schhefsen, am Freitag die Moscheen zu besuchen, welche
hier sehr geräumig, zahlreich und mitunter geschmackvoll
sind. Da ihnen die Umgegend keine Zerstreuung darbietet,
so finden sie ihre Erholung im Besuchen der schönen
Kaffeehäuser, wo sie sich mit Zimmetwasser, Ingwer-
Extracten, in Zucker eingemachten indischen Früchten
und dergleichen wechselseitig bewirthen. Die bemittelten
Kaufleute treiben einen besondern Kleiderluxus, indem
sie sich gewöhnlich in feine weifse indische Stoffe
einhüllen, die immer von einer blendenden Reinheit seyn
müssen.
Aufser den Pferden der türkischen Cavallerie gibt
es hier zu Lande bei den Eingebornen gar keine; selbst
die reichsten Kaufleute besitzen nur Maulthiere, und hier
ist es, ganz gegen die egyptische Sitte, gebräuchlich,
dafs man zu Fufse ausgehet, um sich Besuche zu machen.
Als eine andere Abweichung von den Gebräuchen beider
Gegenden beobachtete ich, dafs hier bei Verehelichungen
die Braut bei Nachtzeit unter Begleitung mehrerer hundert
Fackelträger in die Wohnung ihres zukünftigen Gatten
geführt wird, nachdem daselbst vorher drei Tage lang
die Freunde mit Gastgelagen bewirthet wurden.
In Djetta fand ich iin Jahr 1826 nur ein Paar Christen
periodisch angesiedelt, theils als Schiffszimmerleute
des Pascha, theils als Gegenschreiber in den Mauthen.
Banianen werden unter keiner Bedingung hier geduldet,
und die ersten erscheinen als Kaufleute im rothen Meer
zu Loheja und Massaua.
Tagebuch meiner Reise von Suez über
Neghele nach Akaba, und von dort über
Noebe nach dem Kloster St. Katharina
im Jahr 1822.
Dieses Tagebuch wurde in Herrn von Zach’s Astronomischer
Correspondenz Vol. 7. pag. 454 und 524 im
Jahr 1822 in französischer Sprache publicirt. Ich glaubte
auf diesem Wege dem wissenschaftlichen Publicum, Avel-
ches sich für jene Länder interessirt, meine Entdeckungen
zur Kenntnifs gebracht zu haben. Wie wenig aber
solche Beobachtungen in Paris, entweder absichtlich,
oder aus Unwissenheit, berücksichtiget werden, ersehe
ich aus dein kürzlich erschienenen Berichte des Herrn
Grafen Laborde über die Reisen seines Sohnes im Jahr
1828 nach den Ruinen von Petra. Dieses veranlafst mich,
gegenwärtige Mittheilungen über meine Reisen nach Akaba
in gedrängter Kürze nochmals abdrucken zu lassen.
Am 21. April 1822 verliefs meine kleine Karavane
die Stadt Suez unter dem Schutze von fünf Häuptlingen,
zwei aus dem Stamme Hamaran, zwei aus dem Stamme
Soelhe, und einen von den Misene - Arabern. Unser Weg
ging an dem konischen Schutthaufen, eine Viertelstunde
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