dem ich von Massana nach Cairo reiste, nie etwas von
einem Einhorn gehört zu haben versichert, obgleich er
geraume Zeit in den Avestlichen abyssinischen Provinzen
Dembea und Wa l k e i t gewesen ist. Dafs mir einige
Araber versicherten, das Anas e oder, Einhörn sey ein
ganz verschiedenes Thier von dem Ch a r d i t oder Rhi-
noceros, ist zwar wahr, aber andere schienen ersteres
Thier gar nicht zu kennen', oder verwechselten es mit
letzterem, und so schwindet das Vertrauen: auf jene Aussage.
Man kann sich übrigens bei den africanischen Arabern
auf vorgeblich ganz übereinstimmende Angaben nicht
verlassen. Der erste Canis pictus, den Hr. Hey in der
Wüste von Ambukol schofs, hatte vermuthlich durch Hautkrankheit
beinahe alle Haare verloren. Mehr denn zehn
Araber erklärten, dafs dieses copstant sey, Welches grundfalsch
ist. Der Phascochöres, den ich in Darfur erhielt,
hatte keinen Schwanz; die ganze Jagdgesellschaft erklärte
mir, so seyen alle Individuen dieser Thiergattung beschaffen,
welches abermals unwahr ist, wie Ayir uns später
an der abyssinischen Küste überzeugten. Nach allem
dem darf man daher noch keine Folgerungen über das
Vorkommen jenes schon in alten Zeiten zweifelhaften
Thieres schlielsen, bis wirklich einmal ein glaubwürdiger
Europäer durch verlängerten Aufenthalt , im africanischen
Binnenland über die Naturgeschichte des Einhorns direkte
Beobachtungen gemacht hat. — Von einem ändern Thiere,
das mir als eine grofse Bärenart unter dem Namen Q u a h
geschildert Avurde, hatte Herr Cojjin einige Kunde in
Abyssinien erhalten, obgleich er es nie gesehen.
Im Kordofan sprach man mir; viel von einer fünf
und zwanzig Fufs langen Schlange, deren Schuppen einen
Eisenmetallglanz haben; sie beAVohnt die sumpfigen Niederungen
und macht Jagd auf Ziegen und kleine Antilopen;
sie ist nicht giftig, und heifst in der Koldagi-Sprache
As’sa le . In den periodisch anschwellenden Landseen,
welche im Frühling beinahe austrocknen, und die man
eigentlich sumpfige Wasserpfuhle nennen sollte, gibt es
eine Fischart im Ueberflufs, die der Beschreibung nach
eine Heterobranchus seyn mufs. Man ifst nie; übrigens
geniefsen die Neger beinahe jede Gattung Fleisch, selbst
von Mäusen und Katzen ; sie rühmen namentlich das Fett
der Schlangen, und die gerösteten Heuschrecken sind
ein Leckerbissen, wobei man keiner besondern Art den
Vorzug zu geben scheint. Die Neger jagen ihr Wild
mit Schlingen und Hunden; für die Elephanten gräbt man
Gruben.
19.
Einige Bemerkungen über das Klima und
die Krankheiten im Kordofan.
Ich war viel zu kurze Zeit und unter zu unstäten
Verhältnissen im Kordofan, um über dessen Klima etAvas
beobachten zu können. Windstille und südlicher Luftzug
waren im Januar vorherrschend, mit periodischen Nebel-
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