seyn, sonst miifsten sich wenigstens die bei Ras Mehamet
durch eingeflöfste Gerolle gefüllt haben. Jubal, Barakan
und Ras Mehamet erheben sieh an verschiedenen Stellen
bis auf zweihundert Fufs über die Meeresfläche;, die
Insel Sanafir hat, kaum das Drittel dieser Höhe. Auf
keinem dieser Punkte finden sich jene etwa dreifsig Fufs
über die heutige Meeresfläche sich erhebende Ablagerungen
von beweglichem Meersandgrand mit freiliegenden
calcinirten Muscheln, die an der Küste zwischen Suez
und Scheduan zuweilen Vorkommen sollen. Broechi und
Burthon haben diese ganze Gegend ausführlich in geologischer
Hinsicht untersucht. Auf dieser westlichen Küste
des Golfs von Suez findet sich drei Stunden südlich von
Setie das Vorgebirg Gimsche, das aus erdigem Gyps bestehet,
der unregelmäfsig grofse Klumpen dichten Schwefel
enthält *), die sich reichlich genug vorfinden, um von
den alten Egyptiern durch Bergbau benutzt zu werden.
Bei Setie selbst , einem Berge von dichtem grauem Kalkstein,
findet man am Ufer des Meeres eine Quelle von
Petrolium. Alle andere, in der Nähe des Seeufers gelegene
Berge dieser Küste, sollen zur Kalkformation gehören.
Auf der Ostküste des Meerbusens von Akaba fand
ich die Hauptgebirge zwischen Mohila und Magna por-
phir- und gneisartige Urgebirge, an die sich zeitig Sandsteinformation
und Gypshügel anlehnen. Die Hauptberge
der grofsen Insel Tyran sind dichter Kalkstein mit Mu-
*) Ich berichtete irrig Corresp. Astronomique, Vol. 7. p. 531,
dafs man bei Hamam Faraun Schwefel und Petrolium finde ; diese
beiden Stoffe finden sich nur bei Setie und Gimsche.
sclielfrugmenten, an die sich im Südosten schräg eingesenkte
Lager von Quadersandstein anreihen. Die grofse
lpsel Scheduan, die ich nicht besuchte, dürfte wohl
eben so gebildet seyn; die kleinern Inseln Siul, l’Giome,
Ibua, Schuscha und Omros bestehen aus gewaltsam emporgehobenen
Kalkfelsmassen, gleich wie ich sie vorstehend
bei Ras Mehamet beschrieben habe; alle ändern Inseln
dieses Theils des rothen Meeres sind flache Korallenbänke,
die sich gleichförmig von sechs bis zwanzig
Fuls über den Meeresspiegel erheben. *)
Die gewöhnlich herrschenden Winde auf dem das
peträische Arabien bespülenden Meerbusen, obgleich nicht
unmittelbar abhängig von dem regelmäfsigen Luftzüge
der tropischen Zone, werden doch schon durch deren
Einflufs gewissen Regeln unterworfen. Ich verdanke die
meisten desfallsigen Notizen den in Tor ansässigen Christen,
die durch ihr Interesse an der Schifffahrt zu solchen
Beobachtungen gezwungen sind; die Allgemeinheit
ihrer Angaben fand durch meine Erfahrungen während
dem Jahre 1826 Bestätigung, wenn anders inan hierüber
etwas Bestimmtes sagen darf. Im Winter, das heilst vom
Anfang December bis Ende März, wechseln auf dein
Meerbusen von Suez frischer Nordwestwind (Schmal) und
schwacher Sud -Südost-Luftzug (Asieb), jedoch ist immer
ersterer bei weitem überwiegend, und keine Tagszeit ist
für dessen Erscheinung *vor waltend, während der Südwind
'*) Ich erwähnte Corr. Astron. Vol. VII. p. 526, dafs man keinen
Titaneisensand am Meeresufer des nördlichen 1 heils des rothen
Meeres finde; Herr R itch i von Florenz hat mir seitdem welchen
gezeigt, den er ,am Ausgang des Wadi Garandel am Meoc gefunden
hatte.