flehen. SlehnlicheS galt bei bem $ttefterlönigthum beg üttilabo in
S a p a n , non bem in früheren ^ai)rf)unberten ebenfallg b e n o te t
roitb, baff et täglich eine beftimmte ©tunbe auf bem 2f)ton un»
bemeglich flfeen muhte, um ben © ang bet ©onne in intern ©leqe
p erhalten. sieben ihm bemächtigte ftch bet roeltlicfien SJlacht ein
Stonfelbhetr, wie eg mit bem Ghibchag auf bet fcochebene » o g o ta ’g
bem bottigen ^riefterlönig gefchah («nb in lo n g a p g in a u ’g 8ett£
Sillen ben Sßriefterlönigen in Sliebet»©uinea non Slmbtis nach
Soango liegt bag Slegenmachen auf, unb wenn bet gtfchfang aug=
bleibt ober bie Graten mihrathen, befchulbigen bie fcungewben ben
Sönig non Soango eineg f e s t e n fcerjeng unb jefeen ihn a b , mie
bet Kaifet oon Ghina gleichfaßg bei fc^lecijtet SBitterung für bte
©ünben beg SBolieS moralifch oerantroortlich ift. Oft metben btefe
gftilanifchen «Regenmacher, roenn ihre ftunft feidfc^lägt, gelobtet,,
unb auch bie heibnifchen Schweben netbannten ihten Sönig ®o»
ntalb bei einer anhaltenben go rtb au er oon HJlifjfahten.
Um folcher Unbequemlichieit p entgehen, liegt ftetS bag na»
tätliche Sßeftteben o o t, ben priefterlichen Ginfiuh p brechen, p m a l
bet Sßriefterlönig ein millenlofeg Sßerijeug in ben fcänben bet
Hierarchie p fein pflegt, unb [ich auf beten »efehl, wenn fern
le rm in gelommen ift, felbft p töbten hatte, mie bie fiomge oon
Gpo im meftlichen, bie oon SJletoe im öftli^en Slftifa unb bet oon
gochin in gnbien. 3 « allen biefen Sänbern lernten mir bte «Phafo
roann bie üieaction p r ©eltung lam , in SReroe unter ßönig Gr»
gameneg, in Gochin unter ^Ghetiman ^ e tim a u l, unb in la h om e p ,
alg bet Gtobetetlönig Sthalbp eigenhänbig ben anmahenben Ober»
ptieftet enthauptete. Sin bet Soango=Mfte mirb bet lünfttge ßontg
von feiner ©ebutt an unter bie SSormunbfchaft bet Sßriefter ge»
nommen, bie ihn oon S a h t p S a h t, mie er älter mirb, oon
einem Sempel p einem anbern fchleppen, um bort ein Sah*, lang
p opfern, bie läm o n e n p fühnen unb oor SlUem bag Sßnefter»
collegium reichlich P b e r u f e n . ' lie f e t vielfältigen ©chmierigfeiten
megen hat fi<h in ber lebten Seit g eb et ber läftigen SBürbe beg
Äönigthumg entpgen, p m a l bem Äönige, je mächtiger er ift, befto
mehr Ouifilleg ober Verbote aufliegen, bie jebe feiner Öanblungen,
fein ©ehen unb ©fehen, fein Gffen unb Irin fe n , fein ©chlafen unb
SßacEjen ceretnoniög reguliren.
lie fe eben genannten ¡Ouiyilleg bilben, gleich bem polpneftfchen
la b u , ein uorroiegenbeg Glement in bem bortigen Seben, unb burch
bie für ihre Grfüllung übernommenen ©elübbe mirb ben religiöfen
SSorftellungen ber Sieger ihr beftimntenber 3ug aufgebrüdt.
lu tc fj alle primitiven SSölterftämme nämlich geht eine heilige
©cifeu gegen 33enufcung ber oon ber Slatut gebotenen Grseugniffe
im $flanjen= unb Ihiarreicf), fte jroeifeln, ob bem SJlenfchen bag
Siecht pftelje, fidj einen ©egenftanb an p eig n e n , ben eine fretnbe
unb unbegreifliche SJladjjt gefchaffen unb auf roeldjen biefelbe ihr
eigeneg Gigenthumgrecht beanfpruchen möchte. SBir finben beghalb
einen umftänblicben Gurfug oon ©ühneceremonien, um biefe
höchfte ©emalt, bie bei ben Ggfimog g e ra b e p ben Slamen in n u it
ober ber Verbietet trägt, p befänftigen, ehe man eg roagen barf,
ftch p p e ig n e n , mag ihr gehört. Die gemöhnlidhfte go rrn ber
©ühne befteht barin, bah m an unter ben alle Slaturgegenftänbe
burchmaltenben läm o n en fräften eine alg Object ber Verehrung aug»
ermählt, unb bah bann ber Verehrer, inbem er ihre irbifche Ste=»
präfentation für ftch alg unoerlefelich betrachtet, baburch bie Gr»
laubnih erlangt p haben glaubt, bie anberen SProbuctionen ber
Slatur für feinen Sebengunterfjalt oermenben p bürfen. l a r a u g
ergiebt ftch bag P antheon jener heiligen Ih ie te unb $flansen, beren
Slugmahl anfangg nach inbioibueller Sleigung, unb bann bei ein»
tretenber Vererbung ftammroeife gegliebert ift, unb fdjiiehlich in bem
feiner Sebeutung nach oft unoerftanbenen ©pmbol beg SBappeng
oerfchminbet. S3ei ben norbamerilanifchen gnbianerftämmen mirb
bie Gntfcheibung ber eigenen «Pbantafie überlaffen, inbem ber p r
P u b e rtä t herangereifte Änabe in biefer für lebhafte Ginbrüde em=
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