muthlich die Fortsetzung des oben erwähnten Wadi Darfa;
dieselbe wendet sich nach West-Südwest, längs dem
Fufse hoher Gebirgszüge; wir aber richteten uns nach
Westen zu über niedere Sandsteinhügel, bis wir nach
vier Stunden wieder in das verengte Thal dieser Strömung
einlenkten. Ein bedeutender arabischer Todesacker
liegt an dieser Stelle. Hier ist wieder alles schroffe Ge-
birgsmasse von Syenitfels und Porphyrgebilde, an die
sich stellenweise bis zu einer gleichförmigen Höhe von
etwa hundert fünfzig Fufs horizontale Sandsteinlager (an-
, . lehnen, die wahrscheinlich einstens die ganze Thalspaltung
ausfüllten. Ich fand ganz ähnliches Gebilde auf
dem Wege von Minna el Dahab nach dem Sinai im Thal
Ferese.
Diese Thäler sind öde und kahl; sie machen kurze
scharfe Winkel nach Nord-Nordost und Nord-Nordwest
zu; bald hatten wir auf der Nordseite eine starke Strömungsmündung,
die E 1 h a r a b benannt wird; dieses dürfte
die zweite Thalvertiefung seyn, welche ich vier Stunden
westlich von Wadi Darfa auf dem Wege von St. Katharina
nach Nasb kreuzte. Auf der östlichen Gebirgsscheide
des Thals Elharab bemerkt man in Trümmern liegendes
Mauerwerk, dabei- der arabische Name der Gegend E l harab,
die Ruinen. Das Thal wird immer mehr durch steile
Urfelswände verengt; es biegt sich in mehrfacher Richtung
nach Südwesten zu ; bald erscheinen viele Tarfa- oder Manna-
Sträuche, dann zahlreiche Dattelpflanzungen, unter welchen
Araberhütten zerstreuet liegen; ein schmaler Bach,
der ein Paar hundert Schritte lang dahin rieselt, belebt
die Landschaft. Endlich nach einem Marsch von elf Stunden
, vom Kloster an gerechnet, erreichten wir eine kleine
\
Erhöhung, in der Mitte des Vereinigungspunktes zweier
sich kreuzenden Thäler gelegen, die nach Süden zu abstro-
men. Auf dieser Erhöhung liegen die Trümmer der alten
Stadt F i r a n , deren sichtbare Ruinen mir aus dem
fünften Jahrhundert abzustammen scheinen. Namentlich
bemerkte ich die Ueberbleibsel einer christlichen Kirche,
deren Säulenkapitäler, aus Sandstein gefertiget, plumpe
Verzierungen von Lilien und Kreuzen haben. Auch eine
Cisterne von gebrannten Backsteinen ist vorhanden. Ich
besichtigte diese Ruinen zum erstenmal im August 1817,
und beschrieb dieselben im fünften Bande der F u n d g r u ben
des Or i e n t s , pag.432. Die Araber benennen diese
Gebäulichkeiten ELM oh ez e t (vom Narben Moses«); ihre
geographische Breite ist nach meinen astronomischen Beobachtungen
28° 41' 45". An der Thälwand des südwestlichen
Gebirgs sind einige von behauenen Sandsteinen er-
bauete schmale Grabstätten, gewöhnlich drei dicht neben
einander gereihet; sie sind in ägyptischem Baustyl, aber
ohne Hieroglyphen. < Von Firan aus ging ich im Jahr
1817 nach dem durch senkrechte Porphyrfelswande beengten
Thal Ma g a r a , an dessen Wänden mitunter hie-
roglyphische Inschriften eingehauen sind. Zwar vernaeh-
' lässigte ich, solche abzuzeichnen, aber indem ich in den
Fundgruben des Orients auf meinen vertrauten arabischen
Führer S c h e ik Do eiheb aufmerksam machte, unter
dessen Schutz ich alle Merkwürdigkeiten des peträischen
Arabiens ungestört besichtigen konnte, wurde späteren
Reisenden das Besuchen dieser Denkmäler ganz leicht
gemacht. Namentlich bediente sich auch Herr Liiiant
dieses nämlichen Scheik Doelheb, in Folge meiner per
sönlichen Anempfehlung. Weiter nach Nordwest zu, auf