ser in den Bergdistrikten um St. Katharina in künstlichen
Cisternen gesammelt wurde, und man von jeder täglich
nur ein gewisses Quantum zur Bewässerung der dabei
angelegten Gärten abzapfte, so würden auch diese kleinen
Distrikte keinen Anbau zulassen. — In den meisten
Thälern findet man einzelne dickstämmige Acacienbäume,
die ehemals weit häufiger gewesen seyn sollen, deren
Anzahl sich aber täglich vermindert, weil die Beduinen,
seitdem sie im Jahr 1823 eine sehr reiche Karavane des
Pascha ausplünderten, zu einem jährlichen Tribut in
Kohlen verpflichtet, die meisten dieser Bäume ausrotten.
Der Tarfa-Strauch, von dem das berühmte Manna
herabtröpfelt, findet sich in diesem Theile des peträischen
Arabiens nur in einigen Thälern in nahmbarer Menge,
besonders in Wadi Firan. Doctor Ehrenberg entdeckte
im Jahr 1824 zuerst, dafs dieses Manna von einem Insekt
herrühre, welches er. speeiell beobachtete und seitdem
beschrieb. Als mich nun im Jahr 1826 ein Grieche
von Tor, bei dem sowohl ich als Herr Ehrenberg gewohnt
haben, auf den wahren Erzeuger des Manna aufmerksam
machte, theilte ich solehes als eine interessante
Beobachtung dem Herrn von Zach unvollständig mit, da
mir Herrn Ehrenbergs sehr ausführliche Beobachtungen
ganz unbekannt waren. Ich beeile mich hier öffentlich anzuerkennen,
dafs Herr Ehrenberg als der erste europäische
Entdecker und Beobachter der gedachten Mannäerzeugjung
anzusehen ist. — In den Gegenden, wo Kalk - und Sand-
Steinformation vorherrscht, versiegt der gefallene Regen
schnell, und das sich in den Abflufsthälern sammelnde
Wasser ist häufig mit Salztheilen geschwängert; während
diese Kalkplateaus von der abschreckendsten Wüstenei
sind, findet man in den Thälern nur sparsam solche Vegetation
j die durch lange Entbehrung der Nässe nicht
e rstirb t. Um die Brunnen dieser Kalkwüsten findet man
einige Gruppen wildwachsender Dattelpalmen.
22.
Verschiedene Bewohner des peträischen
Arakiens.
Die Bewohner der Landstrecke zwischen Suez,. Ras
M eh am e t und Akaba unterscheiden sich selbst, in mehrere
Normalabtheilungen, wovon die eine mit der ändern
sieh nicht dui'ch Eheverbindungen vermischt, und bei
denen der Gebrauch eine Art Rangordnung eingeführt hat*
Diese verschiedenen Volksabtheilungen sind:
1) die eigentlichen Ar a b e r s t ämme ,
2) die Gebe l l i e ,
3) die Ha t e r i e ,
4) die Ch r i s t e n ,
5) die T ehmi . .
Die eigentlichen Araberstämme sind theils diejenigen
Ureinwohner der Halbinsel, die bei Einführung des Islamismus
dieses Glaubensbekentnifs annahmen, oder Nachkommen
der zu verschiedenen Zeiten aus Hedjas und