statt dessen muß das junge Paar aber noch ein Jahr im Hause der Brauteltern, dann ein
weiteres bei den Eltern des Mannes verbringen, bevor es das eigene Heim bezieht.
Während die Maronene Rumbias im allgemeinen kein Ho c h z e i t s f e s t (monähu
mewäka, das Kochfest) feiern, geschieht dieses wohl bei den To Mengkokas. Liefert der
Mann für eine Frau zu diesem Mahle nur einen Büffel, so begnügt man sich fürs Erste
damit und stundet den Rest des Heiratsgutes. Dieser Weg ist der übliche für jede weitere
Frau, und so findet man eine größere Verbreitung der Vielweiberei.
In Rumbia wie in Mengkoka macht die S c h e i d u n g e i n e r Ehe weiter keine
Schwierigkeiten. Läuft eine Frau ihrem Manne fort, so muß der Vater das Heiratsgut
zurückzahlen, schickt aber der Gatte seine Frau den Eltern zurück, so geht er seines Kaufgutes
verlustig.
Zeigt die Brautwerbung durch das Anbieten von Sirihpinang und der als Prüfungszeit
dienende Brautstand etwas für die Maronene Charakteristisches, so unterscheiden sich die
G e b r ä u c h e bei Ge b u r t e n (morunka) nur unbedeutend von den sonst in Indonesien
üblichen und kommen in mancher Beziehung denen von Buton gleich. Die Kunst der
Hebamme (wölean tina) beschränkt sich auch bei den Maronene und To Mengkoka nur auf
Kneten des Unterleibes und Abreibungen mit Kokosnußwasser (bola eena). Nach der Geburt
verbleibt die Mutter noch einige Zeit in hockender Stellung, und es wird wie auf Buton
(S. 205) ihr Rücken 8, in Mengkoka 20 Tage lang, und zwar täglich zweimal durch Feuer erwärmt
(Maron: mera-rami, Konawea: mesam-bakain) und der Wöchnerin weitere 4 Tage hindurch ein
Dampfbad bereitet. Das G e b u r t s f e s t (meri-riu mengk., vielleicht von meeri = Feilen der
Zähne), bei dem für gewöhnlich Hühner verspeist werden, findet nach 6, bei den To Mengkoka
nach 4 Tagen statt.
Die N a c h g e b u r t (maron.: towüni, mengk.: kakäno) erfährt ebenfalls wie auf
anderen Inseln eine sehr sorgfältige Behandlung, um das Kind vor den Geistern zu schützen.
Nachdem im Hause neben ihr zwei Tage Weihrauch angezündet ist, opfert man sie einem
Geiste. Zu diesem Zwecke wird sie mit Baumwolle umwickelt, in einer noch nicht geschälten
Kokosnuß eingeschlossen, in einen Korb (kombe) aus Gebangblättern gelegt und in Rumbia
auf der linken Hausseite an einen eingeschlagenen Pfahl, in Mengkoka an einen kleinen
Baum, immer etwa 14/ä bis 2 m über dem Erdboden, gebunden.
Aus dem späteren Leben des Maronene-Kindes läßt sich nichts besonders Bemerkenswertes
anführen. Eine eigentliche Beschneidung ist unbekannt, anstatt dessen führt man
nur eine einfache Incision (mewäka) aus. Weder die Geschlechtsreife der Knaben noch der
Mädchen (mebeli; wird durch ein Fest begangen, nur feilen sich die ersteren die 6 oberen
Vorderzähne ein Stück ab.