barkeit der Sonnenstrahlen zu schützen. Nach wenig
Wochen hat das Kind seine vollkommene Nationallarbe.
Weifse Kackerlacken kommen'vor: sie sollen alle langes
blondes Haar haben, und werden von ihren Landsleuten
verabscheuet, obgleich man zu wissen scheint,. dafs ihre
Entstellung eine Folge von Krankheit ist.
Die Wohnungen der freien Neger sollen vollkommen
denjenigen ähneln, welche ich bei der Berggruppe von
Haraza beschrieb; die Dorfschaften sind auf den unzugänglichsten
Spitzen der Felshügel gebauet, und noch
insbesondere durch hohe dornige Einzäunungen verthei-
digt. Alle erwachsenen Nuba haben wenigstens um die
Lenden einen Streifen Baumwpllenzeug gewunden. In
mehreren Distrikten wird die Baumwolle von den Nuba
gepflanzt und verarbeitet. Der Weiber und Mädchen
gröfste Glückseligkeit scheint Schmuck von Glasperlen zu
seyn, die in vielen Schnüren um den Hals hängen; selbst
die Schnecke des Ohrs pflegt man an mehreren Stellen
zu durchlöchern zur Befestigung der beliebten Perlen;
auch Armspangen von Glasflufs und Elfenbein waren gebräuchlich.
\ Den Mädchen macht man öfters zur Verzierung
symmetrische Narben mit Messerschnitten auf die
Axme und auf den Bauch; vielleicht ist dieser Gebrauch
eingeführt, um die verloren gegangenen Kinder Avieder
zu erkennen. Die Bakara-Araber machten solche Narb-
zeichen auf die Stirn und Wangen ihrer männlichen Sklaven.
Man kennt im Allgemeinen weder Gold- noch Silberwerth,
und jeder Verkauf geschieht durch Tauschhandel.
Als Waffe bedienen sie sich vergifteter dünner
Lanzen, die sie mit grofser Geschicklichkeit werfen, und
deren Spitze durch die Maschen des Panzers der feind-
Hohen Reiter eindringen kann. Sie verfertigen selbsten
eine eigene Art sonderbar gekrümmter eiserner Schwerter,
die z u m Schutze des Griffs einen rechtwinkeligen
V o r s p r u n g auf der einen Seite haben, womit sie die feind-
Uchen Hiebe geschickt auspariren; man nennt sie Kur -
ba t sch; ; endlich trägt man auch dicke Lederschilde von
verschiedener Form. Bogen und Pfeile scheinen ganz
unbekannt. Kömmt es in Kriegszeiten zu einem Angriff,
so finden sich die Weiber dabei zur Aufmunterung der
Kämpfer ein; das Treffen ist blutig und hartnäckig; da
der Besiegte nichts als Sklaverei zu erwarten hat, so zieht
er meist den Tod auf dem Schlachtfelde vor; die Weiber
und Kinder sollen sich ohne Murren als ein Eigenthum
d e s S i e g e r s a n e r k e n n e n . Vielweiberei hat zwar bei
den Nuba statt, soll jedoch nicht sehr gewöhnlich seyn;
das Mädchen wird von dem Ehemann den Eltern abgekauft.
— Mehrere der in d e n südlichen Distrikten von
Kordofan lebenden Nubastämme huldigen dem Islaraismus;
der gröfste Theil aber hat paganischen Ritus. Ueber ihre
Religionsgebräuche in letzterem Falle habe ich wenig Auskunft
erhalten können. Jeder einzelne Stamfn hat einen
Grofs-Fakir oder Oberpriester, dessen Würde in seiner
Familie erblich ist. Man glaubt nur an ein höheres Wesen,
das man unter dem Mond personifizirt zu haben
scheint, und zu ihm richtet man gewisse Gebete. Götzenbilder
hat man gar keine. Man beobachtet gewisse Fasttage,
namentlich fegen das Ende der Monds - Monate.
Nach dem ersten Sommerregen und der glücklich heimgebrachten
Ernte schlachtet man Opferthiere, deren Fleisch
die Fakirs verzehren. Besonders erwähnte man mir einer
religiösen Ceremonie bei dem Erntefest, in der eine Jung