cinti Tcmpei-iiUir von 28" R. bei 15" Luftlempcratur im October. Baskan-Su ist der obere Thcil des Tscharbubur - S u , südlich vom
Iterg der Tausend Seen (Bin-Gold-Damili. Kocii I. c. II. p. 380). Die im Jahre 1844 von Prof. Kocii mir direct von dort zugesandte
Erdprobc nus dem Scidick des Bassins wurde schon 1844 mil analysirt. Es sind bei wiederholter Revision des Materials folgende
Formen bestinmd>ar geworden.
Polygastern ; 23. Synedra Entomon.
Amphora Uhyca. ' Ulna.
Cocconema lanceolatnm. Phytol l tba r i e n : 17.
Difßmjia oligodon. lithodonthm furcalum.
lììinoiia amphioxys. t nasntum.
i ? .4rc«s f'A'ayicw/ii /IrciisJ. Lüiiostylidium Ampliiodon.
: gibha. ' angulatum.
gibbernla. f clavalum.
' Librile? » dentmilatnm.
Fragilaria rhabdosovia. • Formica.
Galiionella laevis. ' obliqnim.
pimctata'? - quadi-atum.
Gomphoiicma gracile. -- rude.
Navicìda fulva. - spimtlosum.
i hptocephala. s Trabeciila.
' Semen? « midalum.
Piìinularia amphioxys. t unidenlalum.
= inridis. Spongolith's acicularis.
Sinìironei's gracilis. > apiculata.
• Isostauron. ' foraminosa.
Í parila.
Surirelln ampliibola. Rimsteinfragmente als l'einer Iracbytischer Sand.
Diese Formen bilden nicht das Ganze, aber einen wesentlichen Theil, etwa die Hälfte des Volumens der mir zugekommenen
Erde. Das Uebrigo sind rundliche Crystalldruseu oder vielmehr strahlige Crystallkugeln von kohlensaurem Kalk mit einem reichlichcn
feinen, trachytischen Sande, welcher bei polarisirtem Licht einfach licbtbrechend, daher glasartig ist und entschieden farbige, oft grüne
Tlieilcben (Obsldian?) enthält. Die vorherrschenden Formen sind Navicula Semen, Navícula leplocephala und Fragilaria rhahdosoma.
Alle übrigen sind vereinzelt. Snrirella amphibola ist eine neue Art. Merkwürdig ist auch Eunoiia? AJ'CUS, die bisher nur in der
Carlsbader Quelle vorgekommen und welche ich 1838 Navicula Arcus nannte und abbildete. Vergl. Artahan XXXIV.
XXYI.
TSCnARBUHÜß-SU.
Der Tschnrbuhur-Su entsteht aus der Vereinigung des Baskan-Su mit dem Roschkar-Su. Er liegt im Centrum des armenischen
Hochlandes und ergiesst sich in den Murad. Etwas liegt er tiefer als Baskan (Kocn 1. c. II. p. 378, 379). Die aus immer
noch gegen 4000 Fuss Höhe stammende Probe eines Quellabsatzes am Tscharbubur -Su sandle Herr Prof. Kocn direct von dort an mich nach
Berlin. Ich habe darüber bereits im Juni 1844 in der Berliner Akademie mit Vorlegung sämmtlicber darinnen beobachteter Formen in
Abbildung und Präparaten berichtet (s. Monatsbericht 1844 p. 254). Das Speciellere wird hier zuerst mitgetheilt. Es fanden sich:
P o l y g a s t e r n : 40, Navicula afßnis.
Amphora gracilin. » umphioxys.
' libyca. = dilatata.
Arcella Enchelys. = mesotyla.
Globvlns. Silicnla.
Campylodiscus « undosa.
Cocc07ieis borealis. Pinnularia cbilensis.
f ßnnica. f inaequalis.
Cocconema lanceolatnm, i viridis.
i leptoceros. Podoaphenia Fnpula.
' Lwmla. Stauro7ieiis gracilis.
Difßugia adunca. Slauroptera Isoslavron.
oligodon. ^ parva.
' tessellata. Snrirella lepida.
Eunoiia amphioxys. Synedra spectabilis.
= Diodon. ? Ulna.
Fragilaria hyemnlis. Phytol i thaxi en: 8.
i mesodun. Lithodontium fnrcatum.
i nodulosa. Lilhostylidium Amphiodon.
Gallionella Coscinodiscus. , angulosum.
distans. , denticulatum.
Gomphonema clavalnm. , laeve.
' graciU. , rnde.
Ilimantidium gracile. , serpentinnm.
Meridion vernale. Spongolithis acicularis.
)Iehrcrc ganz eigentliümliche neue Formen der Galtungen Difßugia, Fragilaria und Snrirella zeichnen diesen an Lebensformen
so reichen Erdschlick auffallend aus. Pinnularia borealis fand sich nicht, aber ein Campylodiscus und ein Spongolith als weitere charactergebendc
Formen.
xxvii.
G 0 E C K - S D.
G o e c k - S u , das blaue Wasser, ist ein Nebeiifluss des Tusla-Tseliai, welcher zum Murad fliessl. Die von Herrn Prol'. Kocn
von dort nach Beilin direct gesandte Schlickprobe der Quelle des Goeek-Su auf der Wasserscheide des Murad und Aiaxes in 7—8000 F.
Höhe wurde im October 1S43 gesauiraelt und im Juni 1844 in Berlin von mir analysirt. Das speciellere I^okalverzeicboiss der Foiiiien
ist folgendes:
P o l 7 g a s t e r i i : 23. Slauroneis gracilis.
Amphora Hhjm. Staunplera parva.
Arcella Enchelys. Synedra Enloman.
Cocconema lanceolatnm. ? scalaris.
leptoceros. > Ulna.
Difßugia aihtnca. ph y t o l i t h a r i e n : U.
Ennolia amphioxys. Amphidiscus truncatns.
Gomphonema ¡jracile. Lithodontium Bursa.
Navicula amphirhynchm. ' furcalum.
fnlva. « rostratnm.
•• Semen. Lithostylidium Ampliiodon.
Pinnularia amphioxys. > angulosum.
: borealis. ' denticulatum.
Crux. < laeve.
1 dicephala. = rude.
. inaequalis. ' Irabecula.
Í Placmtula. Spongolithis acicularis.
* viridis. ^ '
Podosphenia Pup,da. Weisse und grünliche Säulencrystallc.
Die vorherrschenden Formen sind Amphora Uhyca, Navicula Semen und Synedra ülna, die übrigen sind vereinzelt. Uehrigens
bilden die organischen Formen nicht die Hauptmasse, sondern sie sind in einen feinen vulkanischen (trachytischen) Sand zahlreich eingebettet.
Viele^sind lebend eingetrocknet. Gefrittele Formen fanden sich nicht, mithin ist keine Verbindung derselben mit der vulkanischen
Thätigkeit erkannt.
XXVIII.
CmUHS-SÜ ODER CIIMSS-SÜ, AUCH TOSLA TSCHAI.
Eine kleine im October gesammelte Erdprobe aus der 5500 Fuss erhabenen Ebene von Chynnys am Tusla (Tschai)-Flusse,
welcher sich in den Murad ergiesst (Koc, 1. e. 11. p. 353, 357, 367, 403), und die mit den obigen sclion 1844 vorläufig analysirt
wurde, zeigte folgende kleine Lebensformen.
KalkschaUge Polygastem: 7. Ki a s e l e r d j g e Phytolitharien: 10.
Amphora gracilis. lithodontium furcalum.
Eunoiia amphioxys. ' nasulu7n.
Argus. -- rostratum.
: Textricula. Lithostylidium Amphiodon.
Navicula leptocephala. ' crmatum.
Semen. '
Pinnularia borealis. ' Rectangulum.
KalkschaUge Polythalamien: 1.
Textilaria ¡
rude
serpentinnm.
Serra.
Die Erde besteht in ihren feinen Theilen vorherrschend aus einem feinern unorganischen Mulm, zum Theil Kalkerde, zum
Theil Kieselerde, mit wenig Sandtheilchen als Gebirgsfragmenten, unter denen keine entscheidenden vulkanischen erkennbar waren. Alle
organischen Formen vereinzelt und untergeordnet. Ein deutliches Fragment der Texlilaria globulosa mag wohl die Nähe von Kreidegebirgen
wenigstens hei den Quellen anzeigen. In dem kalkigen Mulm sah ich die kleinen morpholitischen Ringe der Kreide nicht.
XXIX.
M D S C H.
Auch aus der Ebene von Müsch, einer gegen 1500 Häuser und ebenso viel Familien enthaltenden Stadt an dem unbedeutenden
Bergbache Musch-Su, welche auf einer 3500 bis 3800 Fuss über das Meer erhabenen Thalebene liegt (Kocn I.e. p. 400, 403—405),
sammelte Prof Kocn im October eine Probe von Dammerde, die er im Jahr 1844 direct nach Berlin sandte. Sie wurde schon damals
mit den übrigen analysirt. Die specielleren Formen werden hier erst genannt.
P o l y g a s t e m : 19. Cocconeis? Crux.
Amphora gracilis. ' stellata.
' libyca. Eunoiia amphioxys.
Biblarinm? gihbum. Fragilaria mesodon.