lebenbigeg Treiben, mag leicht eriennen lieft, baft bie meiften
ber bortigen ©tabtiffementg mit englifdjem Unternei)mung§=
geift angelegt waren.
SCBtr oerlieften S t. JBiricent unter einem lebhaft frifchen
Seerainb, ber wahrenb ber gangen 3eit unferg Slufenthalteg
unter ben ^nfeln wehte unb bie Temperatur angenehm
» h l erhielt.
Sßir erreichten SSiUa ba ißrapa, bie auf Santiago ge=
iegene ^auptftabt ber capoerbifcfien ^nfeln, am 12. ^uli,
nac^bem mir oorher einen 23ticf gethan auf bie frühere
^ au ptftabt, bie ©ibabe ba 97ibeira ©ranbe, bie mit ihrer
1532 erbauten Jiat^ebraie in einem oerftecften Thale liegt
unb auf ihrer 97tjebe (1522) ben erften Söeltumfeglern in ber
Jßictoria ©elegenljeit gab, bie im Unterf ¿hiebe eineg Tageg
abmeidjenben Uhren gu rectiftciren. Ter 5ßlan gu ber neuen
£auptftabt mürbe 1803 burch Slntonio be Sencaftre ent=
morfen unb 1822 burch ben ©ouoerneur ©apuget gur rollen
2Xugfüi)rung gebrecht.
Tie an mannen fünften pittoregle $ufel, bie gu ben
^lljag be Sarlaoento geregnet wirb, ift fruchtbar unb enthält
im In n e rn vielerlei *jßlantagen. Slufter Orfeille unb ^urgueira
mirb befonberg ber ben beften Sorten gleidffommenbe (ober
fte felbft übertreffenbe) Kaffee auggefü^rt, ber non S t. 97ico=
lao aug bort angebaut mürbe (1790). 37eben einer fleinen
unb augbauernben 97affe non ^ferben, bie aug Senegambien
bortljin gefommen fein foffen, finben fi<h niele unb ftarfe
©fei, fo billig im greife, baf) ich einige nerfud^groeife nach
ber Soango = Äüfte mitgenommen liaben mürbe, wenn man
an 25orb beg Tampferg nicht einen aügu hohen ißreig für
bie ^Saffage nerlangt ijätte.
Tie Stabt liegt auf ber ,!p5he ber Klippen, gu ber
man auf einer bequemen Treppe |inauffteigt, nadEjbent bie
Sanbung am Stranbe glücttich effectuirt ift, mag berftarfer
Tkanbung fraglich fein fann. Tie Stabt macht bei ihren
geraben unb breiten Straften, bie auf ben freien 2D2ar!tplaft
auglaufen, einen reinlichen u n b , troft ber niebrigen unb
meifteng bürftigen Raufer, nicht unangenehmen ©inbrucf,
obwohl bèi ber fdf)toadfjen 23eoölferung einen oben unb
tobten. Um ben $uft ber Klippen gieren ftcft nach bern
$nnern ber ^Üf'el ein paar mit ©arten auggelegte Thal=
einfcftnitte herum, bie burdfj frifd^eg ©emaffer grün gehalten
werben. Tie ©ntbecfmtg Santiagog ift eine ftreitige, fcfieint
aber gleidhgeitig mit ber SD7apog unb S . ^elipe’g burch
Sintomo be 97olle im $ahre 1460 ftattgefunben gu höben.
Tie nadhfte Station principe ober $lha ba ^rincefa
rourbe am 24. $ uni unter einem fdhraer herabhangenhen
97egenfchauer erreicht, ber bidht unb grau auf ben bunieln
Sßalbmaffen lagerte, bie alle fpöhetr unb Tiefen biefer $nfeT
faft ohne Unterbredhung bebecfen. Slnfieblungen finben fidfj
hier unb ba an ber Äüfte, aber nur fehr oereingelt im
$nnern, unb bie gange Sebeutung ber $nfel concentrirt ft<h
in ihrer ^auptftabt ober ihrem ^auptborf, oor bem mir
anierten. Tie amtlichen Jütten berfelben, obwohl ftabt=
artig in Straften auggelegt, bieten einen traurigen SInblicf,
ba fie in $olge ber fteten unb 21 lieg burchbringenben
^eudhtigleit am Tage beg Slugbaueg meift auch lieber