Klafter unter der Oberfläche sich erheben; bei ruhigem
Meere erscheint hier die Farbe des Wassers etwas heller
als in der Umgegend, und ist frischer Wind, so zeigen
sich die Stellen durch Wogenbruch an; aber bei wenig
bewegter See drohet den Schiffen die meiste Gefahr, da
alsdann diese beiden Warnungszeichen unbemerkbar sind.
Wir hatten in dieser Gegend beständig einen Schiffer
auf der Mastspitze, der die Farbe des Meeres erspähete,
und dann dem Steuermanne warnend zurief.
Ich mufs hier einige Bemerkungen über die geographische
Lage von Medina und Mekka machen, wie
solche auf der Karte von Arabien in Mengin's Werk
über Egypten (Paris 1823), von M. E. J. D. L.'redigirt,
angegeben ist. Medina liegt hier unter dem Breitegrad
von 25 14 , welches höchst wahrscheinlich um einen
ganzen Grad zu weit nördlich ist. Ich folgere dieses
aus nachfolgenden Gründen,.' Alles, was von Egypten oder
Djetta für Medina verschifft wird, landet in dem kleinen
Hafen von Diar, der circa drei und dreifsig Minuten südlich
von Jambo liegt, oder in einer Breite, von 23° 3 6 '
und wenn Waarensendungen von letzterer Stadt gelegentlich
nach Medina durch Karavanen gemacht werden, so
betrachtet man es als keinen Umweg, längs der Meeresküste
über Diar zu gehen. Die Entfernung von Diar
nach Medina ist beiläufig vierzig Wegstunden oder vier
Tagereisen für Kameele.
Mekka liegt atif besagter Karte um einen ganzen
Längengrad östlich von Djetta, mufs aber we n i g s t e n s
fünfzehn Minuten mehr westlich gesetzt werden, denn
wie wäre es sonst möglich, dafs so zu sagen täglich alle
beladenen Esel diesen Weg ip fünfzehn bis sechzehn
Stunden zurücklegten, den Aufenthalt unterwegs mit eingerechnet.
Wenn ich nicht irre, so beruhen diese beiden
Ortsbestimmungen auf den sogenannten Beobachtungen
des Herrn Badia.
28.
JBemerhungen über Djetta.
Djetta ist wahrlich durch eine wahre Laune des Zufalls
von einem Nichts zu einer schönen, wohlhabenden
und berühmten Handelsstadt emporgekommen, während
sich hier alles vereiniget, um eine bedeutende Ansiedelung
zu hindern. Es mangelt vor allem an einem erträglichen
Hafen i denn der Ankerplatz ist nichts als eine
Rhede zwischen Korallenbänken, wohin die Schiffe nur
mit Mühe und Gefahr ihren Weg finden; er ist selbst
ziemlich weit von der Stadt entfernt, und sogar die kleinsten
Barken können wegen der Untiefen nicht bei jeglichem
Ebbezustand ohne sehr grofsen Umweg an die
Schiffe fahren. Ein schlechtes Trinkwasser macht den
Aufenthalt für alle Bewohner sehr ungesund. Die gänzliche
Unfruchtbarkeit der umliegenden Gegend und der
Mangel jeglichen Ausfuhrartikels scheinen unüberwindliche
Hindernisse bei Gründung einer Seehandel treiben