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ilass ilic ilin iimgchonilcn iliclcnn Slaulnvtilkcn ziiin gcßlirliclicn Nicdersilzcn gcnüll]igt lialicn. Dei einem liefligen (Sturme) Tornado am
2 . A|M-il, flen man dort Jido (Klamme) iiennl, mit miei'liört gi-ossen Regentropfen, wurde die Lufl so dick, dass die Reisenden in 15 Fuss
l i n t l e r u u n g nicht melir erkennen konnten, ob einer von ihnen den Ort verändert liahe. Im Juni und September sind solclie oft ohne
V o r z e i c h e n erscheinende Stiirme tödthch nnd hindern die Unternehmnng von Reisen ganz. — In 2 Faden Tiefe erschien der Boden in
den liefen Ilrnnnen der Stationen fest, aber aus 150 Fuss Tiefe förderte man brakisches Wasser herauf. (Travels in Rclndschistan.)
V e r g l e i c h t man mit dieser Schilderung das, was Sir A l e x a n d e r Bu i i n e s von seinen Reisen in Kabul mittheilt (Travels in Cahool
1 8 3 ( ) — 1 8 3 8 , p. 2 2 3 ) , w o n a c h das Klima in Kaschgar sehr trocken, der Roden salzig ist und die Leute behaupten, dass eine gute
ICrndte von rot l ien Staubwolken abhangig sei, welche in diesem Theile Asiens b e s t ä n d i g fallen und deren fremde Erde das Salz
des Rodens dämpfe; wenn feiner derselbe Reisende ebentia sagt, dass in Turkistan die rotben Staubwolken furchtbar sind; wenn endlich
d e r schon 1231 gestorbene gelehrte Araber äodellatif von Ragdad das arabische Sprichwort: „ j e s tärker die W i n d e , desto fruchtb
a r e r die Saat , " dahin deutet, dass die Winde eine fremde fruchtbare (rotbe?) Erde herbeiführen (Sv l v e s t i \ e de S a c v , Abdellalif p. 3 ) ,
s o ergiebt sich aus diesen übereinstimmeuden Mittheilungen, dass in Asien ein höchst merkwürdiges Depot eines fremdartigen rotben
f e i n e n Staubcs im grösstcn Maassstabe existirt. in welcher Verbindung mit ilen west- und süd-asiatischen Stanbstürmcn die centrala
s i a t i s c h e n Sturmländer am Rogdo-Oola und den Seen Scha-ma und Lop-nor stehen (vergl. C a e l Ri t t e i v ' s Asien Rd. V p. 3 8 0 , 4 3 0 ) ,
m t i g e hiermit einer ernsten Forschung empfohlen sein.
In einer Abhandlung über den Passatslaub und Rlntregen, welche ini JahrgiiiigG 1847 der Scliriflcn der Rfirliiier Akiidcinie der
AVissensrliiiricn befiiKllicli und aiicli besonders abgedruckt cschienen ist, ist zuerst auf cmcn möglichen Zusammenhang aller dieser Ers
c h c i u u u g c n mit dem atlantischen Passalstaubc aufmerksam gemacht worden und schon bemerkt, dass lieludschistan der einzige bekannte
P u n k t iler Erde ist, welchcr als ein Ausgangs- oder Endpunkt der rotben Staubmeteore angeselien werden kann, und dass die beisscn
E b e n e n in Centrai-Asien vielleicht die Wi r k u n g der wärraestralilenden afrikanischen Ebenen auf Staubströmungen der o b e r e n Erdatmosjdiäre
w i e d e r h o l e n , welche in ihrer Rewegung von Westen nach Osten durch in jenen Ländermassen senkrecht aufsteigende Wärmcsäulen stetig
g e h i n d e r t und zum stetigen Herabsinken veranlasst werden. Rei dieser Ansicht würden Beludschistan nnd Afganistan nicht die Quelle,
s o n d e r n das Ablagerungsgebiet der östlichen Stanhniederschläge, wie der atlantische Ocean bei Africa das der westliclien, aus der oberen
A l m o s [ d i ä r c sein.
V O l l D E R - I N D l E N ODEE HISDOSTAS.
Die grosse Halbinsel Vo r d e r - I n di e n , das Nordland Bengalen und das Südland Dekkan umfassend, im Norden vom Himalayar
. e b i r g begrenzt, westlich den persischen, östlich den bengalischen Meerhusen bildend, mit der südlichen Spitze nahe an die Insel Ceylon
t r e t e n d , ist im Innern mit hohen Gebirgen versehen, welche sich in 4 Züge ordnen. Das westlich nnil nördlich gelegene Vimibya-Gebirg
b e g l e i t e t den Ganges im Norden und schliesst ihn gegen Dekkan ah, seine Züge verlaufen südwestlich bis zum persischen Meere. Die
h ö h e r e n , bis 8000 Fuss hoben West-Ghat-Gebirge laufen mit schroffem Abfall gegen das persische Meer längs der ganzen Westküste in
s ü d l i c h e r Richtung bin. Die eben so hohen Ost-Gbats, rler Ostküste parallel, im Innern gelegen, verllachen sich allraäh'g ostwärts in
e i n e r snmpligen Küste. Das Ni lgberri- (Neilgberri) Gebirg ist das höchste Centrai-Land des südlicheren Doldian, es erreicht hei Otacanrand,
n i c h t fern von dem bekannteren Seriiigapatam, eine Höbe von 7416 bis 8760 Fuss. Seine Wellen verbinden die Ghat-Gehirge. Cañara
u n d Malabar sind die schmalen, flachen westlichen Küstenländer am schroffen Abiall der West-Ghats. Pondichery nnd Madras liegen im
ö s t l i c h e n breiteren Küstcnlandc der Ost-Gbats an der snmpligen Küste von Coromandel. Bengalen, das nord-östliche Hindostán im Grunde
d e s bengalischen Meerbusens, wird von dem grossen Delta des Ganges und Rramaputra gebildet.
W i e der Ui und Oh das ganze Wassergehiet dos Urals von Sibirien ostwärts völlig ahscbncidot und ganz in sich aufnimmt, so
s c h n e i d e t der Ganges ganz Dekkan südlich vom Wassergehiet des Iiimalaya ab nnd führt allen Inhalt an kleinem Lehen in das grosse
b e n g a l i s c h e Delta und das bengalische Meer. Die Gebirge Dekkan' s führen ihre Gewässer nur sparsam dui'ch die Nerbudda und den Tapty-
F l u s s nach Westen in das persische Meer, aber 7 grossere Flüsse und einige bedeutende Küsten-Seen führen die Gewässer beider Gbat-
G e b i r g e durch Coromandel zum bengalischen Meere. Die Nerbudda scheint sieb zum Vindhya-Gcbirge gerade so zu verbaltcu, wie der
Ob zum Ural und der Ganges zum Iiimalaya, iudem sie, alle östlichen und südlichen Wasserläufe desselben in sich aufnehmend, den
E i n l l u s s dieses Gebirges auf Vcrhreilung des kleinsten Lehens im Dekkan ganz hindert, dasselbe vielmehr zum persischen Meerbusen führt.
D e r Canvery-Fluss, einer der 7, sammelt hanplsächlich, so viel bekannt ist, die Gewässer der Nilgherri-Gebirge, und führt sie zur Küste
von Coromandel und zwischen Pondiehery und Tranquebar in's Meer,
S c h o n im Jahre 1843 wurden der Rcrliner Akademie der WissenschaRen 11 mikroscopische Formen aus Rengalen, 7 vom
N i l g h e r r i - G e b i r g e und 24 von Pondichery vorgelegt, worüber in den Monatsberichten S. 104 Nachricht gegeben ist. Ueher eine sehr
viel grössere Zahl (71 Arten) aus Calcutta, dem Ganges und Rramaputra ist 1845 (Monatsbericht der Rerl. Akad. S. 311) und 184G
( e b e n d a s . S. 278) Nacbriclit gegeben winden. Alle jene Zahlen werden durch die hier niitzutbeilenden Beobachtungen weit üherlroffen,
u n d diese erscheinen denn auch schon als ein brauchbares Material für die Uebersicht imd Vergleichung des dort wirkenden kleins
t e n Lebens.
CCXXIX-CCXXXIX.
M A S G A L O E E IN CAÑARA, WESTIiOSTI
Von der Westküste Vorder-ludiens, am Fusse der West-Gbat-Gebirge, an welcher von Norden gegen Süd Rombay, Goa und
Calicut in Malabar bekanntere alte Verkehrsorte der Europäer sind, ist mir nur aus Mangalore, in dem Cañara genannten Küstenstriche,
e i n gutes nnd reiches Material zur Untersuchung zugänglich geworden. Es sind folgende an dortigen Pflanzen, welche Hrn. IlomiHACKEii
i n Esslingen zur Vertheilung an Botaniker zugesandt worden, anhangende reichliche Erdproben von 11 verschiedenen Verhältnissen:
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2 2 9 . Erde von Mau^a lor e No. I. Schwarzbraune, mit vielem meist schwarzbraunen Wurzelwerk versehene Pflanzenerde.
R e im Schlemmen schied sich ein quarziger, glinnnerloser Sand aus. Von kohlensaurem Kalkgehalt keine Spur. In 10 Aindysen der
f e i n e r e n Theile fanden sich 12 Polygastern, 13 Phytolitbarien, eine Oscillatorie, einige unbestimmbare Formen von Rädertbier'en nnd
1 Angnillula. Die Rilderthiere fanden sich sanimt Aredia aculcala und Äwjmtlula besonders hei der dunkel blaugrünen, imien geglied
e r t e n , vorn stumpfen, Scbeiden-Oscillatorie, die auf faulen Holztheilchen befindlich war. Difßurjiae und ArccUae siuil aufl'allend zahlreich.
2 3 0 . Erde von Ma n g a l o r e No. II. Ein feiner Staub, lehmgelb oder gelbbraun, trocken blasser, nass dunkler gefärbt, mit
m a n c h e r l e i groben Pnanzeuresteu. Salzsäure bewirkt gar kein Rrausen. Reim Schlemmen sondert sich QuarzsanÄ mit vielen sehr lebhaft
g l ä n z e n d e n sehr feinen Schüppchen (Glimmer) ah. Zwischen dem feinen gelben Mulme, welcher die Grnndniasse bildet, liegen seinm
a n n i c h f a c h e und zahlreiche Polygastern und Phytolitbarien. In 10 Analysen wurden 21 Polygastern, 16 Phytolitbarien, in 20 Analysen
4 1 Polvastern, 26 Phytolitbarien, 67 Arten beobachtet, ausserdem 2 Arten von Oscillatorien. Am zahlreichsten ist die Siirirdla? cur-
V'ula in sehr kleinen Exemplaren. Navícula ufßiiis ist ebenfalls überall sichtbar. Achmnlhes, Diploneis und Spongolitliis Fibula sind
l e e r e Schalen und Theile von Seewasser-Formen, alle vereinzelt, daher wohl vom Winde hinzugewebt.
2 3 1 . Erde von Manga lor e tNo. III. Die Probe, stark rostroth, befeuchtet noch dunkler roth, enthält Wurzelzasern und
q u a r z i g e n Sand, auch einige, aber nur wenige glänzende Glimmerschüppchen, dazwischen auch grüne Crystalle. Sic braust ebenfalls
n i c h t mit Säure, ist daher ohne kohlensauren Kalk. Aus 5 Analysen der gescblemmten Masse ergaben sich I I Polygastern, 10 Phytol
i t b a r i e n . Die vereinzelten organischen Formen sind meist klein, daher in der Masse, obwohl zahlreich, doch wenig anflallend.
2 3 2 . Erde von Ma n g a l o r e No. IV. Die scharf sandige röthlicbbraune Erde ist mi t vielen Theilen einer Graminee gemischt.
D e r Sand ist quarzig ohne Kalkgehalt. Glimmerschüppchen sind vorhanden, aber selten. In 10 Analysen fauden sich 11 Polygastern
und 20 Phytolitbarien, alle Formen vereinzelt.
2 3 3 . Erde von Ma n g a l o r e No. V. Wieder ein lehmgelber feiner Staub mit seltnen gröberen Sandtheilchen, im Aeusseru
No. II sehr ähnlich. Er enthält viel grobe Pnanzcnfragmente aber weit weniger Gl immerschüppchen, und ist viel ärmer an kleinen organ
i s c h e n Formen. In 5 Analysen wurden 13 Polygastern und 8 Phytolitbarien festgestellt. Alle Formen vereinzelt in dem gelben Mulme.
2 3 4 . Erde von ebendahe r No. VI. Diese Probe, welche auch mit groben Pflanzenwnrzeln gemischt ist, zeigt wieder einen
r o s t r o t h e n Pllanzenhoden wie No. III. Quarziger Sand mit geringen Glimmertheilchen bilden eine scharfe Mischung. In 5 Analysen erg
a b e n sich 8 Polygastern mit 12 Phytolitbarien. Kein freier Kalkgehalt. Die Fonnen vereinzelt.
2 3 5 . Erde von e b e n d a h e r No. VII. Ebenfalls rothbraun, aber weniger lebhaft gefärbt, enthält scharfen quarzigen Sand
und rotben feineren Mulm mit Pflanzenthcilen wie vorige. In 5 Analysen sind 17 Polygastern und 5 Phytolitbarien aufgefunden, welche
v e r e i n z e l t in dem Mulme liegen. Der Mangel von Arcella- und Difflngia-Äi-ten und die Anwesenheit zahlreicher Gallionella-Artcn gicbt
d i e s e r Erde einen besonderen Charakter.
2 3 6 . Erde No. VIR. Ebendaher . Auch dies ist eine lebhaft rostrothe und scharfsandige Erde ohne Kalkgehalt wie die
v o r i g e n , aber mit vielen Pflanzenresten vereint. In 5 Analysen waren 10 Polygastern- und 7 Pbytolitharien-Arten. Eimotia amphioxys
w i e d e r h o l t sich öfter als andere Formen.
2 3 7 . Erde No. IX. Wieder eine rothbraune scharfsandige Erde derselben Küstengegend, deren quarziger, mit Glimmcrtheilclien
gemischter, Sand auf granitische Gebirge in der Nähe der Küste schliessen lässt. Spuren vulkanischer Reimischung sind nicht
d e u t l i c h zu erkennen, auch kein Gehalt an kohlensaurem Kalk. In 5 Analysen fanden sieh 5 Polygastern, 6 Phytolitbarien, alle vereinzelt.
Difßugia Icssdlata ß ist bemerkenswerth.
2 3 8 . Erde No. X. Auch diese Wurzelerde der Pflanzen von Mangalore ist dunkel rothbraun und scharfsandig mit geringen
G l i m m e r s p u r e n und ohne Kalkgehalt, aber vielen Wurzelresten von Pflanzen. Es sind 5 Analysen gemacht worden, die 6 Polygastern
und 8 Phytolitbarien vereinzelt zeigten. Zwischen den quarzigen Sandtheilchen fanden sich auch grüne Crystallprismen.
2 3 9 . Erde No. XI. Die Mischung dieser Erde ist ganz der nächstvorhergehenden ähnlich, die Farbe aber wieder mehr lehma
i t i g wie No. 11 und V. Die wenig plastische Masse zerfallt bei geringem Druck in einen sandigen Staub. Aus 5 mikroseopischen Analysen
ergaben sich 6 Polygastern und 10 Phytolitbarien. Navícula afjinís ist häufig und Difßugia lessellala wieder mehrfach vorhanden,
d.is Uebrige vereinzelt.
E s scheint hieraus hervorzugehen, dass die Gegend um Mangalore durch rotbe Erdfärbung in grosser Ausdehnung ausgezeichnet
isl. Diese Farbe ist sehr deutlich von Eisen, scheint aber eine ursprünglich uimrganische Mischung zu sein. Die beobachteten Formen
von Mangalore sind folgende 119:
Hl. IV. Y VI. VII. VILI. IX. X, I. II. III IV. Tl. VII. Vili. IX. X. XI
P o l y g a s t e r n : 73.
Achnanthcs venlricosa? + Eunolia aviphioxys a . + + -1- - h -1- + - t - -1- +
Amplioru libyca . . . . + Í Diodori . . . . +
Arcella aculcala . . . . + Í gibbei'ula . . . +
? coíiífrícía . . . + Í Oclodon . . . . -1-
5= ecornis + Í qualej^aria . . -1-
Í Enchclys.... + -1- + + + f Texlricula . . . +
5 Globulus . . . . + + :: iridcnlula . . . +
Campylodiscus iwricus . + Fragilaria pinnala . • +
Chaelotyphla saxipara. -1- f paradoxa . •
Cocconcis finnica . . . . + + f Rhabdosoma +
tf indica . . . . Gallionella aurirhalcea -1-
ü IHacenlula . . + f crenata . . + -1-
Cocconma aspcrum . . -1- ? decussala . +
f Lcploccros . + s: dislans. . . + +
Coscinophacna Discoplea + + 1 graiiulala . + +
Difßug.arcolala .... -t- f laevis . . , -1-
ciliala + Í procera . . - h +
f Lag. ß slenosloma + Gloeonema paradoxum. +
f OUgodon . . . . + -1- -1- -I- -1- -I- Gompkonema gracile. . + +
Í lessellala ß . . . +? + -1- Í longiceps. + + +
Diploneis didyma? . . ' nimanlidium Jrcus . . + 1
Euaslrum ansalum . • . -1- Í Monodon. -H? +
V .UL