die ganze Schiffsgesellschaft war, Niemand solche bemerkte.
— Hippopotami, von der Gröfse des in Rede
stehenden, können von den Landeseingebornen "wegen
Mangel eines Standrohrs nicht erlegt werden. Diese
Thiere sind hinsichtlich ihrer Gefräfsigkeit' eine wahre
Landplage; die Bewohner haben kein Mittel, sie für immer
von ihren Pflanzungen abzuhalten ; alles was sie thun, ist,
in der Nacht mit einer kleinen Trommel zu lärmen und
stellenweise Feuer zu unterhalten. An einigen Orten sind
die Hippopotami so kühn, dafs sie nur dann ihren Weideplatz
räumen, wenn eine grofse Anzahl von Menschen
mit Stöcken schreiend auf sie ajukommt.
7.
Sitten, Gebräuche und Charakteristik
der Dongolawi.
Obgleich die Dongolawi, Wie man aus der gegebenen
Beschreibung ersieht, dermalen in grofsem Elend
schmachten, so sind sie doch immer munterer Laune; sie
singen und tanzen gerne und oft, und wenn sie nur Busa
zu trinken haben, so vergessen sie alle andere Trübsale.
Beim Tanz bedienen sie sich als musikalisches Instrument
zweier Kürbisschaalen, welche umgestürzt auf einer
mit Wasser gefüllten Wanne schwimmen; man schlägt
darauf mit kleinen Stäbchen wie auf Pauken. Verschieden
ist die Art des Tanzes in den einzelnen Provinzen,
und auch nach dem Gegenstand, den man beehren will.
Ich fange mit der Beschreibung einer Nagade von Am-
bukol an. Man nennt so das jährliche Todtenfest, Avel-
ches zu Ehren des Sterbtages eines Mannes von Ansehen
gefeiert wird. Während drei Tagen, zur Nachmittagszeit,
versammelt sich Alt und Jung auf einem freien
Platze; die Frauen sitzen auf einer Seite, die Männer
abgesondert gegenüber; am einen Ende sind die schwimmenden
Kürbispauken, deren einförmige Töne das Volk
als Chor mit Händeklatschen begleitet. In der Mitte des
freien Platzes steht ein Becken mit Asche; die jungen
Mädchen und Frauen, mit all ihrem Schmuck geziert,
treten abwechselnd einzeln auf dem Tanzplatze auf; die
Figurirende nähert sich dem Aschenbecken, und streuet
sich etwas Asche auf den Kopf; dann entblöfst sie den
Körper bis auf die Lenden, ihre ganze Toga um die
Weiche wickelnd. In kleinen Schritten schreitet sie gravitätisch
einher, abwechselnd mit dem Fufse stampfend;
mit starker Anstrengung schnellt sie bei jedem Schritt
das Kinn und den Vorderkopf empor, zu gleicher Zeit
die Schultern etwas aufwärts ziehend und die entblöfste
Muskulatur des Körpers gewaltsam zerrend. Wenn sich
die Tänzerin recht dabei anstrengt, so fängt das Chor
der Weiber an, durch ein Ulu l a -Ge h e u l und das wiederholte
Rufen von Eiwa seinen Beifall auszudrücken.
Man kann sich leicht denken, dafs bei der Einführung
dieses Ballfestes die Musen Griechenlands nicht zu Rathe
gezogen wurden. Nachdem die Tänzerinnen, eine nach
der ändern, sich gehörig müde gemartert haben, theilt