das allgemeine Interesse berücksichtigend, welches der
Gegenstand besitzt.
Ich fange an mit einigen Worten über die Krankheit
selbst, über die Jahreszeit und die Umstände, unter
welchen sie sich einzustellen pflegt, und über die direkten
Beobachtungen, welche ich in Bezug darauf angestellt
habe. Dieses wird mich auf die Entwickelung meiner
Ansicht führen, was die Veranlassung der Krankheit sey;
zuletzt werde ich die Maafsregeln angeben, die ich nahm,
um mich und meine Leute gegen deren Einflufs zu schützen.
Die Sogene der Araber oder das h i t z ig e F i e be
r der Tropenländer Africa’s , befällt sowohl die Einge-
bornen als die Ausländer , die erwachsenen wie die älteren
Leute, scheint aber die Kinder zu verschonen. Es
beginnt mit heftigem Kopfweh und trockener Hitze über
den ganzen Körper; ein quälender Durst begleitet dieselbe;
Schmerz in den Lenden, grofse Gemüthsreizbar-
keit, und andere allgemeine Begleiter der Fieberkrankheiten
finden sich ein, was aber der charakterisirende
Typus des Uebels sey, wufste ich nicht herauszuheben.
Schon am dritten Tage befällt den Patienten eine schrek-
kenvolle Muthlosigkeit, und er ist sich gleichsam seines
mit raschen Schritten nahenden Endes bewufst; bald versagt
die Vernunft ihren Dienst; die erhitzte Phantasie
ergiefst sich in ununterbrochenem Delirium, und in diesem
Zustande pflegt am neunten Tage der Krankheit, der
Tod zu erfolgen. Ist der Fieberanfall weniger heftig,
oder wurden ihm zeitig die Mittel der Kunst entgegen
gesetzt, so ändert sich das hitzige Fieber gegen den
neunten Tag hin in ein dreitägiges intermittirendes, das
durch seine Hartnäckigkeit die Kräfte des Patienten stark
erschüttert, aber an und für sich nicht tödtlich zu seyn
pflegt.
Diese Krankheit erscheint regelmäfsig in den von Flüssen
oder ändern grofsen Wassermassen bespülten Tropenländern,
vorzugsweise in der heifsesten windstillen Jahreszeit, wenn
sich die Sommerregen ergiefsen. Sie ist nicht epidemisch,
und doch auf diese Gegenden begrenzt, so dafs Entfernung
von denselben, das heifst der Aufenthalt in trockenen
Wüstesteppen, ein anerkanntes untrügliches Mittel
ist, sich gegen das Uebel zu schützen.
Diese Erfahrung gibt den unverkennbaren Beweis,
dafs der Luftzustand jener feuchten Gegenden einen wesentlichen
Einflufs auf die Krankheit oder ihre Entwickelung
habe. Mögen nun immerhin die Analysen ausgezeichneter
Naturforscher darzuthun suchen, dafs die Bestandteile
der atmosphärischen Luft überall ganz gleich
seyen, so bleibt doch die Beimischung perniciöser Theile
in solchen Ländern, wo bei grofser Hitze stagnirende
Wassermassen, in Fäulnifs übergehend, sich abdunsten, eine
(wenn auch direkt unerwiesene) Thatsache, deren Belege
wohl allein darum mangeln, weil nur unzulängliche Untersuchungen
Statt gefunden haben. Dafs übrigens die
perniciösen tropischen Fieber nicht mittelbar allein durch
den Zustand der Atmosphäre veranlafst werden, dieses
ist eben so unläugbar, indem sonsten die Gesammtzahl
der Einwohner, oder ein weit gröfserer Theil derselben,
von dem Uebel angegriffen werden ihüfsten. Es mufs
eine andere Ursache vorhanden seyn als erste Zeugerin
der Krankheit, und der atmosphärische Zustand trägt nur
dazu Ibei, dieselbe bei den davon heimgesuchten Individuen
rasch und thätig zu entwickeln. Ob nicht diese