196 SÔÏani.
ju »erlangen, unb meiftenS finb biefe Quäler int ©tanbe, ihren
»Sorten ftadibrucf ju geben, burcij bie Begleitung ihrer juuer-
täffigen Seibt»ad)e, au§ Buttel ober Knaben gebilbet, bie ihnen
jeitroeiS non ben Oheimen abgetreten finb, unb toeldje größere
Buuertäffigfeit gemäßen, als gefangene ©Hauen. Äommt
e§ uor, baff ein ffSrinj auf Sffiiberftanb ftöjft ober Weigerung,
fein Verlangen ju erfüllen, unb baff er nidjt genügenbe
ÜJiac^t befifet, ©eijorfam ju erjtuingen, fo brolft er (nach
bra^maniftfier 2Beife) in bem Qorfe ohne ©ffen unb Xrinfen
ju uertoeilen, bis er ben £ungertob ftürbe, unb ba baS
SDorf baburcl) bie 3ftac£)e fammtlic^er gkinjen, bie fic^i gegen=
feitig al§ »rüber betrauten, auf fidfj jie'hen mürbe, pflegen
bann bie ©orfbetooiiner ieine Beit ju uerlieren, allen p r=
berungen ihres hochheiligen ©afieS fdjleunigft nachjufommen.
p t ber löniglic^en pmifie fanb oft ein periobifcfier Ä f f e t
ber Sßürbe unter ben nadjften »enuanbten ftatt. „S ie uon
beS Königs ©efc^le^t tu rn en , baff bie ©eele, tuenn pm an b
uon ihnen ju fterben fommt, unter ihrem ©efchlechte*)
xuiebergebobren tuerben" (Qapper).
fUiuene (SDiani) ift Xitel beS gSrinjen ober p m e (tuie
p m e »oali, ber p r f t be§ SorfeS), Sftuana (ÜJiani) ©olin,
»tuana funte, ©ot>n beS ißrinjen, Xefle=fume, ©nfel beS
Sßrinjen, unb burcb pme^penta unb pme=bafa unterfdjei=
ben ft<h piujeffinnen unb ^rinjen.
*) Dans la famille royale on a pour principe, que l’ame d’un
mort est regenerée dans quelque personne de la même famille
( itt Soango).
SDie $riegStrompeten ber p m e finb auS ©tephantens
jübnen (üftoentua) gemacht, bie auch Bei »egräbniffen ge*
braucht tuerben. SDie -SDiuftf feist ft<^ auS fieBen Römern
(uerfcbiebener Sänge unb Xöne) jufammen. grinsen bürfen
feine getöbteten Seoparben feben, ba ihnen ber HnBlid einer
prinjlicijen Seiche uerBoten ift unb ber Seoparb als ^fSrtnj
beS h albes (pm e urnfitu) Betrautet tuirb. Unter ben
QuirilleS ber Sßrinjen ift eS ihnen uerBoten, auf einer p f e t
Su f^lafen. ®aS Steifen in ber Hängematte (Xipopa) ift
Borrecht ber p r f t e n / unb wer nicht ju ber abligen klaffe
gehört, mup für bie ©rlaubnife Bejahten, wenn er fi<b tragen
laffen roitl.
SDie grauen ber p in j e n finb mit ptifchen uermäh.tt,
tuie mit »ingela (burch einen ©ifenring repräfentirt). 2He
erfte p a u (als ©fiauin) ift bem SemBa angeheirathet. Sßenn
ein ißrinj ein Stäbchen fieht, baS ihm gefällt, unb ihr einen
©tfenBeinring anlegt, fo barf fie fortan uon feinem Hubern
berührt tuerben unb tritt mit ber Boltjährigfeit in ben prinj=
liehen HauSftanb ein. ©in gkinj fann bie p a u febeS Hn=
beren für fid) »erlangen, tuer aber bie p a u eines ^rinjen
berührt, roirb uerbrannt, unb bie ©hebrecherin ftirbt, inbem
fie, baS ©eficf)t bebeeft, an ben »einen jtuifchen jtuei pfählen
aufgehängt ruirb, mit ben Hrtnen am p f f e berfetben feft=
gebunben.
SDie p a u e n ber »rinjett finb fennttich an bem elfen=
beinernen Sting, ben fie tragen. SDie ijSrinjen betrachten fi<h
alle als »rüber auS einer pmilie , unb fönnen fich beShalb
n i^ t mit ißrinjeffinnen uermähten, fonbern finb auf p a u e n