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Cüliüi- .Ion viLlliiiiiisclicii Sclilaiiiiii-Aiiswiirf von Sclicilulja wiirile sclioii im Mai 1840 (s. Monalsbcriclil S. 171) von mir Bericlil
a l . g o s l a l l c l , unci Jossen sehr inlcrcssanlo, Jirccten Aulscliluss über die Mischung vulkanischer Auswurfstoffe mit kallischaligen Seetliierchen
¡,'clicnde Higcnthümlichkcit angezeigt.
l l c k a i i u l l i c l i ist ilor Ganges der lieihge llaiiinnuss der indisciien VOikersc]iafteii. Sein Wasser ist als das reinste der Erde von
den Iteiigiöscn ihrer Nationen hezeicluict und hocli gepriesen. Das durch seine Ablagerungen an festen Schlammtheilelien gebildete Delta
logie der ludior keiueu antiken llerrschor in Bengalen kennt, woraus er, so wie aus dem Mangel architektonischer Dcnkmider und
u r c h lirnunonhohrungen hckanuten tiefschlammigen Dcschaffenheit dos Bodens, schliesst, dass nicht gar lange vor der Muselmänner
••• im oberen Dellabodeu, dieser mir erst seit wenigen Jahrhunderten von Mcnschengcsellschallen bewohnbar geworden während
och der unlere ganz in Was ser und Snmi.Cwaldungen verborgen lag. Doi' jetzige grosse Reicl,lhum Bengalens (des Gartens Indiens)
m i t b i n ein Geschenk dos Flusses, wie das Nil-Delta nach I I e b o d o t : liiu^jo»' r o v
Ge
d e r ihlrc
luv.
d a m a l s noch
a n Gnllurland ist
E b b e uud Fluth steigen 4S goograpbischc. Meilen im FlachlanJc des Ganges landeinwärts, 10 g¿ogra^1hische Meilen weiter als
C a l c u t t a , bis Culna. Im März bis Mai, beim niedrigsten Wasserstande, maclil die Fluth den Iloogli-Arm des Ganges bei Calcntta — d i
: ! 8 geograplusche Meilen von der Mündung, mehr als doiniclt so weil als Hamburg, etwa so weil als Magdebur g von der Nordsee — etwas'
b r a k l s c h . Im Mai langt der Iloogli an zu schwellen, erst im Juli ist mächtiger Wasserdraiig bis Anfang Octobers, dann sinkt er bis
zun. März, vorn März bis Mai ist niedrigster Wasserstand. Im Juni treten erst die grossen Regenmengen ein, welche die Ilaiii.tanscbwel-
Imig bilden und die m Abwechselung mit dem Aufslaiin des Meeres durch den Monsun eine dopiielle hiicbste Wasserhöhe im Juli und
S e p t e m b e r veranlassen. Das gleichförmige Fliessen und Steigen des Wassers vom März bis Juni kann nur von den tief rcichomlen Quellen
und besonders den Scbnoescliiiielzon des llinialaya-Gebirges abstammen. '
D e r über eine deulschc Meile breite Biirrompuler oder Bramapulra mündet 8 geographische Meilen vom Meere in den Ganges
e i n und hillt das grosse Delta bilden. °
Die Indier leisten in allen Gericbulicifen, wie I U m i l t o n versicherl, den Eid auf Ganges-Wasser, als heiligen Gegenstand dessen
Uombeit uubezweifell ist, und der, der Seelenwanderung halber. Fleisch verschmähende, und auch das kleinste Thier nicht lodtende Hindu
ti nikt nut Ueberzeiignng und voller Gewissonsriihe das reine Ganges-Wasser, welches in die Tempel der enlfernteslen Erdgegenden n-etrami
w i r d , und dessen leichteres specilisches Gewicbl die Brahmaneu kenucn und vor iedcm Opfer zu ihrer Ueberzeugung prüfen d L Sterb
e n d e n Killt man auf ihr Verlangen den Mund mit reinem heiligen Schlamin.
Das Ganges-Wasser ist hei der Flussschwelle so mit Sclilammlheilclieu erfüllt, dass das Meer erst 1 2 — 1 4 deutsche Meilen
v , m .lor Küst e cnlfcrnl seine Klarbeil wie.lcr erlangt. Hr. E v e r e s t bat 1 8 3 1 boreebi iel , dass der Ganges allein i u jeder Sekunde
i , f" ' " ' ' - •'^'"•''•'^l' l«"™»"' g»'«" Menge fester Materien
0 , 3 b S , 0 , / , 4 4 l ) Cubikfuss; davon kommt bei weitem das Meiste auf die 122 Regentage des Jahres, nämlich 6,082,041 600 Cubikfuss
w a b r e i u l nur 247,881,600 Cubikfuss in den 5 Wintermonalei i , und nur 38,154,240 Cubikfuss in den 3 heissen Monaten vom Flusse in's
Meer getragen werden. Der umsichlige Geolog Hr. L y e l l (Geologie Bd.
Ilten m s
Cap. 5) bat berechnet, dass diese jährlichen Massen erdiger
. , , . , , „ , , , . , , , ,, , „ - (zu 27 Cubikfuss) berechnet, das
i s t noch nichl </o des PMederschlagcs, welchen der Ganges, ohne den Burrenipnter, jährlich ins Meer fübrt, oder 5 .vrSsste Ausbrüche
lies Aetna wurden mir erst die einjährige Schlamm-Masse des Ganges zur Oberfläche bringen. °
Nach Ilm. I'mniM:TOi,.'s Untersuchungen über die Ursache der Fruchtbarkeil dos Iloogli-Wassers fanden sich in 100 Theilen
d e s Schlammes 2'¡2 I'rocent vegelahilische Materie, die als Düngemittel dienen konnte, und 6 - 8 Proeeul Kalkerde, welche dem Gan-es
S c h l a m m e der höheren Ländereien fohlt, hn Alluvial-Bodeu Bengalens finden sich bei Bohrungen nach Brunnen bis zu 71 Fuss lief "(bis
u n l e r das Meeres-Niveau) nur Schlamm, vermodertes Holz, Thon, Sand nnd erst 1 3 0 - 1 4 0 Fuss tief festere Kiese und (nicht kalki-e)
( . e s c h i e b e einer älteren Bodeiibildung. Gewisse kalkige, ziiwoilen knollige und rilTarlige Erscheinungen im unteren Gau^es-Della die iiii
o b e r e n leiden, gehören den neneslon Sinterungen an, über deren Material sich weiter unten Aiiskmill ergeben wird.
Dies die Uebersichl der Verhällnisse, welche die Basis uud den Maasslab lur die mikroscopisciren Analysen geben
C C X L V I I I - C C L .
E l i D I l ü D E f i von DEM OBEKEN BESGA1E5 UHD CALCUTTA.
2 4 S . Erde von Dro^-c a Burmanni, Wa l l i c h . Die geringe granbraune Erde mitWurzeltheilen von Pflanzen enlhalt eine
a n s e inlic ie Menge von leinen, weissen Quarzsaiid, wie Streusand, mit einigen weissen Glimmerstänbchen. Die Quarztheilehen sind zum
l bei seh. Jm-chsic iti.., einige violel wie Amethyst. In 10 A..alysen la.idon sich allmälig, anslalt der 1843 angezeigten 11 Formen,
3 2 Arten na...heb 11 Polygaster.. u.id 21 Phytolilha,.ien mit Fragmenten von Gräsern und grünen Cryslallprismen, Bie Polygastorn sind
v o r h o r r s c h e i , DiDIngia- nnd ^ c e f l ^ r t e n , die Phylolilharien meist von Gräsern, Die Oerllichkeil ist nnr'als Bengalen beziehnel. Der
Mangel an .Meeresgebihlen in der Mischung zeigt an, dass die Pflanze höher als Calcutta und Culua, ausser dem Bereiche der in den
Ganges dringenden Fluth, entnommen ist.
2 4 9 . Bodenerde ans dem b o t a n i s c h e n Garten zu Calent ta. Diese braune Erde hat Herr D.-. P.i.Lim 1845 im
Dccembor a.ii Orte selbst genommen. Im Aensseren ist nichts Auiralleiules. Die 1845 verzeichneten 14 Formen sind jetzt m 10A.ialysen
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zu 33 gesteigert. Die Hauptmasse der Erde ist ein feiner quarziger Sand mit vielen bunten, Granit-Trümmern ähnlichen, Tlieilchen, Kalks
ä i i l c h e n von Muscheln, Polylbalamien, Polygaslern und Phytolitharien. Grüne uud rauchfarbigc kleine Crystalle sainmt Gliimnerblätlchen
s i n d vereinzelt im Saude. Mehr oder weniger erkeiiiibare Pflanzentbeile bilden eine Ilumusbeiu.isehimg, welche durch Glühen sich schwärzt
u n d verschwindet. Säure bewirkt Brausen. Unter den organischen Beimischungen treten die Polygaslern zurück uud sind meist Meerf
o r m e n , die überwiegenden Phytolitharien geböi'cn nur den Snsswasscrgebihlcn an, die Kalklheilchcn werden ganz allein, wie es scheint,
d u r c h die Zoolitharien und Polylbahnnien bedingt, welche de.n jetzigen Meere angehören.
2 5 0 . Boden des Teiches auf Tank-Scjuare in Calcutta. Die röthlichbraune Erde, welche Herr Dr. PiiiLim an.
2 2 . December 1845 sammelte, scheint sich durch eine lokale rölhliehe Färbung von Eisenoxydfa.-be ausgezeiebnet zu haben, nnd deshalb
gewählt worden zu sein. Die llumuslheilchen sind sehr vorherrschend, und dies mit einem feinen Mulm, der sich anf Gnllimella [firrugiuea
b e z i e h e n könnte, aber undeutlich ist. Die ei-kennbaren organischen Beimischungen sind sehr zahlreiche Polygastern-Scbalen, welche nebst
d e n Phylolilharien wohl V^ tlßs Vo]n.nens und mit den verbrennbaren, ofl deutlich zelligen, Tlieilchen ^/a desselben bilden. Die vorh
o r r s c h e n d e Masse der Polygaslern sind Süsswasserformen, doch fehlen auch nichl einzelne Meeresgebilde, obschon sicli gar keine Kalks
c h a l e n von Polylbalamien fanden, und Säure nur ein geringes Anlhransen unförmlicher Kalktbeilchen hervorbrachte. Die bunten Theilehcn
des sehr feinen Sandes enthielten auch Gbnm.e.-blättchen. Die Phytolitharien sind nicht zahlreich an Arten, und unter den Polygaslern
s i n d besonders die gekörnten Gallionellen sehr vorherrschend, auch die Gon.phonenia-Formen zahlreich. In 30 Analysen wurden 41 Arle.,
b e o b a c h t e t , nach folgender Uebersicht der 3 Erdproben:
P o l y g a s t e r n : 36. ¿ir. sí;.".',;.
Tillkylmphora
gracilis . . . + Lilhodonlium Scorpius -1-
f libyca . . . . + LUhosphaerid. irreguläre +
Arcella ecornis . . . . -1- Lilhoslylid. Amphiodon + +
Í Enchdys . . . + 1 anfjiilalnm. + +
Í Globulus . . . + Í annulalum. -1-
f granulala . . . Í Astragalus. -H
Cocconcis Placcnlula . + Í clavatum . -1- +
Cocconema Lunula . . + Í Clepsantmld. + -1-
*Cosrínodisc. Argus . . . + f curvüliim . + -1-
* ' ccìitralis . + : denliculalum -1-
* i helcroporus? t irreguläre . -1- -1-
* s subtilis . . + + Í lacentm . . +
Difßugia areolala. . • 4 - + ? laevc , . . -H + +
i Liosloma . . + 5 Ossiculum . +
'f Oligodon . . + Prislis. . . +
f siriolaia. . . + -1- Í quadralum. + + +
Í tessellata . . + ? 1-ude.... + +
*Discoplea picla , . . . -I- Í Securis . . +
Fragilaria acuta . . . -1- Í Serra . . . -i- + +
:= pinnala? . Í spinulosum +
Gallionella aurichalcea? Í . spiriferum. +
' distam . . + Í Trabccula . -1- -1-
Í granulata . -1- 5 Trapeza . .
f laevis , . . -1- Spongolithis aeicularis -1- +
Í procera . . -H s apiculala. +
tcnerrima . -t- t fistulosa . +
Gomphonema clavatum + Í Fustis . . -tÍ
gracile?. 5 obtusa . -1-
Navícula af f inis. . . . -t- * s robusta. . 4 -
Í gracilis? . . 21 i s . e
Pinnularia borealis . . + Z o o l i t b a p i e n : l.
> viridula . . + *? Conioslyl. quadrangula -ISurirclla
bifrons?. . .
Syncdra cui'vula . . . 4- F o l y t h a l a m i e n : 4.
; Entomoii . . . -1- *Grammoslom. eordalum?
Í Ulna -I- + *Plamlina dlapliana .
7 24
*Ilolalia globulosa . . . -1-
P h y t o l i t h a r i e n : 3G.
* s salaria . . . . +
Amphidiscus anceps . .
Litliodonliiiin Aculeus . + -1- TTnorgaiiisches ; 4.
5 Bursa. . + -1- Cryslallprismen, grün . . + -1-
Í curvatum ? raucltfarbig -1-
ÍÍ furcatum + +
' nastUum + + - h Glimmerblätlciion . . . . + + -1-
' roslratum + S1 35 1 33 1 41
C C L I - C C L V .
WASSEUTKOBDNG DES GANGES IM D E C EMB E R 1845.
Dr. T. P...L1PP. hat am 25. und 26. December 1845 im Ganges von Calcutta abwärts auf meinen Wunsch auf dem Schiffe an
5 verschiedenen Orten Was ser filtrirt, und von je eine.n Schifi'seimer Wasser das Fi l trum aus weisser Leinwand mitgebracht. Es sind von
j e d e r dieser Proheu 10 Analysen gemacht worden.
2 5 1 . Filtrum des G a n g e s -Wa s s e r s hei Culpec- roads . Das Wasser halte dort, unterhalb Calcutta, am 25. December
4 7 2 Uhr Nachmittags 16°,6 R. Wärme. Der überaus feine, dem Filtrum anhängende, reichliche Schlick hat eine gelbbraune lelimartige
F a r b e . Die Hauptmasse ist ein sehr feiner Sand aus verschiedenfarbigen doppeltlicbtbrechende.i Splittertheilchen, worunter grüne Crystall-
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l l , l l l l ( l i i j l k i i : w i l i l l l j l l l l l ! w t i i I