von Feldfrüchten unterscheiden sich die To Mengkoka nicht von den Maronene, wohl aber
stehen sie im allgemeinen auf einer höheren Kulturstufe. Der Unterschied zwischen
beiden fällt besonders durch die größeren und schöneren Häuser in der Landschaft
Koläka auf, welche wie auf Buton bereits einen Hausabort mit Ableitungsrinnen besitzen.
(Taf. XXVII, Fig. 2).
Die Ergebnisse der geologischen Untersuchung von Südost-Celebes.
Es erübrigt nun noch, am Schluß der Durchquerung Rumbias und Mengkokas kurz
auf das Resultat der geographisch-geologischen Untersuchung einzugehen. Zwei Gebirgszüge
ziehen, wie die Vettern Sarasin auf ihrer letzten Reise 1902/03 festgestellt haben, der
Länge nach durch die südöstliche Halbinsel von Celebes, ein W e s t- und ein O s t k e t t e n s
y s t e m , zwischen welchen sich ein sumpferfüllter Flachlandstreifen in den Landschaften
Tobungko im Norden, dann Singeri, Konawga, A'ipi und Andölo im Süden befindet. Während
die Ostkette nahe der Küste von Kendari verläuft, geht die Westkette südlich von Mendbke
durch Rumbia und bildet das bereits genannte Grenzgebirge.
Das zweimal überstiegene Westkettensystem bietet geologisch manches Interessante.
Sein südlicher, von NW nach SO verlaufender Teil enthält, wie das bereits beschriebene
südliche Bergland Rumbias ebenfalls Biotit- und Glaukophanschiefer, die hier jedoch nur
die unteren Teile der Süd-Abhänge und die ganze Nord-Seite bedecken. Diese treten an
dem etwa 605 m hohen Penango-Paß und dem Osso Sohua, auch Ossu Suhua ca. 755 m
ü. M., und die Biotitschiefer auf der Spitze der letzten Kuppe auf und ziehen sich bis in das
nördliche Flachland. Hier sind sie jedoch dunkel gefärbt, phyllitähnlich und reich an Schwefelkieswürfeln,
das Gestein vom Osso Sohua erweist sich unter dem Mikroskop, nach Mitteilung
von Herrn Prof. H. Bücking, als granatreicher Glaukophan-Glimmerschiefer mit viel Quarz
und Muskovit.
Die mittlere Partie und Hauptmasse des Gebirges besteht aber aus Amphiboliten
mit ausgeprägter linearer Parallelstruktur, sowie grobkörnigen Hornblendedioriten und Harz-
burgiten. Die Amphibolite, Hornblendeschiefer bis -gneiße, zeigen unter dem Mikroskop
stark pleochroitische Hornblende mit sehr vielen Interpositionen von Rutil. Sie werden vor
allem im oberen Lasurüme-Tal und bereits im mittleren Teil des beim oberen La-Eha-Flusse
auslaufenden Rückens, und zwar senkrecht aufgerichtet, angetroffen. An sie schließen sich im
Süden Biotitschiefer, im Norden Olivin-Diallaggesteine. Diese letzten erweisen sich, mikroskopisch
betrachtet, als chromeisenerzhaltig und reich an Olivin,weniger stark an Diallag, welcher
mit Bronzit verwachsen ist. Sie gehen nach der Höhe hin, etwa von 350 m an, durchZunahme des
einen Gemengteiles, des Bronzit und Abnahme des anderen, des Diallag, in Harzburgite über.
An einigen Punkten, z. B. im Quellgebiet des La-Eha-Flusses kommen noch stockförmige Massen
eines gabbroartigen, grobkörnigen, quarzfreien Hornblendediorit vor, der einen Hauptbestandteil
des Gerölls der Flüsse und der pleistozänen Konglomerat-Ablagerung der Rumbia-Ebene bei
Wambaköwu, in bald quarzfreien, bald quarzführenden Varietäten bildet.
Da die verschiedenen Glieder dieser unteren K r is ta llin e n S c h ie f e r fo rm a tio n im
allgemeinen eine deutliche Schichtung erkennen lassen, so läßt sich über den Bau d e s
G e b irg e s folgendes feststellen: Die Schichten fallen auf der Südwest-Seite südlich bei
W 16° N Streichen, auf der nordöstlichen nach Nord bei N 15—16° W Verlauf ein (s. Text-
Karte, Fig. 131). Sie bilden wie in Süd-Rumbia einen Keil mit nach Ost gerichteter Spitze
und dachförmiger Lagerung auf seinen beiden Seiten. Der Einfallswinkel wird jedoch mit
zunehmender Höhe größer, und zwar springt er am Süd-Abhange von 25° im La-Eha-Rücken
auf 65°. Etwa zwischen 120— 160 m Meereshöhe stehen die Schichten senkrecht und
oberhalb dieses Gebietes steil mit 78 °, später 60° bei einem Streichen N 28° O, bezw. N 25° O.
Sprechen diese Verhältnisse bereits für das Vorhandensein einer Reihe von kleinen
und etwa in der Längsrichtung des Gebirges übereinander geschobener Schollen, so gelang
es im Tal des Lawang-kudu eine N 10° W streichende und in dem Lasurüme eine etwa
N 8° W laufende Q u e rw e r fu n g nachzuweisen. In der Lawang-kudu-Schlucht war diese bei
unserem Lagerplatz an den Wasserfällen bei 380 m. ü.M. besonders deutlich zusehen. Die
Schichten fielen auf der östlichen Seite imit 78° nach 0 28° S und auf der westlichen mit 87°
nach W 44° S ein. Die Überschiebungsflächen zwischen den beiden Schichtenkomplexen
hatten eine Ausfüllung mit einer grünlichen, silizifizierten S e r p e n t i n b r e c c i e . Etwa 150 m
tiefer setzt die Verwerfung durch die Biotitschiefer und Hornblendediorite, und das erstere
Gestein weist auf weite Strecken hin eine Z u s a m m e n s t a u c h u n g > und F ä l t e l u n g , mit
teilweiser Zusammenpressung zu Tutenmergel-artig zerfallenden Massen auf und das zweite
eine S a u s s u r i t i s i e r u n g des Plagioklases durch den Gebirgsdruck. Im Lasurüme-Tal
sind die mit 64° nach 0 35° S einfalfenden Amphibolite auf die Olivin-Bronzitgesteine
geschoben mit einer Serpentinbreccie als Zwischenmittel.
Solche U m g e s t a l tu n g e n d u r c h G e b i r g s d r u c k fand ich auch im Gebiet des
Lambandia- und Langawäli-Flusses zwischen Baüla und Lambandia und an verschiedenen
Punkten der Mingkoka-Bai, in welcher eine Reihe von etwa nord-südlichen und ost-westlichen
Spalten zusammenlaufen. Am Pagar-Kap, an der Südwest-Ecke dieser Bucht, durchsetzen
u. a. mehrere NW — SO-Spalten das Olivin-Bronzitgestein, begleitet von einer
Serpentinbreccie.
Außer den Querverwerfungen fand ich auf dem Gipfel des Osso Sohua eine mit
Quarzit ausgefüllte N 40° W, also in der Längsrichtung des Gebirges laufende Spalte, von
welcher aus nach Nord hin die Gesteinsschichten nördlich und nach Süd hin umgekehrt
einfallen. Die Neigung nimmt vom Osso Sohua nach Nord von 46° sprungweise bis 68°
oberhalb von Penango zu (s. Text-Karte Fig. 131).
Diese Lagerungsverhältnisse wiederholen sich auch im nördlichen Teil der Westkette,
dem Grenzgebirge zwischen Koläka und Membulu. In diesem unterscheidet man zwei
keilförmige Schichtenkomplexe, östlich des Lambandia-Passes, im oberen Tal des Lambandia-
Flusses N 20° 0 streichend mit östlichem Einfallen und N 37° W mit westlichem, sowie
westlich des Passes N 13° W verlaufend mit östlicher und N 36° 0 mit westlicher Neigung.
Beide Schollen greifen zapfenförmig ineinander und formen zwei Nord-Süd laufende, teik
weise an den sich berührenden Flanken miteinander verschmolzene Rücken. •
Der geologische Bau der Landschaften Rumbia und Mengkoka besitzt aber trotz
des verschiedenen Streichens etwas Einheitliches, nämlich G e b i r g s k e i l e m it s c h u p p e n f
ö rm ig a n g e o r d n e t e n S c h o l l e n . Der Winkel, unter dem die Schichten dieser Keile
zusammenstoßen, beträgt in Tank^no-tankgno Süd-Rumbias etwa 47° und im Grenzgebirge
südlich des Mendbke 59®. Im nördlichen Teil der Westkette zwischen Koläka und Membulu
wiederholt sich dieses Verhältnis und ist östlich des Lambandia-Passes 57° und westlich
49°. Diese Lagerungen dürften etwa durch folgende tektonische Vorgänge zu erklären
sein: Ein ursprünglich ungefähr O—W streichendes Faltengebirge'wurde durch eine etwa
senkrecht zu dieser Richtung verlaufende spätere Gebirgsbildung umgestaltet. Wie meist
in derartig geologisch alten Gebieten, besonders mit archäischer Formation, vermögen die