
 
        
         
		' P  
 i  l'i  i  
 124  
 Cüliüi-  .Ion  viLlliiiiiisclicii  Sclilaiiiiii-Aiiswiirf  von  Sclicilulja  wiirile  sclioii  im  Mai  1840  (s.  Monalsbcriclil  S.  171)  von  mir  Bericlil  
 a l . g o s l a l l c l ,  unci  Jossen  sehr  inlcrcssanlo,  Jirccten  Aulscliluss  über  die  Mischung  vulkanischer  Auswurfstoffe  mit  kallischaligen  Seetliierchen  
 ¡,'clicnde  Higcnthümlichkcit  angezeigt.  
 l l c k a i i u l l i c l i  ist  ilor  Ganges  der  lieihge  llaiiinnuss  der  indisciien  VOikersc]iafteii.  Sein  Wasser  ist  als  das  reinste  der  Erde  von  
 den  Iteiigiöscn  ihrer  Nationen  hezeicluict  und  hocli  gepriesen.  Das  durch  seine  Ablagerungen  an  festen  Schlammtheilelien  gebildete  Delta  
 logie  der  ludior  keiueu  antiken  llerrschor  in  Bengalen  kennt,  woraus  er,  so  wie  aus  dem  Mangel  architektonischer  Dcnkmider  und  
 u r c h  lirnunonhohrungen  hckanuten  tiefschlammigen  Dcschaffenheit  dos  Bodens,  schliesst,  dass  nicht  gar  lange  vor  der  Muselmänner  
 •••  im  oberen  Dellabodeu,  dieser  mir  erst  seit  wenigen  Jahrhunderten  von  Mcnschengcsellschallen  bewohnbar  geworden  während  
 och  der  unlere  ganz  in  Was ser  und  Snmi.Cwaldungen  verborgen  lag.  Doi'  jetzige  grosse  Reicl,lhum  Bengalens  (des  Gartens  Indiens)  
 m i t b i n  ein  Geschenk  dos  Flusses,  wie  das  Nil-Delta  nach  I I e b o d o t :  liiu^jo»'  r o v  
 Ge  
 d e r  ihlrc  
 luv.  
 d a m a l s  noch  
 a n  Gnllurland  ist  
 E b b e  uud  Fluth  steigen  4S  goograpbischc.  Meilen  im  FlachlanJc  des  Ganges  landeinwärts,  10  g¿ogra^1hische  Meilen  weiter  als  
 C a l c u t t a ,  bis  Culna.  Im  März  bis  Mai,  beim  niedrigsten  Wasserstande,  maclil  die  Fluth  den  Iloogli-Arm  des  Ganges  bei  Calcntta  —  d  i  
 : ! 8  geograplusche  Meilen  von  der  Mündung,  mehr  als  doiniclt  so  weil  als  Hamburg,  etwa  so  weil  als  Magdebur g  von  der  Nordsee  —  etwas'  
 b r a k l s c h .  Im  Mai  langt  der  Iloogli  an  zu  schwellen,  erst  im  Juli  ist  mächtiger  Wasserdraiig  bis  Anfang  Octobers,  dann  sinkt  er  bis  
 zun.  März,  vorn  März  bis  Mai  ist  niedrigster  Wasserstand.  Im  Juni  treten  erst  die  grossen  Regenmengen  ein,  welche  die  Ilaiii.tanscbwel- 
 Imig  bilden  und  die  m  Abwechselung  mit  dem  Aufslaiin  des  Meeres  durch  den  Monsun  eine  dopiielle  hiicbste  Wasserhöhe  im  Juli  und  
 S e p t e m b e r  veranlassen.  Das  gleichförmige  Fliessen  und  Steigen  des  Wassers  vom  März  bis  Juni  kann  nur  von  den  tief  rcichomlen  Quellen  
 und  besonders  den  Scbnoescliiiielzon  des  llinialaya-Gebirges  abstammen.  '  
 D e r  über  eine  deulschc  Meile  breite  Biirrompuler  oder  Bramapulra  mündet  8  geographische  Meilen  vom  Meere  in  den  Ganges  
 e i n  und  hillt  das  grosse  Delta  bilden.  °  
 Die  Indier  leisten  in  allen  Gericbulicifen,  wie  I U m i l t o n  versicherl,  den  Eid  auf  Ganges-Wasser,  als  heiligen  Gegenstand  dessen  
 Uombeit  uubezweifell  ist,  und  der,  der  Seelenwanderung  halber.  Fleisch  verschmähende,  und  auch  das  kleinste  Thier  nicht  lodtende  Hindu  
 ti  nikt  nut  Ueberzeiignng  und  voller  Gewissonsriihe  das  reine  Ganges-Wasser,  welches  in  die  Tempel  der  enlfernteslen  Erdgegenden  n-etrami  
 w i r d ,  und  dessen  leichteres  specilisches  Gewicbl  die  Brahmaneu  kenucn  und  vor  iedcm  Opfer  zu  ihrer  Ueberzeugung  prüfen  d L  Sterb 
 e n d e n  Killt  man  auf  ihr  Verlangen  den  Mund  mit  reinem  heiligen  Schlamin.  
 Das  Ganges-Wasser  ist  hei  der  Flussschwelle  so  mit  Sclilammlheilclieu  erfüllt,  dass  das  Meer  erst  1 2 —  1 4  deutsche  Meilen  
 v , m  .lor  Küst e  cnlfcrnl  seine  Klarbeil  wie.lcr  erlangt.  Hr.  E v e r e s t  bat  1 8 3 1  boreebi iel ,  dass  der  Ganges  allein  i u  jeder  Sekunde  
 i  ,  f" ' " ' ' -  •'^'"•''•'^l'  l«"™»"'  g»'«"  Menge  fester  Materien  
 0 , 3 b S , 0 , / , 4 4 l )  Cubikfuss;  davon  kommt  bei  weitem  das  Meiste  auf  die  122  Regentage  des  Jahres,  nämlich  6,082,041  600  Cubikfuss  
 w a b r e i u l  nur  247,881,600  Cubikfuss  in  den  5  Wintermonalei i ,  und  nur  38,154,240  Cubikfuss  in  den  3  heissen  Monaten  vom  Flusse  in's  
 Meer  getragen  werden.  Der  umsichlige  Geolog  Hr.  L y e l l  (Geologie  Bd.  
 Ilten  m  s  
 Cap.  5)  bat  berechnet,  dass  diese  jährlichen  Massen  erdiger  
 . , , . , , „ , , , . , , ,  ,,  ,  „  -  (zu  27  Cubikfuss)  berechnet,  das  
 i s t  noch  nichl  </o  des  PMederschlagcs,  welchen  der  Ganges,  ohne  den  Burrenipnter,  jährlich  ins  Meer  fübrt,  oder  5  .vrSsste  Ausbrüche  
 lies  Aetna  wurden  mir  erst  die  einjährige  Schlamm-Masse  des  Ganges  zur  Oberfläche  bringen.  °  
 Nach  Ilm.  I'mniM:TOi,.'s  Untersuchungen  über  die  Ursache  der  Fruchtbarkeil  dos  Iloogli-Wassers  fanden  sich  in  100  Theilen  
 d e s  Schlammes  2'¡2  I'rocent  vegelahilische  Materie,  die  als  Düngemittel  dienen  konnte,  und  6 - 8  Proeeul  Kalkerde,  welche  dem  Gan-es  
 S c h l a m m e  der  höheren  Ländereien  fohlt,  hn  Alluvial-Bodeu  Bengalens  finden  sich  bei  Bohrungen  nach  Brunnen  bis  zu  71  Fuss  lief  "(bis  
 u n l e r  das  Meeres-Niveau)  nur  Schlamm,  vermodertes  Holz,  Thon,  Sand  nnd  erst  1 3 0 - 1 4 0  Fuss  tief  festere  Kiese  und  (nicht  kalki-e)  
 ( . e s c h i e b e  einer  älteren  Bodeiibildung.  Gewisse  kalkige,  ziiwoilen  knollige  und  rilTarlige  Erscheinungen  im  unteren  Gau^es-Della  die  iiii  
 o b e r e n  leiden,  gehören  den  neneslon  Sinterungen  an,  über  deren  Material  sich  weiter  unten  Aiiskmill  ergeben  wird.  
 Dies  die  Uebersichl  der  Verhällnisse,  welche  die  Basis  uud  den  Maasslab  lur  die  mikroscopisciren  Analysen  geben  
 C C X L V I I I - C C L .  
 E l i D I l ü D E f i  von  DEM  OBEKEN  BESGA1E5  UHD  CALCUTTA.  
 2 4 S .  Erde  von  Dro^-c  a  Burmanni,  Wa l l i c h .  Die  geringe  granbraune  Erde  mitWurzeltheilen  von  Pflanzen  enlhalt  eine  
 a n s e  inlic  ie  Menge  von  leinen,  weissen  Quarzsaiid,  wie  Streusand,  mit  einigen  weissen  Glimmerstänbchen.  Die  Quarztheilehen  sind  zum  
 l  bei  seh.  Jm-chsic  iti..,  einige  violel  wie  Amethyst.  In  10  A..alysen  la.idon  sich  allmälig,  anslalt  der  1843  angezeigten  11  Formen,  
 3 2  Arten  na...heb  11  Polygaster..  u.id  21  Phytolilha,.ien  mit  Fragmenten  von  Gräsern  und  grünen  Cryslallprismen,  Bie  Polygastorn  sind  
 v o r h o r r s c h e i ,  DiDIngia-  nnd  ^ c e f l ^ r t e n ,  die  Phylolilharien  meist  von  Gräsern,  Die  Oerllichkeil  ist  nnr'als  Bengalen  beziehnel.  Der  
 Mangel  an  .Meeresgebihlen  in  der  Mischung  zeigt  an,  dass  die  Pflanze  höher  als  Calcutta  und  Culua,  ausser  dem  Bereiche  der  in  den  
 Ganges  dringenden  Fluth,  entnommen  ist.  
 2 4 9 .  Bodenerde  ans  dem  b o t a n i s c h e n  Garten  zu  Calent ta.  Diese  braune  Erde  hat  Herr  D.-.  P.i.Lim  1845  im  
 Dccembor  a.ii  Orte  selbst  genommen.  Im  Aensseren  ist  nichts  Auiralleiules.  Die  1845  verzeichneten  14  Formen  sind  jetzt  m  10A.ialysen  
 135  
 zu  33  gesteigert.  Die  Hauptmasse  der  Erde  ist  ein  feiner  quarziger  Sand  mit  vielen  bunten,  Granit-Trümmern  ähnlichen,  Tlieilchen,  Kalks 
 ä i i l c h e n  von  Muscheln,  Polylbalamien,  Polygaslern  und  Phytolitharien.  Grüne  uud  rauchfarbigc  kleine  Crystalle  sainmt  Gliimnerblätlchen  
 s i n d  vereinzelt  im  Saude.  Mehr  oder  weniger  erkeiiiibare  Pflanzentbeile  bilden  eine  Ilumusbeiu.isehimg,  welche  durch  Glühen  sich  schwärzt  
 u n d  verschwindet.  Säure  bewirkt  Brausen.  Unter  den  organischen  Beimischungen  treten  die  Polygaslern  zurück  uud  sind  meist  Meerf 
 o r m e n ,  die  überwiegenden  Phytolitharien  geböi'cn  nur  den  Snsswasscrgebihlcn  an,  die  Kalklheilchcn  werden  ganz  allein,  wie  es  scheint,  
 d u r c h  die  Zoolitharien  und  Polylbahnnien  bedingt,  welche  de.n  jetzigen  Meere  angehören.  
 2 5 0 .  Boden  des  Teiches  auf  Tank-Scjuare  in  Calcutta.  Die  röthlichbraune  Erde,  welche  Herr  Dr.  PiiiLim  an.  
 2 2 .  December  1845  sammelte,  scheint  sich  durch  eine  lokale  rölhliehe  Färbung  von  Eisenoxydfa.-be  ausgezeiebnet  zu  haben,  nnd  deshalb  
 gewählt  worden  zu  sein.  Die  llumuslheilchen  sind  sehr  vorherrschend,  und  dies  mit  einem  feinen  Mulm,  der  sich  anf  Gnllimella  [firrugiuea  
 b e z i e h e n  könnte,  aber  undeutlich  ist.  Die  ei-kennbaren  organischen  Beimischungen  sind  sehr  zahlreiche  Polygastern-Scbalen,  welche  nebst  
 d e n  Phylolilharien  wohl  V^  tlßs  Vo]n.nens  und  mit  den  verbrennbaren,  ofl  deutlich  zelligen,  Tlieilchen  ^/a  desselben  bilden.  Die  vorh 
 o r r s c h e n d e  Masse  der  Polygaslern  sind  Süsswasserformen,  doch  fehlen  auch  nichl  einzelne  Meeresgebilde,  obschon  sicli  gar  keine  Kalks 
 c h a l e n  von  Polylbalamien  fanden,  und  Säure  nur  ein  geringes  Anlhransen  unförmlicher  Kalktbeilchen  hervorbrachte.  Die  bunten  Theilehcn  
 des  sehr  feinen  Sandes  enthielten  auch  Gbnm.e.-blättchen.  Die  Phytolitharien  sind  nicht  zahlreich  an  Arten,  und  unter  den  Polygaslern  
 s i n d  besonders  die  gekörnten  Gallionellen  sehr  vorherrschend,  auch  die  Gon.phonenia-Formen  zahlreich.  In  30  Analysen  wurden  41  Arle.,  
 b e o b a c h t e t ,  nach  folgender  Uebersicht  der  3  Erdproben:  
 P o l y g a s t e r n :  36.  ¿ir.  sí;.".',;.  
 Tillkylmphora  
 gracilis  .  .  .  +  Lilhodonlium  Scorpius  -1- 
 f  libyca  . . . .  +  LUhosphaerid.  irreguläre  +  
 Arcella  ecornis  . . . .  -1- Lilhoslylid.  Amphiodon  +  +  
 Í  Enchdys  .  .  .  +  1  anfjiilalnm.  +  +  
 Í  Globulus  .  .  .  +  Í  annulalum.  -1- 
 f  granulala  .  .  .  Í  Astragalus.  -H  
 Cocconcis  Placcnlula  .  +  Í  clavatum  .  -1- +  
 Cocconema  Lunula  .  .  +  Í  Clepsantmld.  +  -1- 
 *Cosrínodisc.  Argus  .  .  .  +  f  curvüliim  .  +  -1- 
 *  '  ccìitralis  .  +  :  denliculalum  -1- 
 *  i  helcroporus?  t  irreguläre  .  -1- -1- 
 *  s  subtilis  .  .  +  +  Í  lacentm  .  .  +  
 Difßugia  areolala.  .  •  4 - +  ?  laevc  ,  .  .  -H  +  +  
 i  Liosloma  .  .  +  5  Ossiculum  .  +  
 'f  Oligodon  .  .  +  Prislis.  .  .  +  
 f  siriolaia.  .  .  +  -1- Í  quadralum.  +  +  +  
 Í  tessellata  .  .  +  ?  1-ude....  +  +  
 *Discoplea  picla  ,  .  .  .  -I- Í  Securis  .  .  +  
 Fragilaria  acuta  .  .  .  -1- Í  Serra  .  .  .  -i- +  +  
 :=  pinnala?  .  Í  spinulosum  +  
 Gallionella  aurichalcea?  Í  .  spiriferum.  +  
 '  distam  .  .  +  Í  Trabccula  .  -1- -1- 
 Í  granulata  .  -1- 5  Trapeza  .  .  
 f  laevis  ,  .  .  -1- Spongolithis  aeicularis  -1- +  
 Í  procera  .  .  -H  s  apiculala.  +  
 tcnerrima  .  -t- t  fistulosa  .  +  
 Gomphonema  clavatum  +  Í  Fustis  .  .  -tÍ  
 gracile?.  5  obtusa  .  -1- 
 Navícula  af f inis. . . .  -t- *  s  robusta.  .  4 - 
 Í  gracilis?  .  .  21  i s  . e  
 Pinnularia  borealis  .  .  +  Z o o l i t b a p i e n :  l.  
 >  viridula  .  .  +  *? Conioslyl.  quadrangula  -ISurirclla  
 bifrons?.  .  .  
 Syncdra  cui'vula  .  .  .  4- F o l y t h a l a m i e n  :  4.  
 ;  Entomoii  .  .  .  -1- *Grammoslom.  eordalum?  
 Í  Ulna  -I- +  *Plamlina  dlapliana  .  
 7  24  
 *Ilolalia  globulosa  .  .  .  -1- 
 P h y t o l i t h a r i e n :  3G.  
 *  s  salaria  . . . .  +  
 Amphidiscus  anceps  .  .  
 Litliodonliiiin  Aculeus  .  +  -1- TTnorgaiiisches  ;  4.  
 5  Bursa.  .  +  -1- Cryslallprismen,  grün  .  .  +  -1- 
 Í  curvatum  ?  raucltfarbig  -1- 
 ÍÍ  furcatum  +  +  
 '  nastUum  +  +  - h  Glimmerblätlciion  . . . .  +  +  -1- 
 '  roslratum  +  S1  35  1  33  1  41  
 C C L I - C C L V .  
 WASSEUTKOBDNG  DES  GANGES  IM  D E C EMB E R  1845.  
 Dr.  T.  P...L1PP.  hat  am  25.  und  26.  December  1845  im  Ganges  von  Calcutta  abwärts  auf  meinen  Wunsch  auf  dem  Schiffe  an  
 5  verschiedenen  Orten  Was ser  filtrirt,  und  von  je  eine.n  Schifi'seimer  Wasser  das  Fi l trum  aus  weisser  Leinwand  mitgebracht.  Es  sind  von  
 j e d e r  dieser  Proheu  10  Analysen  gemacht  worden.  
 2 5 1 .  Filtrum  des  G a n g e s -Wa s s e r s  hei  Culpec- roads .  Das  Wasser  halte  dort,  unterhalb  Calcutta,  am  25.  December  
 4 7 2  Uhr  Nachmittags  16°,6  R.  Wärme.  Der  überaus  feine,  dem  Filtrum  anhängende,  reichliche  Schlick  hat  eine  gelbbraune  lelimartige  
 F a r b e .  Die  Hauptmasse  ist  ein  sehr  feiner  Sand  aus  verschiedenfarbigen  doppeltlicbtbrechende.i  Splittertheilchen,  worunter  grüne  Crystall- 
 32  
 l l , l l l l ( l i i j l k i i : w i l i l l l j l l l l l ! w t i i  I