theils aus Berber abstammen, und wirklich ähnelt sie
beiden durch Nasenform, Körperhöhe und Kräfte. Im
Kordofan läfst man die Pferde bis in das vierte Jahr Kuhmilch
nach Belieben saufen. Auch bekommen sie aufser
dem trockenen Gras noch täglich eine Ration Durra zu
fressen und befinden sich fortwährend in freier Luft.
Alles dieses vereinigt, scheint den Pferden ihre grofse
Kraft zu geben, die sie wirklich auszeichnet. Die guten
Kordofaner Pferde erreichen / in jeder Jahrzeit die
Giraffen, und meistens sogar die Straufsen. Diese Renner
werden aber auch ganz besonders geschätzt, und man
erzählt von Beispielen, dafs solche Pferde bis zu einem
Werth von fünfhundert Speciesthalern per Stück vertauscht
wurden. *)
Die Bäkara-Araber sind es, welche auf die Ele-
phanten regelmäfsig Jagd machen. Diese Thiere sollen
sich in den von diesen Arabern bewohnten Distrikten
während der Regenzeit in grofsen Heerden einfinden.
Folgendermafsen ward mir die Elephantenjagd dieser Araber
beschrieben : Einige Reiter, jeder mit mehreren Lanzen
versehen, suchen einen Elephanten auf, der sich von
der Heerde vereinzelt, hat; man theilt sich nun in zwei
Parthieen, und während ein Theil der Reiter die Aufmerksamkeit
des Elephanten von vorn zu beschäftigen
*) Ich vermuthe, mein Berichterstatter mufs hier hei der ehemals
gegen ein sehr schönes Pferd vertauschten Anzahl Sklaven
den jetzigen Preis in Anschlag gebracht haben; ehemals war ein
männlicher Sklave im Kordofam acht Thaler werth; jetzt nimmt
ihn die Regierung zu fünf und zwanzig bis dreifsig Thaler an.
Der Preis von fünfhundert Thaler dürfte sich also auf das Drittel
reduciren.
sucht, streben die Ändern von hinten, das Thier mit einem
kräftigen Lanzenwurf an den Sehnen des Tarsus zu verwunden;
der angeworfene Elephant wendet sich wüthend
gegen seine Angreifer, die in eiliger Flucht sich retten,
während die andere Reiterparthic dem Thiere folgt und
strebt, es gleichfalls an der nämlichen Stelle zu verwunden.
Geschah dieses glücklich, so wendet sich gegen
diese wiederum der Elephant, und so abwechselnd, bis
nach und nach die Wunde dem Thiere einen solchen
Schmerz und Blutverlust verursacht, dafs es sich niederlegen
mufs. Eine nun durch ein scharfes Schwert gemachte
gröfsere AVunde befördert die Verblutung. Die
Haut des Elephanten ist wegen ihrer Dicke und Schwere
von wenig Nutzen, höchstens verbraucht man sie zu Schildern;
aber das Fleisch dieser Thiere ist beliebt und hält
sich, gehörig getrocknet, lange Zeit. Aip schätzbarsten
sind die Zähne, derentwegen eigentlich auch blos die
Jagd gemacht wird, und die von den Handelsleuten in
Obeid zu niedern Preisen aufgekauft werden. Manche
Zähne sind so kolossal, dafs zwei Stück eine schwere ,
Kameelladung ausmachen.
-■ Aufser den oben angeführten Araberstämmen wohnen
noch im östlichen Theil des Kordofan, in der Nähe
des Bahher Abbiad, drei mächtige Araberabtheilungen,
die Ka b a b i s c h , die Ha s s a n i e und Beni Ge r a r ;
die beiden ersteren sollen ganz reines arabisches Blut
seyn, die letztem hingegen sich mit vielen einheimischen
Negern vermischt haben, da ihre ewigen Fehden mit den
beiden ändern Stämmen sie öfters nöthigen, lange Zeit
in die von den freien Negern bewohnten Berge sich zurückzuziehen.
In dem Kriege bewaffnen sich die hiesigen
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