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voHiiillcn sich die E rde n von C r o s s - N i c o b . i r , miler denen besonders No. 3 7 4 bcaciUenswerlb ist, weil sie den Boden der grossen,
2 — 3 Meilen langen, gegen Va Mei l e breiten, Ebene cliaraklerisirt, welche auf der Südseite der Insel als v o m F l u s s e allmülig abgelagert
e r s c h e i n t , und deren Beschreibung S. 7 0 in Dr. R I N K ' S Buche verglichen werden kann.
ORC;AKISCilK SÜSSWASSER-FOllMEN IN AUSWUHFSSTOFFEl i INÜiSCnETl INSEL-VULKANE.
S e i l Oclober 1S44 Jiahe ich in der Ber l iner Akademie der W i s s e n s c h a f t e n (Monatsber. S. 3 2 9 ) Mi l lhei lungen über Mischungen
v t i l k a n i s e h e r AuswiirfsslolTo mil ni ikroscopiscben Organismen gemacht. Seitdem ist dieser Gegenstand von vielen Seiten her an gleichl
a u l e n d e n Erlahrungen bereichert worden. Vom S ü d p o l , Australien (siehe No. XVII S. 11) u n d d e m F e s t l a n d e Asiens sind mi r d a h i n einschlag
e n d e sichere und sorgiallig gehaltene Materialien nicht zugänglich geworden, da die S. 8 5 unter No. 1 5 8 dieses We rke s erwähnte fossile
E r d s a h n e der T n n g u s e n , welche 1843 u n d 1 8 4 4 für einen ursprünglich organisch gemischten Glasstaub oder Bimsteinslaub zu
h a l t e n nahe lag, jetzt vielmehr ganz zu den auf n a s # m Wege gebildeten rein organischen Verhältnissen übergegangen ist, obschon sie
e i n e r weiteren Erläuterung noch bedarf. Aus dem vulkat i ischen indisclien Archipelagus sind ;d)er doch derartige Materialien in meine
H ä n d e gekonnnon, welche hier zu e rwähnen sind. Dass die s i c h e r e n , auch die f r i s c h e n , Auswurfssloffe gewisser Vulkane der E r d e organische
M i s c h u n g e n deutlich, andere, bei vielen Nachforschungen, die ich darüber anstellte, nie gezeigt haben, dass ferner einige Süsswasser-,
a n d e r e Mecrwasser-Misclumgen enthalten, wurde schon 1846 (Monatsber. der Ber k Alead. S. 2 0 7 ) ausgesprochen. So war denn auch
sciion 1844 d e r von Dr . ME Y E N mitgebrachte, als Gebirgsart anstehende, zum I l äus e rba u verwendete, weisse Tuff von Manilla auf Lüson
d e r iMiilippinen-lnseln (ebenda 1844 S . 3 3 8 ) auf seinen inneren Bruchnächen als stets ganz unorganisch, oder negativ, angezeigt worden.
I5ei späteren Naciijirüfungen bin icli nicht glücklicher gewesen. Dann zeigte aber zuerst eine, in der A b s i c h t genauer Prüfung entnommene,
i r i s c h e Probe des auf d e r Insel Scheduba ausgeworfenen Schlammes 1846 (Mona t sbe r . der Ber k Akad. S. 1 7 1 ) e ine Mischung mit vielen
M e e r e s o r g a n i s m e n . Mischuugen vulkanischer Auswurfsstoffe mit Süsswasserorganismen sind im indischen Archipelagus in 3 Verhältnissen
v o n mir beobachtet worden. Die lebenvol l e Mischung des Glasstaubes auf d e m oberen Craterrande des Kege l s der Ba r r en- Ins e l , welcher
K e g e l historisch sicher 59 Jahre alt i s t , w u r d e bereits oben S. 1 5 9 No. 3 2 9 analysirt und als schon feslgewordenes Bodenverhältniss
e i n g e i e i h t . Ausserdem sind mi r 2 vulkanische frisch gesammelte Auswurfsstoffe aus J a v a von s icheren Persönlichkeiten niitgetheilt worden,
d e r e n Analyse hier vorzulegen ist.
CCCLXXIX.
V U L K A N I S C H E ASCHE AUS SUI iAKARTA AUF JAVA VOM 12. A P R I L 1815.
H e r r Dr. T n . I I O R S F I E L D , welcher 1814 di e von 1 8 0 6 a n von i h m untersuchten Vulkane der Insel Java im VII. Vol. der
Transad i oiis of Ihc Datav. Soc. beschrieben hat, übergab mir selbst bei meiner Anwesenheit in London 1847 e i n starkes Päckchen
v u l k a n i s c h e r Asche, die a m 12. Apri l 1815 i n der Provinz Surakarta auf Lava gefallen und von i h m f r isch gesammelt worden ist, zur
n i i k r o s c o p i s c h c n Prüfung. Der M e r a p i , L awn und W i l l i s sind die n ahe n Vulkane, doch ist m i r unbekannt geblieben, von welchem
V u l k a n die A s che ausgeworfen ist, auch findet sich in LE O P . V. Buci i ' s Uebersicht der dortigen vulkanischen Ausbrüche keine Angabe von
j e n e m Tage. Diese Asche ist ein s ehr feiner, zwischen den F i n g e r n gerieben nur eben noch etwas fühlbarer, Slaub von überaus gleichf
ö r m i g e r Reinheit und llchlbräunlicher Farbe. Substanz und F a rbe treten sehr nahe an den Mai -Slaub von Barbados von 1 8 1 2 . E r
v e r s t ä u b t zwar leicht, senkt sich aber schnell zu Boden. Durch Glühen ändert er seine Farbe und AVesen gar nicht und mi t Säure
h e d c c k t zeigt er kein Brausen. Mit d e m Mikroscop erkennt man, das s die Hauptma s s e der Thei l e ein feiner Glasstaub ist, welcher hei
p o l a r i s i r t em Lichte farblos erscheint. Viele Tbeilchen sind solide Glassplitter, wie Obs idians taub, viele andere Theile sind blasig, und
d i e s e meist mit paral lelen röhrenförmigen Zellen, ein ächter Bimstein. Zwischen dieser Hauptmasse zerstreut liegen grüne Crystallprismen,
s e l t e n auch doppeltlichtbrechcnde Sandlheilchen, welche zum T h e i l hei a u f f a l l e n d em Lichte weiss, zum T h e i l schwarzgrün sind (Quarz?, Augit?),
ü b e r d i e s aber auch Pflanzen-Kieseltheile, einige weiche unverkoldte Pflanzenfasern und auch eine Milbe. Aus 4 0 Analysen ergaben sich
2 7 geformle Körperchen: 26 organische, 1 Unorganisches. Von den organischen Theilen sind 20 Phylolitiiarien, 5 weiche Thcilchen,
1 Acaroid, kein Polygaster nach folgendem Verzeichniss:
P h y t o l i t h a r i e n : 20.
Lithodontium Bursa.
! furcaium.
f nasutnm.
Í PlaUjodon.
Lithosphaera —?
Litli osp haeridium irreguläre.
Lilkostylidium angnlatum.
clavatum.
curvatum.
äenliculatum.
Emblema ?
5 irreguläre.
' laeoe.
! obliquum.
Í quadratuììi.
« rude.
' Serra.
Lühostylidnm Trabecula.
' unidoitatum.
Spo7igolühis acicularis.
Weiche Pflanzeniheile: 5.
Pare ncliymz eilen.
Ilolzzellen.
ßaumwüllcniascrn.
RoÜigelarble Fasern.
Schnabclartige Haare.
Acaroiden: 1.
MiUie.
Unorganisches: 4.
Grüne Cryslallprismcii.
Bimsteinslaub.
Obsidianstaub.
Q u a r z - ? und Augit? -Sand,
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181
CCCLXXX.
GRAUEli SAKD-AOSWÜHF UNI) GHAUE ASCHE l>ES MEUAÜI^VÜI.KANS VON 184!l .
Im November 1850 crliiell ich vom künigl . säclis. Leibarzt llcrni CA I I D S in Dresden zwei kleine Proben von 2 Ausivurl'sslolTen
d e s M e r a p i , gesammelt beim Ausbruche desselben Jahres, nach Dr. W A I T Z aus Java vom E n d e des Jahres 1840. üeide sind sich an
s i l b e r g r a u e r Farbe ziemlich gleich, nur ist die eine gröber, die ander e weit feiner als S t reusand; jene war daher als vulkanischer Sand,
d i e s e als vulkanische Asche bezeichnet. Die F a r b e heider Answnrfsstofle ist sehr verschieden von der lichtbranneu Asche von 1815,
w e l c h e Herr llonsriELD sammelte. Die mikroscopi sche Mischung ist ehenfalls verschieden. Die feine Asche zeigt weisslicbe matte, und
w e i s s l i c h e dui-chscheinondo Theilchen. als überwiegende Masse, dazwischen aher grüidichschwarze; die Mi s c luni g erscheint dadurch lür d a s
b l o s s e Auge silbergrau. Der g röber e Sand zeigt dieselbe Mischung und ma n e rkennt schon mit der Lou| ie, dass die mat ten weisslicbeu
K ö r n e r lümstein gleichen; die durchscheinemlen könnten Quarz sein; die schwärzl ichen erscheinen ganz augitartig oder pyroxenartig mi t
o f t muscbligen Bruchllächen, aher ohne Crystalinächeu. Bei SOOmaliger Vergrüsserung und polarisirtem Lichte erkennt man, dass die
f e i n e Asche vorherrschend aus e iufachl ichthrechenden (nicht bunten), tlieils kurzzelligen, häufig aber laiigzelligen nimstcinsplitlern bcst.dil.
N u r vereinzelt liegen darin scharf doppeltlieblbrecliende meist kleine unlorndiche Theile, dieselben, welche hei aullallcndem Lichte weiss
und durchscheinend oder griinlichschwarz sind. Zwischen diesen Mischiuigslheilen habe ich n u r einmal bei 5 iiadelkopfgrossen scharf
a n a l y s i r t e n Mengen ein deutliches langes Fragment von SpongolUlns aciadaris? gefunden, sonst keine Spur organischer Misdiung.
D i e 3 angezeigten Bcstaiultlieile des gröberen Sandes zeigten in Was ser gestreut den Unterschied, dass die weissl icbeu matten
s c h w a m m e n , die übr igen meist schnell zu Roden fielen. Zerdrückt gaben sich ilie matten als e i n kurzzel l iger Itimstein oder Scluiumstein
zu erkennen, welcher weisse und auch grünliche Crystallprismen einschliesst, bei polarisirtem Licht aber in allen zelligen Theilen ganz
f a r b l o s bleibt. Die weissen durchscheinenden liörner zeigten zerdrückt eckige Splitter, die eine durch fremdartige Einschlüsse etwas
b r a u n l l e c k i g e glasartige Masse bildeten, bei polar isi r tem Lichte aher sich sogleich durch lebhaftes Farbenspiel von a l l em Glase unterschieden,
doch auch nicht ganz ilen Charakter der Quarzsplittor zeigten. Ebenso bunt waren ilie Splitter der zerdrückte n schwarzgrüneu Körner.
D i e s e beiden letzteren liestandtbeile waren also weder Bimstein noch Obsidian. Keine der beiden Proben änderte sicli beim Ülühen, keine
b r a u s t e mit Säure. — Nirgends fand sich eine Beimischung von tilimmer.
Im Allgemeinen haben diese 3 Proben vulkanischer Answurfssloife von Java das Interes se, dass sie als B ims t e ins l aub erscheinen.
D a s s aher von Bimstein in Java niemals die Rede gewesen sei, hal l e LE O P . V. ilocu's Aufmerksamkeit erregt, und er hat S . 3C9 seines
W e r k e s über die Canar ischcn Inseln (dessen hieber gehöriger Text auch in PocCENOoiirF's Annaleu der Physi k mit einigen Zusätzeii wied
e r g e g e b e n ist) al s b edeut s a m sich darüber geäussert. »
F e r n e r ist zu bemerken und hervorzuheben, dass die organischen Beiniiscluingen in den beiden feineren Aschen von 1 8 1 5 1
1 8 4 9 nicht gefrittet noch angeschmolzen gesehen worden' sind, dass auch weiche verbrennbare Theilchen zwischen dem Rimsteinstauh
von 1815 h e g e n . Diejenigen also, welche das o rgani sche Leben nur für etwas Obcrllächliches halten, was nun unil nimmer mit d e m
l i e f e n vulkanischen Heerde in einer Contactverbindung stehen könne, werden vollständige Beruhigung darin finden, dass dem Geschmolzenen
u n o r g a n i s c h e r Massen ungeschmolzener organischer Slauh zufällig beigemischt ist. Diejenigen aber, welche, des Massenverl iäl tnisses uiiil
d e r häufigen Wiederholung von Beobachtungen bald mehr bald weniger inniger Verbindung der beiden Elemente halber, sich mit dieser
A n s i c h t nicht beruhigen, vielmehr der wei teren wissenschaftlichen Forschung Raum geben und s i e fordern, worden die hier milgcüieilten
A n a l y s e n künftig zu weiteren Combinationen zur Hand haben. Die beobachtet e Milbe habe ich nicht unerwähnt lassen mögen, ohschon
ich sie für ei n in das Päckchen seil den 3 5 Jahren hineingekrochenes Element halten möchte, das w e d e r mit d e m B ims t e ins t aub noch
mit den Pbytol i tharien in Verbindung steht. Die P h y t o l i t b a r i e n dagegen konnlen sieber nicht in das P ä ckche n kriechen, und d e r Maugel
an l'olygastern deutet auf einen Ausschluss des gewöhnl ichen Luftstauhes. Dass ungeachlet vielen Meeressandes an den K ü s t e n der S u n d a -
I n s e h i , uilgeacbtel der vielen marinen Tertiär-Gebirgsmassen der Oberlläche auf Java selbst, welche neuerlich erkannt sind, ungeachtet
d e r auf Suma t r a von m i r ermitteilen Kreidefelsen, doch unter den vielerlei organischen Beimischungen der Asche keine einzige Meeresb
i l d u n g befindlich ist, ilass es reine Süsswasser-Mischung ist, lässt es überdies bedenklich und unslat lbaf l erscheinen , dem gewöhnlichen
L u f t s t a u h der Insel, welcher dazu gewirbelt sei, die Mischung zuzuschreiben. — Eine grosse Oberflächlichkeit des vulkanischen Heerdes
a u f Java hat Her r v. Bucn erkannt.
DIE KlCIITYUhKANlSCIIEN GliOSSEK LDFTSTAUIi-STKÖM UNGEi ' I S ASI EN.
N a c h d e m seit 1844 d i e a tmo s p h ä r i s c h e n, mit n u s i c b l b a r kleinen lebensfähigen Organismen gemischten, Slanhverhiiltnissc schärfer
i n s Auge gefasst worden sind, und b e s o n d e r s seit 1847 d e r mi t d e m r e g e l m ä s s i g e n P a s s a twinde fallende gelhe und rolhe SUiuh al s
P a s s a t s t a u b und a l s v i e l g e n a n n t e r Blut regen hervorgehoben, und in g ros s e r historischer Folge als e i n b e d e u t e n d e s und m a n i l i c h f a c h einHussreiches
N a l u r v e r h ä l t n i s s erkannt worden war, hat es ein unläughares Interesse, die verschiedenen Erdgegenden aus diesem Gesichtspunkte zu
ü b e r b l i c k e n und das vorhandene Wechselverhiillniss der ört l ichen Almosphäre mit den ört l ichen Erdoberflächen festzustellen.
Dass in Indien und Mi t t e l -As i e n von Zeit zu Z e i t furchtbare verderbliche Orkane wüthen, und dabei die A t m o s p h ä r e durch Staub
v e r d n n k e l t erscheint, ist oft bemerkt worden; dass aber der dann vorkommende Staub etwas anderes sein möge, als blos aufgewirbelter
S a n d und Staub der nächsten Oberflächen, das ist nnheacbtet geblieben, ohschon einige Völker sprichwörtlich von f remdem ihr Land
b e f a l l e n d e n Staube seil Jahrhunder len gesprochen haben. Asien hat sogar mehrfach in dieser Beziehung sich auszeicbnende, seit IloMEirs
Z e i l schon, historisch begründete Verhältnisse, welche hier in kurze Uebersicht treten müssen.
I n einer ausfülirlichen Abhandlung über den Passatslanb und Blutregen in den Schr i f ten der Berliner Akademie der Wissens
c h a f t e n 1847, welche 1849 gedruckt und ausgegeben worden sind, sind aus 30 verschiedenen Jahren Beobachtungen auf j e n e n Passats
t a u b bezüglicher Erscbeinnugen ans Asien zusammengestellt worden, und 1850 und 1851 sind dazu Nachträge geliefert worden (Monalsl
i e r i c h l e 1850 S. 215, 1851 S. 26). Das Areal dieser Beobachtungen reicht von Arabien bis China, und die Zeit von HO ME U , also
950 vor C h r i s t o , bis 1851; milbin betrifll die E r s c h e i n u n g das ganze Asien, und ihr e Existenz ist so al t , als di e beglaubigt e Geschichte.
Aus A r a b i e n sind sehr merkwürdige mit rotbe m Stauhfall verbundene Stürme bekannt, welche zuweilen von Meteorsteinfällen
b e g l e i t e t waren, ohschon kein Reisender dort rotlics Land beschreibt; auch ich selbst , bei mehr als einjährigem AufcnlbaU iii allen
H a u p t t h e i l e n Arabiens, habe nirgends ausgedehnte rothstaubige Oberflächen beobachteL Weisslicb-und gelblicbgrau sind ilie vorherrschenden