dagegen einem spärlichen Unterholze; in der kalten Zone sind die Buschwildnisse des
S-Abhanges auf größere Strecken hin zusammenhängend, während sie auf dem N-lichen
nur größere oder kleine Gruppen bilden, die sich nur in den Tälern zu Streifen zusammenschließen.
Beim Aufstieg auf den S ü d - A b h a n g de s Ri n d j a n i beobachtete ich auffallende
Veränderungen des Pflanzenbildes in folgenden Höhen:
H Zwischen 700 und 800 m, sowie 1050 und 1200 m, wo die für die heiße
Zone charakteristischen Bäume allmählich verschwinden,
2. zwischen 1600 und 1800 m, wo Casuarinen die Charakterbäume der tropischen
Berge, wie Ficus, Euphorbia, verdrängen,
3. zwischen 2650 und 3000 m, wo sich der Casuarinenwald lichtet und Buschformation
herrscht, und
4. um 3300 m, wo der Krüppelbusch aufhört und nur Gratformation mit Gräsern,
Moosen und Flechten auftritt.
Die besprochenen Pflanzen, in diese Vegetationsgebiete eingereiht, ermöglichen
nunmehr eine genauere Abgrenzung der Gewächszonen, die sich auf der Süd-Se i t e des
Rindjani folgendermaßen verteilen:
I. He i ß e Ve g e t a t i o n s r e g i o n .
1. 0—100 m etwa Buschwald, Haine und Hochgrasfluren, Euphorbiensteppe
und Strandformation.
2. 100—400 m ca. Akazienwald und Baumsavanne.
3. 400—700 m lichter Monsun-Hochwald.
Ebenen-Wald
Unterer Bergwald
II. G e m ä ß i g t e Ve g e t a t i o n s r e g i o n .
4. 750—1000 m üppiger Monsun-Hochwald mit Hochstämmen,
reich an Krautpflanzen, Lianen und Epiphyten.
5. 1050— 1350 m Unterholz-Laubwald.
6. 1400—1650 m Laubwald mit Pandanus (Bäume mittelhoch).
III. Kühl e Ve g e t a t i o n s r e g i o n .
7. 1700—2100 m Laub- und Casuarinenwald.
8. 2150—2850 m Casuarinenwald.
a) 2100—2350 m Casuarinenwald.
b) 2400—2600 m Casuarinen mit Strauchwald.
c) 2650—2800 m Casuarinen-Parklandschaft mit Graswildnissen
und einzelnen Buschgruppen.
IV. Kal t e Ve g e t a t i o n s r e g i o n .
9. 2850—3000 m Buschformation mit Graswildnissen, einzelne
niedrige Casuarinen.
10. 3050—3350 m Grasformation mit Krüppelbusch.
11. 3400—3600 m, Gratformation mit Büschelgräserfl, Moosen und
Flechten, sowie unten noch einzelnen größeren Krautpflanzen und Farnen.
12. 3650 m bis zur Spitze, Felsformation mit Moosen und Flechten.
Mittlerer Bergwald ■
Oberer Bergwald •
Gebirgswald
Gebirgsniederholz
Gebirgsgrat
Diesen Vegetationsregionen lassen sich noch einige Pflanzenformationen hinzufügen,
die, wenn auch teilweise aus Charakterpflanzen zusammengesetzt, dennoch die Physiognomie
der Wälder nicht wesentlich verändern:
1. Verbreitungsgebiet der Kokospalmen von Null bis 600—650 m.
2. Sekundärwald mit üppigem Kräuterwuchs von Null bis etwa 1050 m.
3. Hochwald mit starkem Unterholz von Null bis 1350 m.
4. Wald mit Hochstämmen bis ca. 1450 m.
5. Lianen-Hochwald bis ca. 1550 m.
6. Verbreitungsgebiet der Zuckerpalme bis ca. 1550 m.
7. Verbreitungsgebiet der niedrigen Palmen bis 1650 m.
8. Nasse Wiesen bis ca. 2300 m.
9. Hochgras-Wildnisse bis ca. 3100 m.
10. Flechtenwald von ca. 950—1050 m an aufwärts.
Diese Verteilung der Vegetationsregionen auf der Süd-Seite des Rindjani kommt im
Großen und Ganzen derjenigen auf Ost-Java nahe.
Auf der Nordsei t e des Ge b i r g e s liegen die Verhältnisse wesentlich anders.
Schon in den Bergwäldern der heißen Zone von 400—600 m fällt das Vorkommen der
L a u r a c e e n auf, die auf Java in diesen Höhen noch recht spärlich verbreitet sind. Der
Urwald oberhalb Sadjang (800 m) zeigt zwar ganz den Charakter der gemäßigten Vegetationsregion.
Das Vorhandensein einiger Vertreter der heißen Zone, wie Unona cliscolor bis etwa
850 m ist weiter nicht auffallend.
Schon von 1250 m an beginnt der Vegetationscharakter durch das Auftauchen von
Pflanzen der kühlen Gewächszone sich zu verändern, eine Erscheinung, die ich auf dem
Lawu Javas erst in Höhen von etwa 1400 m wahrgenommen habe. Besonders in die Augen
fallen eine Ericacee (Diplycosia), eine Campanulacee (Wahlenbergia), Brombeersträucher
(Rubus)' und die Rosacee Photinia. Noch auffallender ist das Erscheinen einiger alpiner
Pflanzen, wie Gnaphalium, Anaphalis und Antennaria, der Talictrum- ähnlichen Raute
Boenninghausenia albiflora Rehb. von 1300 m ab und des Gagel (Myrica javanica Bl.), sowie
der Casuarine (Casuarina montana Miq.) von etwa 1400 m an.
Zwischen 1450 m und 1550 m verdrängt die Casuarine die Laubwälder von den
Bergrücken, und zwischen 1500 und 1600 m verschwinden Ficus und andere Bäume der
gemäßigten Gewächszone. Auch die Lauraceen treten von 1600 m ab stark zurück, aber
immer mehr verbreitet sich die schon in der gemäßigten Region vorkommende Therebinthinacee
Engelhardtia acerifolia. Alles in allem läßt sich behaupten, daß d e r Ü b e r g a n g de r
g e m ä ß i g t e n in die küh l e G e w ä c h s z o n e s i ch am d e u t l i c h s t e n in Hö h e n
z w i s c h e n 1450 u n d 1500 m v o l l z i eh t u n d daß s i ch, v i e l l e i c h t we g e n der
T r o c k e n h e i t , be r e i t s z wi s c h e n 1300 u n d 1400 m d ie N e i g u n g zur A us b i l d u n g
e i n e r k ü h l e n G e w ä c h s z o n e b e m e r k b a r macht .
Die Abgrenzung der kühlen von der kalten Gewächszone wird gegeben durch das
Verschwinden des Laubwaldes, durch den Rückzug der Casuarinen in die Täler zwischen
2350 und 2450 m, wie auch durch das Auftreten der Buschformation, deren wichtigster
Bestandteil das von etwa 2300 m an gefundene Rhododendron bildet neben Acer niveus,
baumartigen Vaccinium, Engelhardtia, Myrica und der Sapindacee Dodonaea viscosa und
montana, sowie Eurya. Auch in dieser Zone begegnet man einige hundert Meter tiefer den
ersten Vertretern der kalten Vegetationsregion, von 2100 m ab den Enziangewächsen (Sweertia)
und den Labkräutern (Galium). Besonders reichlich sind die Moose Racomitrium und
Grimmia verbreitet. Üppig gedeihen hier die zahlreichen Rosaceen Rubus und Photinia.
Man kann d ie G r e n z e zwi s c h e n de r k ü h l e n und k a l t en G e w ä c h s z o n e e twa in
den Hö h e n bei 2650—2700 m zi ehen. Sie liegt also etwa 150 m tiefer als auf dem