deres mitzutheilen, als dafs schreckliche Gallenbeschwerden
das Uebel begleiten, dafs dem Kranken nach jedem
Trunk Wasser das Blut zum Halse heraus schiefse, und
dafs nach einigen Wochen-der Unglückliche durch Entkräftung
seinen Geist aufgehe. —*• Die Blattern sind die
furchtbarste Plage für die freien Neger; die Fieber während
der Regenzeit scheinen ihnen nicht so gefährlich,
als den Bewohnern der Ebene; vielleicht weil sie mehr
Quellwasser geniefsen, und bei dem Bewohnen der
Hügel bessere Luft einathmen. Dagegen sucht sie zu^
weilen in gleicher Jahreszeit eine heftige epidemische
Dissenterie heim, die häufig tödtlich seyn soll. — Man
findet bei den Nuba die arabische Gliederkrätze, die
bei ihnen in grofsem Abscheu ist, und die man für erblich
und unheilbar betrachtet; die gewöhnliche Hautkrätze
-kommt auch häufig vor; man braucht dagegen die Schwefelsalbe,
wozu man den im Lande vorkommenden Schwefel
benutzt. Eine Ausartung von Krätze, oder ein heftiges
syphilitisches Uebel, ist die Ursache einer Krankheit,
die den Nuba eigentümlich seyn soll, und blps die Theile
am Pubis angreift. Sie überziehen sich mit Wasserblasen,
die nach und nach die ganze Fleischmasse durch
Eiterung zerstören. Man schildert das Uebel als contagios,
und verabscheuet es ungemein, als unheilbar. Ich
habe keine einzige dieser Krankheiten selbst zu beobachten
Gelegenheit gehabt.
Der Wadenwurm (Vena medinensis) ist hei den Negern
des Kordófan während der Regenzeit sehr gemein,
besonders in den jüngern Jahren; er entwickelt sich vorzugsweise
in der Fleischmasse der Füfse; so lange er
sich nur zwischen den Muskelfasern durchwindet, leidet
der Kranke nur durch ein schmerzhaftes Spannen der angegriffenen
Muskeln; aber zu einer gewissen Lebenspe-
viode sucht sich der Wurm einen Weg nach aufsen zu
öffnen, und dieses verursacht schmerzliche Entzündungen,
die sich nur 'dann legen, wenn der Kopf des Wurmes
die Epidermis durchbohrt hat, iind nun aus der Wundöffnung
abwechselnd; mit dem Kopfe herausschnellt; man
supht dann den Warm mit einem Haarknoten zu fassen,
und windet das ganze Thier nach und nach aus der Muskelmasse
mit grofser Behutsamkeit und Geduld heraus.
Bricht das Ende ab, so entschlüpft der Wurm in den
Körper; es erzeugt sich höchst wahrscheinlich ein zweiter
Kopf, und das Thier rvühlt abermals eine Zeit lang
zwischen den Muskeln des Körpers herum, bis es sich
einen neuen Weg nach aufsen zu durch die Haut bahnt.
Zuweilen stirbt das abgebrochene Wurmstück in dem
menschlichen Körper, und verursacht durch die Eiterung
der heterogenen Masse heftige Schmerzen. Tödtlich ist
die Krankheit nie, aber zuweilen hindert sie lange am
Gebrauch der einzelnen Glieder, und-wenn sich die Würmer
in einem Individuum ganz besonders zahlreich entwickeln,
so folgt grofser Kräfteverlust. Ich kenne einen
Europäer, der die Wundnarben von sechs und zwanzig
Filarien auf sich trägt, von denen öfters mehrere gleichzeitig
belebt waren. Bei den Bewohnern vori Wadi
Naghele (Obeid) herrscht der Glaube allgemein, dafs der
Wurm ansteckend ist, das heifst, Wenn man in einem
Zimmer wohnt, in dem sich einer dieser Kranken befindet,
und häufig barfufs einhergeht, man gewöhnlich auch
an den Füfsen von diesem Wurme erkrankt. So viel ist
gewifs, dafs in dem Militärlager von Kailub bei Cairo,