ich den von mir besichtigten Theil der weitläufigen Ruinen
bei Kurgos. Auch Bruce ward,, wenn ich nicht irre,
berichtet, dafs an einem Ort, Namens Mandera, und ungefähr
in der beschriebenen Gegend gelegen, viele altertümliche
Ruinen vorhanden seyen. Wenn man nun das alte
Meroe nach den Ruinen von Misaurat verlegt, welches
war denn der Name der grofsen Stadt, die einstens in
der Gegend von Mandera blühete, und die, wie es scheint,
durch einen ausgedehnten Handelsverkehr nach allen benachbarten.
Länderit sich bereicherte? Die Spuren dieser
strahlenförmig auslaufenden Handelsstrafsen sind, nach
meiner Meinung, diese Trümmer bei Gos Regiab, Sofie,
Subah und Kurgos. Erstere führte vielleicht an das
rothe Meer nach dem Hafen vou Theon Soter; Sofie lag
auf der Strafse von Axum und Adulis; Subah verband
Mandera mit den südlich und westlich liegenden Ländern
von Sennaar und Kordofan. "Bei den Ruinen nördlich
von Kurgos kam man endlich vorbei auf dem Wege über
Geckdud nach Barkal und Solib. Alles dieses sind nichts
als Hypothesen, die nur dann Bestätigung oder Verwerfung
erlangen können, wenn einstens die Ruinen von
Mandera durch europäische glaubwürdige Reisende besucht
werden. Welch interessante Resultate darf man
nicht über diesen Punkt von der Reise des Herrn Linant
erwarten, der, von der englischen Regierung gehörig unterstützt,
im Frühling 1826 einen Zug nach dem Königreich
Sennaar gemacht hat. Die obigen Notizen, welche
ich bereits im Jahre 1824 dem Herrn von Zach mittheilte
(Corresp. Astron. Vol. XI. pag. 859.), wurden zwei Jahre
später von Herrn Cailliaud in seinen Reisen, Vol. III.'
pag. 138. auch angeführt. Es wäre interessant zu wis-
Sen, ob er dabei blos nach mir abgeschrieben hat, oder
ob auch ihm dieselben Angaben aus ganz verschiedenen
Quellen zugekommen sind.
15.
Topographische Beschreibung der Karava-
nenstrafse von Dabbe über Simrie und
Ilarasa nach Obeid.
Ich werde meine Reiseroute von Da b b e nach dem
Kordofan e f w a s ausführlich mittheilen, weÜ diese Landschaft
den Europäern ganz unbekannt ist, und ihre Beschreibung
als Typus derjenigen der ganzen umhegenden
Wüstensteppe betrachtet werden kann. Die erste halbe
Stunde südlich von Dabbe gehet über eine Fläche, die
zwar stellenweise mit Flugsand und Quarzgerolle überdeckt
ist, deren untere Schichten jedoch aus Nilschlammablagerungen
bestehen; so weit als diese sich erstrecken,
findet man dorniges Buschwerk; dann folgte eine unebene
sandige ^trecke, auf welcher mitunter horizontalgeschichtete
Sandsteinfelsen zu Tage kamen; unregelmäfsig und
nach allen Richtungen durchkreuzte sich der Lauf des
Abflufsbettes der periodischen Regen; diese Niederungen