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lìiihhi/iihiu ¡mi,MI«, Cosciiwdmis llueicuiis, (Uillioiiella —?, Gmmmatophom oceanica, Grnmmaloph. scrpcnlinn, Synedra Galliimii,
Cocco,u'h slriulu unii Tcssclla — ? . Dìo sdii- iiiiklai'c Umliacliliing liiid Al.hililuiig cki' limitimi, liUr passi ara meisLiiii ani' G,•„,,„„„-
lopho,;, occuiiici,. \'i)ii ilieseii l'onnen alien isl mir Cocco,,,¡h striala cine aneli ilum Siisswasscr aiigcliui'cndo Art .
M A D E I R A .
5 9 3 . Von Madei r a und I ' o i t ü sanio sind mir ganz iVisclie Erden dmcli den frül.eren Direclcir der Berl iner Tliierarzneiselnile,
fieiieinien Mfdicinalralli JJr. Aluebs, zngelionnnen, welcher im Friilyalir 1851 sich dort anigcliallcn hal. Ans der Unigogcnd
von F u n c h a l auf Madeira selbst liabe ich ein Glas voll Tcrmilen-Erde aus eincni liohlen Feigcnhanraslamme von ihm erhallen,"deren
Analyse iinlcnnmmen nnd ergichig worden isl. Die Snhslanz ist eine rölhlichhranne llolzerde, hanplsächlich aus ver rol lelera, noch als
grohc Theilc siclilhareil ilolze und einer feinsandigen an Organismen reichen Erde hestelieiid. Dmch Ahschlemmen im Was se r sondern
sich die gröberen lloizllieilc, welche sclinimmen, nnd die gröberen Sandtlieilchen, welche zn Boden lallen. Andere feinere Theile hleihcn
beim Umrühren längere Zeil im Wasser äcbwehend und bilden eine starke Trübung desselben. Durch Ahgiessen des trüben Wassers in
ein Ubrghis crbiell ich einen feinen reichlichen Ilodensatz, von dem die Analysen gemacht worden sind. In 10 Analysen fanden sich
2 8 Formen: 7 l'olygaslern, 21 Pbylolilbarien, welche siimmllich weilverbreilele bekannte Süsswasserformen sind, nie riiytolilharien
waren überwiegend nnd zahlreich. Die feinen unorganischen Tbeilcbcn, welche mit Tcrroltelen grohcn IMlanzeutheilen ihc ílauplmasse
h i l d c n , haben nicht den Charakter vulkanischer Aschen. Es sind mulmige Theilcbeu in rundlichen I'ackelehen und mögen wohl die von
den Termilen verzehrlen und ausgeleerten Nabrungssloife sein, so etwa wie ein Kaslen voll Mclil durch Mehlwürmer, die das Mehl verzehren
und wieder ausleeren, zuletzt, ohne äusscrlich sehr veränderl zu erselieiucn, ganz nnd gar ein schon cinuud Tcrzebrles, verdautes
Mehl isl und mi r körniger erseheint als frisches Mehl. Aussieben der Wü rme r iinderl die Sache nicht. Directe Versuche, die ich mi t
l i e g c n w ü r m e r n und On/scns Áselhis in frischen lebenden Infusorien-Erden gemacht habe, zeigten, dass die genossenen infuLrien-Schalen
u n v e r s e h r t abgehen, nur der innere gallerlarlige Körper derselben verschwindet. Die umgewandel t e Masse erscheint dann, obwohl an Farhe
und llauplsubslanz unverändert, doch körnig, aus kleinen l'ackelcn und Kügelchen heslehend.
P 0 K T 0 S A N T 0.
Die Insel l 'orl o santo liegt nahe liei Maileira und hal , wie auch Madeira selbst, fossile Lager von L a n d c o n c b y l i e n . Dr. Ai.jEas
bat grosse Massen solcher Conchylien-Conglomerale mit nach Berlin gebraeht und ich habe aus 2 verschieden gefärbten Lagern die Subs lanz
aiialysirt. Um mi t Sicherhei t reine Erden zu prüfen, habe ich die im inuern hobleu Baume der Schneckenscbalen aiigebäufle Erde zu
den Untersuchungen ausgewählt, dieselbe aufgeweicht und abgeschlemmt.
5 9 4 . Dunkel g raubraune E rde fossiler L a n d s c b n e c k e n . Die graubraune Erde ist ein hunler schwärzlicher feiner
S a n d , grober als Slreusanil, mit vorherrschend schwarzen und vielen rolhen und weissen Tbeilcbcn. Die weissen Tlieilclien sind überall
dcullicb lialk, und zwar ineisl Fragmenle von den dicht gcdrängicn We/Ar-Arten, doch sind auch fast mikroscopiscli kleine Piipac von
h i ä u n l i c h e r Farbe dabei. Durch Salzsäure verschwinden die weissen Tbeilcheu mit lebbaf lem Brausen, durch Glühen werden sie weisser.
Zuerst bewirkt Glühen eine elwas tiefere Schwärzung, dann platzen und springen die weiss werdenden Kalklheile umher, zulelzt trill eine
v o r h e r r s c h e n d hraunrothe Färbung iler Sandlbeile ein. Die S andkörner gleichen, wegen ihrer slumpfen Geslallung, nicht ilen neueren
vulkanischen Aschen, sondern einer zerfallenen Gehirgsarl. Dabei sind wenig Cryslallcbcn und kein Glimmer. In der lehmgelben Was -
s e r l r ü h m i g dieses Sandes fanden sich hei 15 Analysen 11 Formen: 4 l'olygaslern, 0 Pbylohlharien und grüne Cryslallprismen. Die
I l a n p i m a s s e isl mulmi g und sehr fein mit sehr seltenen grünen Gryslallen. Darin zerstreut liegen die organischen Körperclien, besonders
zahlreich Achnanlhes bi„o,lis und liiiitolia mnpl,iox,js, heiile öfter mit grünen innei-en Oi-ganeu heobacblet. Auch S,j,mlra E,ilo„,m ist
oll zu sehen. Die Phylolilharien sind weil sellencr. Nur Ack,m„lhes ist bemerkenswertb. Die P roben sind sehr oberllächlich genommen.
5 9 5 . Gemsfarhene E rd e fossiler L a n d s c h n e e k e n. Die hell gemsfarbene, fast isabelirarbene Erde ist aus der fossilen
IhUx Lowe-, Fmismc eiitnonimcn und gehört einem grossen geognoslischen Lager an. Es ist ein leiner Kalksand aus rundlicben weissen
T b e i l c h e n , der lebhaft mit Säure braust und worin viele ofl sehr kleine Süsswassermuschelu liegen. Ein mulmiger thoniger Staub von
r ö l b l i c b e r Farbe bildet eine feine Zwischenmasse, die, wie ein Mehl, die Kalklheilchen überzieht; grüne und roihe Cryslallsiilittcrcben
( A u g i U ) und einige organische kleine Formen hegen darin zerstreut. In welcher ursprünglichen Verbindung die mikroscopischen Formen
mit der Gebirgsmasse sind, wird sieb erst entscheiden lassen, wenn aus tieferen Scbicbten des Lagers und inneren Verhältnissen Proben
sorgfällig isolirl unlersuehl worden sind. Vielleicht gehören die mikroscopischen Formen, da es auch nur Süsswasscrhihhingen sind, in
ilas Gebirgsverhällniss, allein ich ziehe vor, die frisch erhaltenen Formen für in die oherilächliche Binde der Gebirgsmasse" karg eingem
i s c h t e s jetziges mikroscopisches Leben zu hallen. In 1 0 Analysen der Gehirgsarl wurden 9 Formen hcohachlcl: 1 Polygasicr, 6 Pliylolithai
ien, 2 Cryslallformen. ° '
Von den Canariscben Inseln sind somit 47 Formen ermillcll: 19 Polygaslern, 26 Phylolilharien, 2 Crystalle. Davon sind 7
(mit Sicrneben versehene) Polygaslern Mcei-esformen; es hleihcn als Süs swa s s e r l ebe n 38 Foj nien übrig: 12 Polygaslern, 2 5—2 6 l'hylolitharieii.
D I E AZOREK-ISSELN. ST. JIICIIAEL.
Von T c r c e i r a , St.Micbacl und S a b r i n a habe ich Materialien zu uniersuchen Gelcgcnbcil gehabt, aber nur von S I, M i c b a e I
sind SIC einigermassen für oi-ganische Süsswasser- und F e s l l and-Foni i e n ergiebig gewesen. Einen reichen Schatz von Me e r e s forme n hei den
Azoren habe ich aus Meeresvcrhällnissen entwickelt.
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Von SL M i c h a e l , der Ilauptinsel der Azoren, hal Dr . Aliios in Fnnchal Stücke hiass gelhlichgrancn Bimsteins erhalten,
welche frisch von dort kamen und die er frisch nach Berlin gebraeht hal. Ein faus tgros scs Stück liahe ich zerschlagen und s e i n en tieferen
Zellen einige Erde entnommen, die auf der ursprünglichen Lagerslätlc in Sl. Michael sich allmälig darin angehäuft haben muss. Die E r d e
hal keinen deutlichen Znsammenhang mit dem Bimsleinc. Jeder andere Stein balle der Träger derselben sein können.
5 9 0 . Grane E rde von S l. M i c h a e l . Die E r d e ist mit feinen Pllanzenzasern nnd den sehr weitverbreiteten nierenförniigen
kleinen Samen gemischt, gehört milhin den jetzigen Oberllächenvcrluillnissen an. In 10 Analysen wurden 34 Formen daraus entwickelt:
1 0 Polygaslern,°22 Phytolilharien, niereuförmige kleine Samen und grüne Cryslallprismen. Die l l a u p h n a s s e sind Birasteinspliltcr, zwischen
denen die Fonnen vereinzelt liegen. Aullallend ist, dass die vorherrschenden Phylolilharien, und auch manche Polygaslern-Schalcn, so
cryslallartig durchsichtig sind, wie die Zellen des liimsteins seihst. Diflhirjia uzorica ist eine besondere Arl. Up,„-o,j,jra scalaris isl
bemerkcnswertli. Spongolilheu fehlen.
Von der Insel T c r c e i r a erhielt ich durch Hrn. Dabwin, den oft genannten Beisenden, eine weisse mcblarlige, in Säuren
u n v e r ä n d e r t e Erde, die aber den organischen Verhältnissen fremd ist; sie ist vielleicht ein fein zersetzter Trachyt.
Von der Insel S a b r i n a , welche 1811 am 13. .luni hei Sl. Michael durch ein fiircbthares Erdbeben aus dem Meeresgrunde
• b i s 300 Fuss über das Meer eine Meile im Umkreise gehoben wurde, die gegen Ende des Jahres 1812 bereits allmälig ganz wieder
unter das Was ser zurückgesunken und scildem verschwunden isl, erhielt ich 1847 iii England von Her r n Prof Dauiienv eine damals
gleichzeitig von der Insel ausgeworfene Asche. Diese Asche bat die grösste Aehnlicbkeit mit dem so überaus merkwürdigen Haistauh
von llarhrdos, den 181 2 der Vulkan auf Sl . V i n c e n t der Autilleu bis in den oberen l'assalwind ausgeworfen hatte. Ich bin deshalb zuweilen
zweifelhaft, ob nicht doch der angebliche AuswurfsstolT von Sabrina von Barhidos slainmt. Doch Hr. Daube.\v verwahr t die Probe
u n t e r jenem Namen. Ich hielt es jedenfalls für w c r i h , einige genaue Untersuchungen auszuführen. Der graubraune Staub isl kein Biius
l e i n s t a u b , auch keine sehr gcmischle zerkleinerte Gebirgsmasse. Es ist eine zermalmte, fast homogene glasartig durchsichtige, hei Verg
r ö s s e r u n g farblose Masse. Nur selten sind einzelne kurzzellige Theilchen darin, das Meiste gleicht zertrümmerten Crystalleu und ist aucli
von Trachyl-Tbeilen verschieden, isl aber wie Trachyt doppelllichthrccbend. Organische Theile fanden sieb in 5 Analysen gar nicht,
während der Maistaub von Barbados dergleichen enthäll.
Auch möge hier mit wenig Worten einer Untersuchung der Auswurfsstoffe der bald wieder verschwundenen Grahams - Insel oder
F e r d i n a n d e a au "der Nordküste von Afrika, •zwischen Sicilien und Afrika, gedacht sein. Fiueobicii IlomiANiM, der verstorbene Berliner
Geoguosl, welcher bei Erhebung der wieder verschwundenen Insel gegenwärtig war, hat frisch aulgcsanimelte Bapillen mit nach Berlin
g e b r a c h t , die ich bahl darauf unlersuehl habe uml aufbewahre. Die Insel bildete sich als plötzlich aus dem oirnen Meer sich erhebender
Vulkan am 8. Juli 1830. Die Bapillen sind, den damaligen Berichten Fb. IIoff.masm's selbst zufolge, feiiihlasige licblgrauc schwammige
S c b l a c k c n s l ü e k e , die auf dem Meere schwammen uml ma l t schwarze Lavaslückchen oder glänzende Augil-Crystallc eingeschlossen cnlhiellen.
Aus 5 scharfen mikroscopischen Analysen ergaben sich in den s c hwammi g e n Bapillen keine organiscben Einschlüsse. Das polarisirtc Licht liess
e r k e n n e n , dass die Masse cinrachlicblhrechend, milhin glasartig, daher nicht Schlacke, sondern ein sehr kurzzelligcr Binistciii isl. So
schliessen sich denn diese Auswurlsslolfe an den Binislein der liparischeu Inseln an, und die Berührung mit dem Meerwasser mag wohl
zu dem kurzzelligen Charakler sauimt der grauen Farbe "in einem Verbällniss stehen, wie llüssiges Blei in ^Vasser gegossen fein und
kraus verästele Geslalten zeigt. Monalsher. d. B e r k Akad. JS46. 207. Fii. IJoffmakk Geogn. Beoh. 1839. 96, 1 3 8 . Pocgfndobff's Ann. 1832.
V E l l Z E I C l l S I S S DER FORMEN NACH DEN ÖRTLICH REITEN.
5 7 1 .
l . N S E L MAJO.
P o l y g a s t e r n : IS.
Amphora libi/m.
Aredia ecoritis.
# Eiiclidys C!.
- . Gloliiiliii.
Closterinm lhieolal,m.
lUfßntjia Liostoma.
i Oligodon.
siriolalti.
Eìmstrìim margariiiferìim.
Eunotia gílilta.
í Spliaerìila.
Frasìlaìii[ Pteridnim.
Gnllioìtdla crsnala.
Navícula obi,isa.
Naunema Beatoruin.
Viìiìialaria affitiis,
Sìtrlrella Lib,;'le.
5 slrialiila?
P h y t o l i l h a i i e n : 8.
Lilhodonliiiin rostralnm.
LUl,oiit,jli(li,iì,i a,t(j,ilat,t,n.
: CUpsammìimtn.
(leiiliculahim,
: qnadraUm.
D I E CAPTEUDISCHEH IHSEI.N.
Lìihost,jli,lmn rude.
Í Sacuris.
i SI,t1l0Sìiìl,.
Spirì,lìua.
Spora,igium Fungi.
Cryslallprismen, raudifarbig.
Weizenkorn-Orystalle.
Kalk-Morpliolilhe.
5 7 2 .
II. INSEL n o .SAL.
P o l y g a s t e r n : 7.
Euìiotia ampìdomjs a?
Í Sphaerula?
Gallìonella ormata.
= ilistans.
: procera.
Piiì,mlaria horcalis et.
Stj,ie,lra Ul,ia.
P h y t o l i t i a r i e n : 7.
Lithoílo,,tí,im rostratum.
LilkosUjlklium clavatum.
5 Clepsammidium.
Í ile,iticulalu„i.
! rude.
Í Trabecula.
Spo,igolitl,is acicularis?
5 7 3 .
III. INSEL ST.'VINCENT.
A. Ubcrmaos.
P o l y g a s t e r n : 11.
Arcella eeor,iis.
' Globìthis.
Difftufjì'a Oligodon.
E,inolia ainph'oxìjs a.
GallioneUa crenata.
i procera.
Navicula dubia?
i Semen.
Pinnnlaria horealis a.
' ¡i.
Stanroneìs Smm.
P i i y t o U t h a r i e n : 21.
Lìthodontium Acjdei(s.
f fnrcalum.
i rostratum.
Lilhoslyb'dium angvlaUm.
i • clavaticm.
IJihoslì/h'tlium Clepsammùlinìii.
? crennlatìim.
5 denliculatum.
Í Formica,
f laeve.
Í quadralum.
Í Rajula.
f Rhovibus.
f rude.
serpeìitiuum.
Í Serra.
5 sinnosum.
1 spiriferum.
5 Trabecula.
5 unidfíiilalum.
Spongolilhis apkulala.
Crystallprismoii, í
;riin.
KaII<-Mori)lioliLlic.
5 7 4 .
IV. LNSKL ST. V INCENT.
B. Moni veri, l'hagnalon.
P o l y g a s t e r n : 9.
Arcella Globulus.
Microstoma.