lieber die 3Iaterialien, mit welchen ich. meine
geographischen Karten entworfen habe.
A. Karten von Nubien und Kordofan.
Vor dem Jahr 1814 hatte man keine auf direkte Beobachtungen
basirte Karten der Nilländer, südlich vom
drei und zwanzigsten Breitegrad gelegen. Um jene Zeit
machte Burckhardt seine Reise von As suan nach Ma-
ha f s, und von Da r a n über Be r b e r und Schendi
nach Suaki n. Obgleich die Art der Ausführung derselben
diesem verdienstvollen Manne nicht erlaubte, auf
seinen Excursionen astronomische Ortsbestimmungen zu
machen, so erhielt man doch durch seine Marschrouten
viele interessante geographische Notizen, welche durch
z\yei Karten in seinem Reisebericht bekannt gemacht
wurden. Einige Jahre später begann Meheme t Ali
Pa s c h a seine Militairexpedition nach Sennaar und Kordofan,
und in Begleitung derselben reiste Herr TVad-
dinglon längs dem Nilstrom bis nach Barkal, welches
ihn in Stand setzte, die von Burckhardt gesammelten
geographischen Notizen über diese Länder auszudehnen,
obgleich auch er, wenn ich nicht irre, keine astronomischen
Beobachtungen gemacht hat. Kurze Zeit nachher
folgte Herr Cailliaud demselben Weg nach Barkal, und
ging von da weiter über Schendi■ und Sennaar nach F a -
ruklo ; ihn begleitete ein Aspirant der französischen Marine,
Herr Letorsek, um astronomische Ortsbestimmungen
zu machen. In dem 1827 erschienenen Reisebericht
dieser Herren findet sich ein alphabetisches Register von
Ortsbestimmungen als Re s u l t a t e ihrer astronomischen
Beobachtungen abgedruckt, welche letztere nie dem Publicum
mitgetheilt wurden. *) Ich hatte unterdessen auf
meinen Reisen in Nubien und Kordofan während den Jahren
1823 bis 1825 viele astronomische Beobachtungen gemacht,
die#ich regelmäfsig nach Europa einschickte und
sogleich bekannt machen liefs, eben so wie meine verschiedenen
Specialkarten der Länder südlich von Wadi
Haifa. Es freut mich' ungemein, dafs Herr Cailliaud
einen grofsen Theil derselben wörtlich, copirt hat. Er
vergafs zwar dieses mitzutheilen, und zeigt Vol. 3. p. 348
nur an, dafs er meine astronomische Bestimmung von
Äkaba benutzt habe, weil er nicht daselbst gewesen sey,
und sich übrigens freue, dafs seine Re s u l t a t e mit denjenigen
meiner bereits publicirten Beobachtungen übereinstimmten.
Herr Baron von Zach hatte die Gefälligkeit,
meine Originalbeobachtungen in seiner astronomi-
*) Merkwürdig wäre es z. B. zu wissen, wie von diesen französischen
Reisenden am 28. Mai 1822 zu Barkal Meridian - Höhen
der Sonne gemessen wurden, die gleiche Resultate gaben, als die
Original - Beobachtungen, welche ich zwei Jahre vor der Publica-
tion dieser vorgeblichen Beobachtungen bekannt gemacht hatte!!
(Siehe Cailliaud's. Reisen, Vol. 3- p- 199..)