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(yiilciioniiMi ein älleros Veriiälltiiss nllerdings bestellt. Sichere Vergleiclispuiiktc für dieses kleinste Leben bieten bis jetzt mir die Marianen-,
die Saiulwicbs-liiseln und in wenigen Formen Neu - Seehind.
XIV.
N E U - C A L E D O N I E N .
Ob der zerreibliclic, nacli V a u q u e l i n niclit unbeträchtlich kupferbaltige, Speckstein, Slealife, welchen LAn iLLAi i n iKRE die menschenf
r c s s e n d e n Kewohiier von Neu-Caledonien in faustgrossun Stücken aus Hunger essen sah, ein wirklicher Speckstein, oline aUe organische
Mischung und ohne ursprüngliche Beziehung zum kleinsten Leben ist, bleibt späterer Nachforschung anheim gegeben, doch pflegen die
e s s b a r e n Erden selir vieler Völker in diesem Character und auch meist in dem der Sösswasser-Bildung unil dem Eisengeliaite übereinznstimnien.
Die obige Erde ist grünlich von Farbe, beim Anfühlen mild, aus kleinen faserigen, leicht trennbaren Theilen gebildet;
sie wird beim Glühen roth (nicht schwarz!) und verliert dabei 4 pro Cent an Gewiclit (Wasser?). Sie enthielt nach Vauquel in: i) reine
Talkerde 37 p. C. 2) Kieselerde 36 p. C. 3) Eisenoxyd 17p.C. 4) Wasser 3 oder 4 p. C. 5) Kalk und Kupfer ungefähr 2 oder 3 p. C.
VAuguELiN hielt die Erde nicht für Spcckstein, sondern für Peridol (Olivin), und den Eisen- nnd Kalkgehall für zufällige fremde Beimischung.
HausmaiNn hat 1847 dieses neucaledonische Mineral wieder zum Talk gezogen. Die Nachrichten darüber finden sich in
L a i u l l a d i e h e Voyagn d la rechcrche de La Peroxtse IL p. 205. 1800. Vauqüelin Journal des Mines No. 57. p. 707. AwiX. (1800).
A. V. l l uMn o LDT Ansichten der Natur, 1826. I. p. 176. Hausmann Mineralogie L 2. p. 460. 1847.
XV.
M A R I A N E N - I N S E L N .
Von den Marianen-Inseln hat ein kleines Tbeilchen einer Conferve, welche Herr Gaudiciiaud von seiner Weltumsegelung mitgebracht
hatte und die sich im Ilerbario des Herrn Prof. K u n t u befindet, eine Ausbeule von 13 Arien ergeben. Schon im Juni 1841
ist die Anzeige davon, sammt den Namen dieser Formen, in den Monatsberichten der Berl. Akad. d. Wissensch, veröirenllicht worden.
Seitdem hat eine Revision des Materials die Reihe noch bis auf 22 Arten vermehrt.
Meist kieselschalige Folygastern : 15.
Amphora gracilis.
Arcella seríala? (Iragin.)
Cocconei's Placentula.
Cocconema Fusidinm.
Fragilaria diophtkalma.
5 rhabdosoma.
Gompkonema Augur.
s davatnm.
Uimantidivm Arcus.
Navicula Ii neo lata,
i pusilla.
Piìinularia viridis.
Sijuedra fascicnlata?
Tetragrainma libycim.
Kieselerdige Phytolitharien : 7.
Amphidiscus davatus.
f Martii.
Lithostylidinm quadralum.
Spongolithis acicularis.
' flexuosa.
Fustis?
K a l k s c h a l i g e PolythalamieD: 1.
Rotalia glohnlosa?
Im Jahre 1841 wurde bereits aus den damals erkannten Formen geschlossen, dass die Oertlichkeit, der das Material entnommen
worden, einen brakischen Character gehabt habe, und zwar einem von dem Meere ausgeübten Einflüsse ausgesetzt gewesen zu
sein scheine. Es wurde diese Ansicht durch Anwesenheit der Rotalia globulosa und Amphidiscus clavalns begründet. Da jedoch sich
auch neuerlich keine anderen Meeresformen, wohl aber noch 9 Süsswassergebilde gefunden haben, so habe ich vorgezogen, das Verhältniss
nicht unter den Meeresbildungen, sondern hier einzureihen.
E s ist unter allen Formen kein neues Genus. Nur ist Telragramnia lihycum eine in salziger Erde der Oase des Jupiter Ammon
bei Siwa in Libyen von mir zuerst beobachtete, sehr ausgezeichnete und überraschende Bildung, deren Gestalt sich dem mexikanischen
Musiklhierchen, Terpsinoö música, nähert.
XVI.
S A N D W I C H S - I N S E L N .
Von den Sandwichs-Inseln ist ebenfalls durch Herrn Gaudicuaud eine Conferve mitgebracbl worden, welche in K u n t h ' s Herbarium
übergegangen ist. Sie wurde in einem Uhrglase in Wasser aufgeweicht und ausgedrückt. Die Trübung des Wassers bildete
einen erdigen Bodensalz, welclier in 50 Analysen geprüft worden ist. Auch dieses Material wurde bereits 1841 in den Monatsberichten
der Berliner Akademie analysirl. Es halle damals 39 Arten kleinste Organismen ergeben. Jetzt sind 71 Formen daraus festgestellt.
Meist kieselschalige Polygastern: 50.
Aclmanlhes —?
Amphiprora tiavicularis.
Amphora gracilis.
Arcella constricta.
Cocconeis Placentula.
Cocconema Fusidiiim.
Dif/lugia hyalina.
Enno lia amphioxys.
Í bicornis E. australis?}.
Í Cocconema (= E. gibberula jnv.?).
' gibba.
' gibberula.
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Eunotia praerupta (= Rimantidium Monodon?)
Fragilana diophlhahna.
: Lamella,
striolata.
? Trachea (cfr. Uimantid. Monodon).
Galliondia crenata.
Í distane,
laems.
Goinphonema Augur.
= clavalum.
5 longiceps.
5 roiundatum.
Ilimantidium Arcus.
Monogramma trinodis.
Navicula Amphisbaena.
Í Amphirhynchus.
f ceratosligma.
Í curvula.
i dubia.
! gracilis.
s pusilla.
Í Semen.
Í Sigma.
Pinnularia borealis'?
Í decurrens.
dicephala.
5 gibba.
5 insnlaris.
Í viridis.
Podosphenia cunéala.
Raphoueìs setacea.
Stauroptera Distauridium.
Stauroptera Semen
Staurosira construens.
Synedra scalaris.
Tabdlaria plalystoma.
í rhabdosoma.
TerpsinoS ausi ralis.
K i e s e l e r d i g e Pflanzentheile,
P h y t o l i t h a r i e n : 19.
Lithasteriscus tuberculatus.
Lithodoiilium Bursa.
1 furcatum (bicorne).
5 nasutum.
í platyodon.
Lilhospkaeridium irregulare.
Lilhoslylidium Amphiodon.
í biconcavum.
* Clepsammidium.
f Formica.
s Ilamus.
la ce rum ( Bam busne).
laeve.
reclangubm.
e rude.
s serpentinum.
f Trabecula.
5 unidenlatum.
Spongolithis acicularis.
S a l k s c h a l i g e Schuórkelcorallea,
F o l ^ h a l a m i e n : 2.
Botalia — ?
Rolalia — ?
Auch in diesem Verhaltniss ist ein brakischer oder See-Character durch mehrere Formen unverkennbar ausgesprochen, allein
die grosse Mehrzahl der Formen sind reine Süsswasserbildungen. Daher ist ebenfalls vorgezogen worden, das Verzeichniss hier anzureihen.
Zu den entschiedeneu Seeformen gehört, ausser den beiden Polythalamien, noch die kieselschalige Pudosplieida cunéala. Von
j e d e r der drei Arten ist aber nur 1 Specimen Torgekommen. Sehr zahlreich an Individuen sind Tabellciria rhahdosoina, Navicula
gracilis'?, Amphirhynchus und dubia, Pinnularia gibba und Slaurosira consiruens mii Euuolia gibba und Goinphonema longiccps. In jedem
gei'ingslen Stäubchen sind die meisten dieser Formen vertreten.
AulTallende Characterformen bilden nur die Gattungen Monograinma und Terpsinoe, welche Europa fremd sind, deren erslere
aber auf Isle de France bereits in derselben Species beobachtet wurde, während die letztere Form America, in Mexico und Texas, mit
einer anderen Species eigen ist. Aber auch Indien hat schon eine dritte Art dieser Galtung gezeigt. Alle übrigen Formen geliören
bekannten europäischen Generibus an, und die nicht sehr zahlreichen eigenthümlichen Arten sind wenig ausgezeichnet.
XVII.
N E U - S E E L A N D . TASMANIEN.
Von Neu-Seeland erhielt ich durch Herrn C h a r l e s Darwin einige 1843 gesammelte Erd- und Felsproben. Eine derselben ist
reich an Kalkschalenthierchen des Meeres und scheint eine der Rreidebildung gleichartige, in der zweiten Abtlieilung zu analysirende,
sehr interessante Gebirgsart zu sein; zwei rothfarbige Erdproben, deren eine dunkel-schwarzroth, schmelzbar, und rein harziger Natur ist,
deren andere aus verrolteten, sehr kleinen, verkohlbaren Pllanzentheilen besteht (vermodertes Holz), haben beide keine selbstständigen
kleinsten Lebensorganismen gezeigt, scheinen auch aus sehr beschränkten Oertlichkeiten herzurühren. Dagegen ist eine vierte Probe
doch an Süsswasserformen ergiebig gewesen. Das Päckchen dieser Erde hat die Aufschrift: Bodenverhältniss in viele Meilen weiter Ausdehnung
aus der Gegend zwischen Reinga und Rotorüa, vorzüglich zwischen Waili und Uotorüa^ Es ist ein weissliches, fast weisses
Rapillenlager von entschiedenem Bimstein, in der Form, wie diese Auswürflinge der Vulkane etwas entfernter vom Krater sich abzulagern
pllegen. Die feineren Rapillen werden bekanntlich weiter getragen, als die gröberen, und da die Probe dergleichen bis von Haselnussgrösse
enthält, so mag der dazu gehörige Krater, wenn sie durch die Luft getragen worden, mehrere Meilen davon entfernt anzunehmen
sein. Bei Inselländern ist noch ein Anschwemmen durch das Meer aus sehr viel ferneren Punkten möglich; in solclien Fällen mögen
aber grobe und feine Theile gemischt beisammen liegen. Bei einer genauen mikroscopischen Analyse dieses Bimsteins, als Boden eines
grösseren Landstriches, fand sich eine Beimischung von zwar wenigen, aber doch einigen kiesclschaligen Polygastern und auch von kiesele
r d i g e n Phytolitharien. Es sind folgende 7 Formen aus 20 Analysen erlangt worden.
K i e s e l s c h a l i g e Polygastern : 3.
Fragilaria diophthabna?
Pinnularia borealis.
al. sp.
K i e s e l e r d i g e Pflauzentheile : 4.
Lilhosphaeridiwn irregulare.
Lithostylidinm rude.
' spirifenm.
Spongolithis acicularis.
I Spccimci) of llie soil aud subsoil for a grcal number nf miles belwceii ele.