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KCSTENLANU. OASEN
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F o l y t l i a l a m i e n : 6. 1 2 3 •1 5
*.Vonioju"n« Jlatnmonis . -1-
*Rolalia —•/ • -(- -t- -1- -t-
*SpinUina -H -1-
*SpirolocuUna Saliarac -t-
*Texlihiria -1-
*Pohilhalam. fragmenta 4-
Entomostraca : 1.
Ka/i-u/tt Cypridis (?) . . -1-
F a d e n - W ü r m e r : 1.
Anguillula longicauda • -1- -H
R ä d e r l l i i e r e : 2.
Callidina rediviva • • • -1-
» Ictraodon . . 4-
I n s e c t e n - F r a ç m . : 1.
SpiiUicufüsse + +
OASE KKZZAN.
Weiolie Pflanzenth. : 7. I
Pilus simplex laecis . .
i pedicellalus . . .
Oscillaloria nigra ? . .
i labyrinlhiform.';
Cladophora crispala? .
•ì Palmella —'I ....
'ìGlococapsa ampia'! . .
Summe (las Organisclicu 115
Unorganisclies : 7.
Crystallprismen, grün. .
i weiss .
Cryslalle, weiss, kornarlig
5 i cubiseli.
s s rliombisch
Cr.-Drus., slernart. 6slra!il.
i s vielslralilig
GQIUD Siminio 122
+ 9 = 131
OASEN DEH SAHARA.
DAS VOEffElTLlCIiE KLEINSTE SÜSSWASSER-LEBEN IM HÖRDLICnEN AFRIKA.
C C C C X V - C C C C X V I L
S o niäclilig als Gebirgsmassen das vorwcltliche inikroscopische Meeres-Lebsn im nördlichen Afrika Fels uud Land bildend, ja
das ganze Festland Afrika slülzend iind bedingend auftritt, so ist doch das vorwcllHche Süsswasser-Leben daselbsl noch wenig erkaunl
oder in geriiigci'cm Maassstabe vorbanden. Ganz neuerlich erst ist es gelungen, einige Üertliclikeiten aufzulinden, welche den Chai-aktcr
vorweltlicber Sûsswasser-Bildung tragen und somit einen ersten Maassstab für dieses VerhälUiiss in Afrika bieten.
4 1 5 . "Weisser biolithischer Siisswasser-Mergel vom S e e G a r a g im F a j um. Herr Prof. LEPSIUS liat vom See
Gavag itn Fajum in Aegypten, wo er am 11. Juli 1843 w a r , eine weisse lockere Gebirgsart in mehreren ansehnlichen Handslücken mitg
e b r a c h t , die einer mürben Schreibkreide gleicht, sich aber bei der mikroscopischeii Prüfung als ein reiches Conglomérat von kieselschaligen
Polygastern und einigen Polythalamien zu erkennen gegeben hat. Herr LEPSIUS hat mi r jetzt foigen<le Notiz aus seinem Tagcbuche
mitgetlieilt; „An der S ü d g r e n z e desFajiims liegt westlich von den T r ümme r n des alten, jetzt trocknen, Mörissee's ein kleiner See,
K i r k e l Garag, wie es scheint eine natürliche Niederung des Ter rains, fast ganz von Wüs t e umgeben. An seiner Nordseile wird er
von den Schiillhügeln einer allen Stadt, Me d i n e t Mà'di, begrenzt. Wo der Boden von diesen Hügeln nach dem S e e hin abfällt, zieht
sich in grosser Ausdehnung eine horizontale Lage von weissem bröcklicben Kreidefelsnach dem See hin eine Terrasse bildend, von
1 ' / a Fuss sichtbarer Höhe, so dass sie, vom See h e r gesehen, eine lange weisse Mauer bildet." Schon aus der Substanz Hess sich
e r k e n n e n , dass es sich hier um eine Gebirgsart liandie, und die gegebenen Notizen des Herrn LEPSIUS Leslaligen es offenbar vollständig.
Erwägt jnan die grossen geognoslischen Verhältnisse des F a j ums , die ich aus eigner Anschauung kenne, so llndet sich daselbst als U n -
t e r g r u n d und ansleJiendes Gestein der feinkörnige weissliche Kreidekalk des Mokatlam überlagert von N i u nmu l i t e n -Ka l k , dessen Oberfläche
eine lockere mit Sand vermischte Kiesmasse bedeckt, worauf zerstreut grosse versteinerte Palmen- und D i c o t y l e n -Sl ämme ganz frei liegen.
Auch an jener Stelle hat Herr LEPSIUS versteinerte Palmenstämme in der Nähe gesehen und mancherlei tertiäre Versteinerungen gesammelt.
E s scheint sonach wenig zweifelhaft, dass die anstehende weisse Gebirgsmasse ein Theil der oberen tertiären, den Nummul i ten-Kal k überlagernden,
jetzt übrigens meist zusammenhanglosen Oberfläche ist, und einst mit den fossilen Palmen gleichzeitig ihr lebendes Dasein halle.
Die weisse kreidearlige Substanz braust stark mit Salzsäui-e und verliert dabei etwa ^¡i an Volumen. Geglüht wird sie erst
schwarz und bleibt dann grau, während Kreide sich nicht schwärzt. Das Mikroscop zeigt eine reiche Mischung mit sehr wohl erhaltenen
Kieselschalen von Süsswasser-Polygastern, ferner mit Phylol i tharien, Quarzsand und einigen vorweltlichen Polythalamien der Tertiärzeit
oder der Kreide. Ueberdies ist ein gi'osser Mischungslheil ein formloser feiner Mulnj von Kieselsäure und Kalkerde. Der Kalkmulm hat
nicht die Form der'kleinsten Kreidetheilchen, sondern verhält sich formlos wie Süsswasser-Kalk. Der Kieselmulm zeigt keine organische
G r u n d f o rm und mag mi t etwas Thonerde gemengt sein. Da er beim Glühen sich nicht riilhet, so ist er verschieden von dem Kieselmulm
des Passatslaubes, welcher sich aul GaUionella fcrriiginea zum Theil reduciren lässl.
In 40 Analysen fanden sich 83 nennhare Formen: 66 Polygastern, 14 Phylolitharien, 3 Polylhalamien-Bruchslücke. Am
meisten vorherrschend und massebildend erscheint FratjUaria rhahdosoma mit Fr. veniricosa. Demnächst sind Kunolia zchrina, (jihhcrula,
GalHoiieUa gramilata, procera die häufigsten Formen. Discoplea almo.sphacrica, Amphora lihyca, Surirella imdala und Illiopolu saniml
Librilc sind sehr grosse und zahlreiche, zum Theil neue, schöne Formen, welche diese Gebirgsart vor allen bisher bekannt gewordenen
charakterisiren. Die wicht igsten Charakterfoi-men sind: Discoplea alnmpliaerica, Naviciila Tubdiaria, Ptnnularia amphicero«, die Plimru-
Kiphonicn und Surirella lihopala. Phylolitharien sind sehr untergeordnet, woraus hervorgeht, dass die B i l d u n g eine vorwellliche Süsswasser-
S e e b i l d u n g , nicht Wald- noch Wiesenbildung, nicht Torfbildung gewesen. Die nicht selten vorkommenden Spongolilhen scheiden diese
Gebirgsart von den Natron-Erden der Sahara. Die f ragmentar i schen Polythalamien des Meeres sind oHenbare geringe Beimischungen aus
der umgebenden Kalksteinmasse, welche den urallen Boden zuvor gebildet hat.
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Uclicraus mcrkwiirJiï ist ilicsc vonvellliclic Gebirgsai'l, ilurcli ilirc reiclio Miscliuiii; mil Discoplea almoxphacrica, einer iler
IlauiilfonncM iles iillaiilisclieii PassaUlaiilics, wciclic, aiislall iliircli ilii' Ei-sclieineii als Ariikaneriil ilas Hiilliscl zu lösen, es noch iiielir
verwiekeU, Ja sie nirgends dorl lebensfaliig, sondern überall als F ragment und nun sogar als vorweltliclie Form erkainil woi-den ist.
41G. Der g e l b l i c l i e p last ische Lot ten von K i n e l i in O h c r -Ae g y p teu. I. Der O r t Kinelj (Kcinieli) in Ober-Aegypten
unweit Theben ist wegen seiner Fabrikation von irdenen schwaeli gebrannten Wasscrgefässen, üardakcn oder Kullen genannt, die z u r Ahkühlinig
lies Trinkwassers dienen, in Aegypten und antlerwärls im Orient berühmt.' Es fnulet sich dort ein Lager von feinem plastiseheri Thon
und Letten, theils, uud zwar tiefer, von bläulich weisser, theils, und zwar oberhalb, von gelblicher Farbe. Dieser Letten ist kein Nils
c h l a m r a , sondern liegt unterhalb der Nillläclic und der Flus sablagerungen, enth.ilt keine Spur von Glimmer und gehört niitbin den
vorweltlichen Bildungsverhältnissen an. Durch Herrn Piof. LEPSLÜS habe ich direct von ihm selbst cntuoniraene l'roben des gelblichen
L e t t e n s eihalten, welclic zu einer genauen .Analyse benutzt worden sind. Dieser hell bräunlichgelbe Letten, der eine angenehme Isahelloder
Gemsfarbe hat, ist kalkhaltig und würde sich daher zu gebrannten Gcfässen nicbt eignen. Mit Salzsäure betropft braust er lebhaft
auf. Deim Glühen winl er zuerst scbwarzgrau, dann licht rostroth. Bei 1 0 inikroscopischen Analysen fanden sich darin 21 mikroscopischc
F o r m e n : 3 Polygastern, 13 Pbytolitbaricn und 5 nur Genus-Bestimnnmgcn erlaubende Polythalamien-Fragmente. Die Polygastern sinil
ganz einzeln, die Pbytolitharien ebenfalls nur eingestreut, doch deutlich, wenn auch mannichfacb zerfressen, die Polythalamien sind
am meisten wohl erhalten und nur einzeln erkennbar. Unter den Polygastern war Surirella Cnilicula iu einem verhältnissmässig riesigen
E.templarc vorhanden. Neue Formen sind nicht dabei. Da die Polythalamien den Kreideformen gleichen, so mag der Lei ten auf den
d o r t i g e n Kreidefels aufgelagerte, und mi t dessen Detritum gemischte tertiäre Süsswasserbildung sein.
4 1 7 . Der b l ä u l i c h e plast ische Tbon von K i n e h . IL Zur Untersuebung dieser Tbonform ist ein graublaues neues
W a s s e r g e f ä s s benutzt worden. Mit Säure betupft entsteht kein Brausen und d u r c h Glühen ändert sich die F a r b e nicht. Dieser Thon ist mithin
von organischen Mischungen sehr frei. Dennoch baben 10 Analysen eine Mehrzahl von Pbytolitharien in 6 bekannten ArtcLi erkennen
l a s s e n , die zwar theils undeutlich geworden, aber doch durch ihre Form und ihr Verhalten gegen polarisirtes Licht sich als solchc ausgewiesen
baben. Somit ist der blaue Thon bei Kineh mit dem gelben Leiten, wie durch Mangel an jeder Spur von Gl immer , so auch
durch wesentliche Cbaraklere der positiven Mischung, verbunden, und es mag schichlenwei s , je nach den nrs|n'flnglieh erfolgten Niederschlägen
und den Absondernngcn, sieh die Reichbal t igkei l der organischen Mischung ändern. Jedenlalls sind alle aufgefundenen Spuren
des Organischen nur Snsswasserformen, und auch dieser blaue Tbon Aegyptens gehört nicht der Krcideformatiou an. Andere Formen
als Pliytolitharicn haben sich in dem T h o n e nicbt gefunden, und es ist darunter kein Spongolitb.
VERGLEICHENDE ÜBEßSICHT
DES YORWELTLICIIEN KLEISSTEN EElSßlLDENDEN SÜSSWASSEß-LEBENS IN NOED-AFIiniA.
Weisser PUST. LETTEN MWEeIitCssEerL rUST. LETTEN
K!N EU En
GA[UG GAUC
OFLER-IÎ ÎTPIEN.
[. (.'ibi.^ri. iiráui , I. gclbl. II, bliiul.
P o l y g a s t e r n : 66. 1 2 3 l 2 3
Ampfiora ffracilis . . . -1- Gomphonma clavatum. -l-
Iib¡,m . . . . + í gracile. . +
Cocconcis angusta . . . -T- ' Iruncatum +
? elongala . . . -t- s Turris . . +
í lineala.... -1- Ilimanlidiiim Arcus? .
í pracíexía . . -1- Navícula afßnis . . . . +
í slríula . . . . + í Uacillum . . . +
Corconema lanccoíalum + í Plalalea . . . +
t Lepíoceros . + Sigma . . . . +
; Lunula . . . + 5 SiUcula . . . +
Disctiplea almosphaeyica + í Talellaria . . +
? comía . . . . + Pimmlaria ampliioxys . +
Eunolia amphioxi/s . . + í amphiceros. +
+ í Cralicula. . +
> giltila + • > inaequalis . +
; gibberula . . . + f mesogongyta +
t granulata . . . + f Semen? . . +
i Lcptosoma . . . + í viriduta . . +
< Librili .... + Pleurosiphonia affinis . +
= Zebra • + í gracilis?
; nebrina .... -1- í obtusa . +
Vragilaria rhabdosoma -t- Staurosira conslrucns . +
í veníricosa . -1- Surirella bifrons.... +
GalUonella crenata . . -l- í Craliada. . . + +
? dlstaiis. . . -1- Librile . . . . +
s granulata . + s Bhopala . . . +
í lacvis . . . + s splendida?. . +?
í ^ inílata + í uiidata u cllip-[
í procera . . + -1- tica . . . +
í teiierrima • + + ? ß subacuta. +
Gomphonema Augur • • + f y elongala. +
' Dieso nielli ijelirnmiloii, mir geröslctcn, Abkühlungsgefiisse, eine grosse Wolillhal für heisse Länder, werden durch und dardi fencht, oline weich zu werden und oline zii
lanfcii, dnhcr isl nn ilirur Obcrll&clic überall forldauernd eine grosse Wasserverduoslung, die den Inhall desio sl.ltkcr abkQlili, je bcisser die Liifi und je stärker milbin die Verdunstung isl.
II. . 51