tion der das Ufer begrenzenden Hügel ist Sandstein, mit
Ausnahme einer ganz schmalen Strecke zwischen dem
Dorfe Masukotti und Hellet Tani, wo vertical eingesenkte
Schichten von Syenit zu Tage kommen, die von Norden
nach Süden zu streichen scheinen. Die Wasserfahrt bis
Nouri ist nicht durch Felsen gefährdet. Ich kam nur bis
Gebel Barkal, daher weifs ich nur durch fremden Bericht,
dafs östlich von Nouri Granitformation erscheint
und von dort bis in die Gegend von Berber der Flufs
voller* Felszacken ist, so dafs er nur bei ganz hohem
Wasser von Schiffen befahren werden kann.
Die interessanten alterthümlichen Ruinen bei Gebel
Barkal und Nouri sind Zeugen des einstigen blühenden
Zustandes dieser Provinz, die übrigens auch jetzt noch
im Verhältnifs der fruchtbaren Strecken wohl bevölkert
und angebaut ist, und der zum Emporkommen nichts
mangelt, als eine anpassende consolidirte Regierungsform,
die nicht Tyrannei, sondern das Wohl der. Unterthanen
vor Augen hat ; aber namentlich ist ein regelmäfsiger liberaler
Handelsverkehr unumgänglich nöthig, denn dieser
scheint hauptsächlich den alterthümlichen Wohlstand der
Bevölkerung begründet zu haben.
4.
Politischer und statistischer Zustand der
türkischen Provinz Dongola.
In einem Lande, wo Niemand Sinn für etwas hat,
als für das Ereignifs des Augenblicks, wo man geschieht^
liehe Jahrbücher oder öffentliche Denkmäler nicht einmal
dem Namen nach kennt, scheint es unmöglich, den Zusammenhang
verjährter politischer Begebenheiten zu erforschen
; ich wenigstens bekenne offenherzig, dafs ich
es so fand. Was uns übrigens die arabischen Schriftsteller
verschiedener Perioden und einige europäische
Reisende^ über die ihnen gleichzeitigen Begebenheiten
in diesem Theile von Nubien mitgetheilt haben, hat Ritter
in seinem trefflichen Werke „Erd k u n d e , I. 561—677*
mit bewundernswerthem Fleifse zusammengestellt. Alle
| meine Mittheilungen über die politischen Verhältnisse von
¡Nubien beschränken sich daher auf den Zustand dieses
iLandes während des jetzigen Menschenalters, und selbst
¡ meistens nur bis kurz vor der Invasion der osmanischen
■Truppen. -— Vor dieser Epoche stand der Distrikt süd-
' lieh von Wadi Haifa bis zum aristokratischen Freistaat
Sai unter den in Dirre residirenden nubischen Häuptlin-
i gen, die gelegentlich einen militärischen Streifzug durch
| diese Provinz machten, um von den wenigen da leben-
2 *