proben sind 54,9 °/o zwischen 159 und 161 cm, 30,8 °/'o darüber und 14,4°/o darunter. Von
den Bewohnern der südöstlichen Hälfte Süd-Butons erreichen 72,4 °/o etwa 1,60 m, 22,5 °/o
ein höheres und 5,2 °/o ein niedrigeres Maß, im Mittel also etwa 158—159 cm. Zwischen
den anthropologisch reineren Elementen des Binnenlandes und des Küstengebietes besteht
ein allmählicher Übergang. Nach den Patrouillen-Aufnahmen findet sich im Norden
und Osten der Insel ein noch höherer Prozentsatz der angenommenen Normalgröße, nämlich
77,7 °/o und nur 13,9 °/o, welche diese überschreiten, was etwa 158— 158,5 cm im Mittel
ausmachen dürfte. • Von den Bewohnern Butons gehören demnach die Miano Binongko
zu den übermittelgroßen, die Miano Limbona, die
Hauptbevölkerung, zu den mittelgroßen und die
Miano Kaling-tjussu zu den unteimittelgroßen
Indonesiern.
Nach Vergleich mit anderen Celebiern, wie
nach den Abbildungen und Beschreibungen der
Sarasins in ihrem schönen Werke über „Die
Anthropologie der Insel Celebes“ (Taf. XI, XII und
Seite 65/72), stellte sich eine V e rw a n d t s c h a f t
d e s b u t o n e s i s c h e n H a u p t t y p u s mit den
T o r a d j a s heraus. Kleinere Verschiedenheiten
zeigen diese durch ihre hellere Hautfarbe und ihr
meist schlichtes bis flachwelliges Haar, während
auf Buton neben diesem auch engwelliges und
krauses vertreten ist.
Von den toaloiden Munanesen unterscheiden
sich die Butonesen durch das Fehlen der breiten
Plattnase, der Schnauzen- und Nasomalarfalte und
durch ihre glattere Haut, die außerdem viel dunkler
braun gefärbt ist, vor allem aber durch ihre Körper-
Jänge, ein Unterschied, der besonders beim Vergleich
mit den Miano Binongko in die Augen fällt.
Sowohl im südöstlichen Muna als auch in Ost-
Buton findet man Übergangstypen zwischen Mie
F ig . 118 . E in B u to n e s e v o n L a g a n d a in O s t -B u to n . Muna Und MiänO Buton.
Die Miano Limbona haben wie die toaloiden
Munanesen im allgemeinen eine gedrungene und stämmige G e s t a l t , kurze Beine und
lange Arme; bei einigen Leuten auf Päsar Wadjo zeigten Rumpf und Unterarm ungewöhnliche
Proportionen. Auch das G e s i c h t besitzt eine ziemliche Breite; meistens liegt der
größte Durchmesser in der Höhe der Backenknochen, seltener tiefer. Neben solchen breiten
Gesichtern (Fig. 118) sieht man in Mittel-Buton, häufiger noch im Norden und Osten,.langovale;
bei diesen nimmt gleichzeitig auch die Breite der Nase ab und deren Länge zu.
Solche Formen leiten unmittelbar zu den Miano Kaling-tjussu über, welche ziemlich schlanke
Nasen und ein nach unten zugespitztes Gesicht aufweisen.
Die S t i r n der Miano Limbona ist gerade und mit leichter zentraler Vorwölbung,
welche jedoch nicht so auffallend hervortritt wie bei den Munanesen. Auch die bei diesen
beschriebenen schrägen Furchen findet man weniger allgemein; anstatt dessen sind die
Augenbrauenwülste über der Nase miteinander verschmolzen. Der hierdurch entstehende
Augenschirm tritt aber nicht so stark hervor wie bei den Miano Binongko. Die Stirn ähnelt
im großen und ganzen schon mehr derjenigen der Toradjas von Zentral-Celebes. In Mittel-
Buton und an der Ost-Küste ist sie sogar des öfteren ziemlich hoch (Taf. XXIII, Fig. 4),
wie bei Leuten von Paloppo.
Die A u g e n sind weit geöffnet, und ihr Ausdruck hat etwas Weiches, oft Neugieriges
und nicht das Stechende der Munanesen, was vielleicht die Folge der dunkleren Iris sein
kann. Diese Erscheinung fiel mir besonders in Mittel-Buton und an der Ost-Küste auf.
Der M u n d ist mittelgroß, die Lippen kräftig, ja häuf g dick, die Schleimhautpartie gelegentlich
aufgeworfen bis in die Mundwinkel hinein (Taf. XXIII, Fig. 4). Die Mundpartie ragt meist
deutlich, kegelartig vor, vornehmlich bei Frauen (Taf. XXIII, Fig. 1 ,3 ) und erinnert an die
toaloiden Munanesen. Einen Unterschied mit diesen weist jedoch die N a s e auf. Sie ist
zwar breit, aber gleichzeitig mittelhoch; nur bei Frauen steht sie weniger hervor, doch
verdient sie nicht die Bezeichnung Plattnase (Taf. XXIII, Fig. 1, 2). Sie hat vielmehr immer
einen deutlichen Rücken, welcher selbst noch an der selten vertieften Wurzel hervortritt.
Entweder ist sie leicht eingesattelt oder wie bei Leuten von Takimpo und Laganda gerade.
Die Nasenspitze geht mit gleichmäßiger Rundung in den breiten Stachel über, und in der
Vorderansicht werden besonders bei Frauen die schmalen, mandelförmigen Nasenlöcher
sichtbar. Die Flügel setzen scliarf ab, sind oft ein wenig gebläht, treten gegen die Spitze
etwas zurück und lassen hin und wieder die Nasenlöcher von der Seite sehen.
Außer der Nase weisen auch die F ü ß e auf einen höheren Typus hin. Sie haben
ziemlich gute Formen und sind als normal zu bezeichnen. Sie ähneln den von den Sarasins*)
abgebildeten der Toradjas. Ihre Verbreiterung nach vorn verläuft ebenmäßig und nicht so
fächerförmig wie bei den Mie Muna (s. auch diese Fig. 81a). Die Gelenke sind zwar ziemlich
kräftig (auch bei den Frauen), ohne aber unschön zu wirken. Bei einigen Männern von
Laganda und Lipumangaü, sowie einer Frau von Takimpo traf ich etwas einwärts gerichtete
Zehen, welche keine größeren Lücken zwischen sich lassen.
Wie überall auf Celebes, so ist auch hier (s. auch von Muna S. 160) kein einheitliches
H a a r festzustellen. Meist ist es strähnig und schlicht, aber auch oft hochwellig, ab
und zu sogar engwellig kraus, und zwar letzteres besonders bei Frauen. Bei einigen Männern
von Wakahaü, Takimpo, Komh&Ii und Laganda ist es so stark gelockt, daß zahlreiche, dichte
kleine Ringel gebildet werden (Taf. XXIII, Fig. 4). Kinn- und Backenbart fehlen, mit Ausnahme
von zwei in Laganda gesehenen Männern mit dürftigem Haarwuchs am Kinn.
A u s d em V e rg le ic h d e r v e r s c h ie d e n e n M e rkm a le d e r Miano L im b o n a
B u to n s e rg ib t sic h in m a n c h e n P u n k te n e in e Ü b e r e in s tim m u n g m it d en to a lo id
en u n d in a n d e r e n m it d en T o r a d j a - a r t ig e n M u n a n e s e n , m it d em U n te r s
c h ie d e , d aß h ie r e in e g r ö ß e r e K o n s ta n z d e r E ig e n s c h a f te n v o r lie g t. E in ig e
d e r s e lb e n v e r e in ig e n sic h b e i d em Miano B u to n z u e in em T y p u s , w ä h r e n d s ie
s ic h in M u n a auf 2 G ru p p e n v e r te ile n .
Die nächsten Verwandten sind auf dem Festlande von Celebes die von den Sarasins
beschriebenen Tokea von Laiwui auf der südöstlichen Halbinsel, welche von diesen Forschern
zwar zur Toala-Schicht gerechnet werden, aber unter Hinzufügung, daß bereits höhere
Typen unter ihnen auftreten. Leute, wie der auf Taf. VII, Fig. 2a, b in der mehrfach erwähnten
„Anthropologie“ abgebildete Mann und die Frau Taf. VI, Fig. 9 a, b sind auf Buton
*) Anthropologie, S. 70, Fig. 6 a.