mentlich sind dieses „ die Araber Me h amu d i e , l i a s -
sani e , Beni Ger a-r und lv aba bisch.
Ko r d o f a n ist eigentlich der Name einer kleinen
Hügelgruppe, eine halbe Tagreise südöstlich von Obeid
gelegen, wo freie Nuba wohnen. Pas Wort K o r du bedeutet
in der hier gebräuchlichen Koldagi - Sprache
»Mann' ; die Etymologie des Wortes F an ist mir unbekannt.
Ob die von den Nuba bewohnte Landstrecke,
welche von den Arabern und egyptischen Handelsleuten
mit dem Namen Kordofan bezeichnet wird, und deren
Grenzen ich vorstehend bestimmte, je durch ein politisches
Band zusammengeknüpft wurde, ist eine unentscheidbare
Frage. So rviel ist gewifs, dafs, als die Herrschaft
der Könige von Sennaar sich über die Nilprovinzen
bis zum zwanzigsten'Breitegrad erstreckte, sie auch
ein zinsbares Oberhaupt in der flachen Landschaft um
Obeid in ihrem Schutze hielten, das einen indirekten Ein-
flufs auf die Streitigkeiten der umliegenden Neger-Republiken
ausübte; es scheint, dafs schon in der Mitte des
vorigen Jahrhunderts die Fürsten von Darfur diese Oberhoheit
im Kordofan denjenigen von Sennaar streitig machten
; doch vor ungefähr fünf und zwanzig Jahren verdrängte
auf immer der Darfurische Anführer, Melick
Makdum el Mu s a l l em, den mit Sennaar im Bündnifs
lebenden Melick E l Ha s ch in a. Musallem residifte nun
in Obeid, und regierte im Namen des Darfurischen Sultans
Mé h emet Ibn Fa t e l bis im Jahre 1820, wo er
in der Schlacht bei Bara von Meheme t Beg ' l ' e fder-
dar geschlagan und getödtet ward. Seit dieser Zeit haben
die Türken sich zu Oberherrep des Landes aufgeworfen.
¿ Sie errichteten bei Obeid ein befestigtes Lager,
und unterhalten als Vorposten kleine Besatzungen ui Bara,
Molfat und Abu Haraza; man tyrannisirt daä flache Lan
auf die willkührlichste Art, und jedes J a h r werden ganz
systematisch Raubzüge in die von den Nuba bewohnten
Berge gemacht, wo man die einzelnen Colomen umzingelt,
und, wenn sie sich nicht zeitig durch die Flucht
retten, nach dem Recht des Stärkeren in die Sklaverei
abführt. Man berechnet, dafs gewöhnlich zwei Dritthei
dieser Unglücklichen, wlgen vollkommener Sorglosigkeit
ihrer barbarischen Besieger, umkamen, bevor sie Cairo
erreicht. Wie viele hat nicht noch dorten Krankheit weggerafft?
Kurz, von den vierzig Tausend Menschenopfern,
die die Türken ihrer Heimath entrissen, sind dermalen
in ganz Egypten keine fünf Tausend mehr am Leben.
Wie viele kamen noch in den gegen sie gemachten Raub-
zü^en ums Leben! Doch genug von diesen die Menschheit
empörenden Scenen, die ganz einer orientalischen
Civilisation würdig sin*, welche doch einige europäische
Partheigänger derselben lobzupreisen wufsten.
Die eigentliche Stadt Ob e id , wo der für Darfur
herrschende Melik residirte, ward von den Türken ganz
zerstört; jetzt bezeichnet man mit diesem Namen die Gemeinschaft
dreier verschiedenen Ansiedelungen, die sic
in der Umgebung dieser Ruinen vorfinden, nämlich a)
der Flecken Wa d i Na g h e l e , ein grofses Dorf, wo
vorzugsweise die einheimischen und fremden Handel«
leute w o h n en ; erstere beidahe ausschliefslich Abkömmlinge
aus der Provinz Dongola; b) e l Or t a oder das
türkische befestigte Lager, wo jetzo grofse Lehmgebäude
zur Beherbergung der türkischen Soldaten und für die
Magazine errichtet sind; c) das Dorf Wa d i Sa f i e end