  ist%ine  Stunde  obe.d.alb  der  Mündung  des  Jordans  in's  todte  Meer,  an  .1er  Furth  und  zwar  aus  dem  t,eiern,  ren.en  l.lnssw  
 se/  e  tnommeu.  In  einer  im  Juni  1849  der  Be,-Iiner  Aka.lemie  der  W.ssenschaaeu  vou  m,r  gemaehten  ML  the,lung  wurden  bere.ts  
 3 r . u i k r ö s c o ^ e h e  Fo.-men  augezeigt  und  pag.  191  der  Monatsberichte  verzeichnet,  welche  sich  daraus  erm,ttel„  hessen.  Jetzt  ,st  d,e  
 Zahl,  nach  wiederholter  Durchsicht  .les  Mateiials,  auf  folgende  43  Formen  gesliegeu.  
 Polygastem:  23.  
 Acknantìtes  —  ?  
 Ceratoneìs  Fasciola.  
 Cocconeis  tumida.  
 Difflugia  areolala.  
 Enìiotia  amphioxys.  
 :  ?  Jordani.  
 s  zebnua.  
 Fragilaria  paradoxa.  
 GalUonella  crenala.  
 i  distans.  
 i  varians.  
 Gomphonema  Jordani.  
 Pfavic-ula  amphioxys.  
 i  gracilis.  
 i  Jordani.  
 i  Sigma.  
 Pinnularia  amphioxys.  
 Stauroplera  —  ?  (Achnanlhes?)  
 Surirella  Librile.  
 i  plicata.  
 Synedra  /lexnosa.  
 ;  spectaiilis  ?  
 <  Ulna.  
 PhytoUlharien  :  13.  
 Lithasteriscus  Sol.  
 lilhoslylidium  Àmphiodon.  
 i  antjulatum.  
 i  Ctepsammidium.  
 i  denticulaium.  
 i  Furca.  
 i  laeve.  
 i  rude,  
 i  serpentinum.  
 s  Serra.  
 Spongolilhis  acicularis.  
 f  apieulata.  
 i  robusta.  
 Polythalamien:  3.  
 Rotalia  globulosa.  
 Texìilaria  globulosa.  
 Fragmenta  varia.  
 Formlose  
 organ.  verkolilliare  Theilchen.  
 Unorganisches!  2.  
 Crystalle,  rliomliisch  weiss.  
 Unlorml.  doiipclllicbtlirechentl.  Saud.  
 Die  vorherrschenden  oder  hänligern  Formen  sind  die  Kalktlieilchen,  worunter  oft  wohl  erballenc  Textilarien  und  rhombische  
 Crystalle  Ausserdem  ist  Cocconeis  lumida  wohl  am  häufigsten.  Fragilaria  paradoxa  ist  selten.  Ausgezeichnete  und  cliarakterisirende  
 Formen  sind  Ceratoneis  Fasciola,  ein  von  mir  bei  Cuxhaven  1839  entdecktes,  1840  in  den  Abhandlungen  der  Berliner  Akademie  abgebildetes  
 Meereslhierchen,  Cocconeis  lumida,  Ennolia  Jordani,  Fragilaria  paradoxa,  Gomphonema  Jordani,  eine  sehr  dicke,  kurze  For.n,  
 Navicu/a  Jordani,  Sijnedra  ßexuosa  und  Lilhoslylidium  Furca,  eine  sehr  grosse,  an  einen,  Ende  scharf  zweispitzige  Phytolitharie.  
 LXXXII-LXXXrV.  
 W A S S E R  UND  BODEN  DES  TODTEN  MEERES.  
 Obwohl  dem  grossen  Interesse,  welches  die  genaue  Keuntniss  .ler  Rodonverhältnisse  des  todlen  Meeres  darbietet,  durch  Analyse  
 zwei  einzelner  Proben  für  die  Untersuchung  nicht  Genüge  geschehen  kann,  so  ist  doch  jeder  Anfang  eine  Annäherung  an  diese  Kcnntn 
 i s s ,  und  die  von  den  Herren  Le p s i u s  und  Di e t e h . c i  mitgebrachten  Materialien  sind  sehr  daukenswerth.  Mögen  die  hier  niedergelegten  
 llesultatc  einer  bisher  nicht  augewendeten  Uulersncbungsmethode  bald  weitere  Materialien  oder  am  besten  Forschungen  am  Orte  selbst  
 herbeiführen.  Die  gcschichtliche  jüdische  Nachrichl  über  Sodom  und  Go,norrl.a,  welche  sich  im  alten  Testainente  aufbewahrt  findet,  
 lässt  .lie  Frage  uuentschieilen,  ob  das  ganze  to.lte  Meer  in  geschichtlicher  Zeit  durch  Einsinken  und  vulkanische  Ze,rültung  eines  paradiesischen  
 Erdstrichs  gebildet  sei,  oder  ob  eine  solche  vulkanische  Wirkung  zu  jener  geschichtlichen  Zeit  nur  die  beiden  in  schöner,  
 friiehlbarer  Gegeud  gelegenen  Städte  zerstört  habe,  während  das  todte  Meer  seine  vorgeschichtliche  Existenz  in  wenig  veränderter  Weise  
 behielt.  In  einem  Vortrage  vor  der  Berliner  Aliademic  der  Wissenschaften  im  Juni  1849  {Monatsber.  p.  187)  habe  ich  darauf  hingewiesen, 
   dass  es  durch  sorgfältige  mikroscopische  Analyse  der  Bodenverhältnisse  des  todlen  Meeres,  und  vielleicht  durch  diese  allein,  
 möglich  sein  könne,  darüber  ahzunrlheilcu,  ob  dieses  nach  Lracn  1227  par.  Fuss  tiefe,  schon  mit  seinem  Spiegel  1235  Fuss  unter  dem  
 Spiegel  des  Mittelmceres  gelegene,  Mceresbecken  je  oder  nie  mit  anderen  Meeren  in  Verbindung  gewesen,  ob  es  ein  durch  Süsswasser  
 aufgelöstes  Salzlager  oder  ein  durch  Verdunstung  seines  Gewässers  concentrirtes  Meerwasscr  sei.  Uebrigens  sind  durch  Se e t z e n ,  BnncKiiAno, 
   Robi!*sok  und  ncue,lich  durch  die,  mit  eigends  dazu  ausgerüsteten  tragbaren  Schiffen  ausgeführten  Expeditionen  des  Capitain  
 Molvkeux  und  Capitain  Lvticn  auf  de,n  todlen  Meere  unmittelbar  selbst  die  alten,  durch  Pl i s i ü s  zumeist  verbreiteten,  Fabeln  über  die  
 giftige  Atmosphäre  des  Aspliallsee's  in  Jndäa  gründlich  widerlegt,  auch  festgestellt,  dass  er  überall  einen  Schlamm-  oder  Kiesgrund,  
 nirgends  eigcnllicheu  Aspliallgrund  habe,  obschon  er  a,u  südlichen  Ende  bei  Stürmen  einst  viel  Asphalt  ausgeworfen  hat.