m jn ä
Nötigen über die Gebirge südlich von Obeid
und über die sie bewohnenden freien
Nuba.
Südlich und südwestlich von Obeid in einer Entfernung
von drei Tagmärschen (etwa dreifsig Stunden) beginnt
eine Bergkette, die von vulkanischer Bildung zu seyn
scheint. Folgende Beschreibung davon ist nach den Aussagen
einiger Eingebornen aus der Gegend von Koldagi
zusammengestellt. Da» Gestein der Berge ist von demjenigen
aller nördlichen Hügel ganz verschieden; theils
ist es wie Glas, ganz schwarz (Obsidian?'), theils zerbrechlich
und voller rundlichen Löcher (Bimssteinlava).
Eine termalische Quelle findet sich vor; an einem Berge,
der vegetationslos ist, kommen schwefelige Dünste heraus;
man zeigte mir sogar Schwefel, dessen kleine Stalactiten
sich durch suhlimirte Dämpfe gebildet zu haben schienen.
Manchmal hört man in dem Innern des Berges ein Getöse,
das mir der Erzähler mit dem Knurren eines Kameels
verglich, wenn dieses Thier, zum Zorne gereizt, eine
Fleischmembrane am Munde aufbläst. Oefters verspürt
man Erderschütterungen.
Einer meiner Sklaven, aus jener Gegend gebürtig,
war in Cairo, als man am 21. August 1825 drei Erderschütterungen
verspürte; ich erschrack sehr, denn ich
wohnte in einem ziemlich baufälligen Hause; meinem
Sklaven hingegen war das Phänomen eines Erdbebens
nichts Neues, und ganz aus eigenem Antriebe sagte er
mir: Diese Bewegungen der Erde verspüren wir oft m
unserem Lande. H . ' _ f.
Leider war während meines Aufenthalt in öbeid un
Nedjer jede Verbindung mit jenen Gegenden unterbrochen.
Alles, was ich über diese Landschaft nnttheile,
beruhet auf fremdem Bericht, durch Dollmetscher erhalten;
das Resultat aber , wenn man es auf halberloschene Vulkane
bezieht, steht mit den Erfahrungen aller europäischen
Geologen im Widerspruch; das Zusammentreffen
der Nebenumstände'war mir jedoch zu auffallend, um
diese Auskunft mit Stillschweigen z u übergehen. Mehe-
met Beg Und die Handelsleute von Obeid wollten übrigens
gar nichts von diesen halberloschenen Vulkanen
wissen. Vielleicht habe ich manche Antworten falsch
verstanden, und diese aus meinen erhaltenen Notizen gefolgerte
Existenz, von thätigen Vulkanen ist daher keines- j
wegs als authentisch anzunehmen. — Die Hügel südlich
von dieser problematisch vulkanischen Formation sind wenigstens
bei S ch ab u n Gneis und Glimmerschiefer, und
die Niederungen aufgeschwemmtes Erdreich von zerstörten
Primitivfelsen, aus denen die' Regengüsse reichlich
gediegenes Gold auswaschen. Das Vorfinden dieses Metall
es in der Gegend von Schabun ist allgemein gebannt,
und die Folge davon ist, dafs die Handelsleute ganz besonders
lieben, dorthin ih r e Geschäftsunternehmungen zu
richten. Man findet dorten zuweilen ganze Klumpen gediegenes
Gold, deren Werth den Enigebornen nicht un