nur noch stückweise neun. Alle Bäumateriale sind
Sandstein.
Nahe bei dem Pallast ist in den Nil hinein ein kleiner
Molo von grofsen Quäderfelsen erbauet; um den Pallast
sind mehrere Schutthaufen, die aber nichts Erhebliches
aufweisen.
Unter dem Namen Se s c e bezeichnet man gleichzeitig
eine auf einer konischen Anhöhe liegende verlassene
Ansiedelung aus dem Mittelalter, und die unfern davon
nach Südwesten zu in der Ebene liegende Trümmer einer
alterthümlichen Stadt. Beträchtliche Schutthaufen von
Erdziegeln und zerbrochener Töpferwaare bedecken einen
viereckigen Fläche'nraum von etwa dreihundert Sehritten
im Quadrat, einstens von einer Ringmauer eingeschlossen;
im nordwestlichen Theile sind Trümmer eines Tempels
in egyptischem Geschmack. Es sind davon nur noch
vier Säulen des Perystils vorhanden; sie haben'eine sehr
plumpe Proportion, cylindrische Sockel und mit Palmzweigen
verzierte Kapitaler; an den Säulenschaften sind
unleserliche Hieroglyphen. Die Mauern der Cella waren
von grofsen Quadersandsteinen; der Eingang ist von der
Südostseite gegen den Nil zu gerichtet.
Tumb u s ist der Name einer kleinen Insel aih südlichen
Ende des Wasserfalls von Hannek; an dem Ost-
Nilufer kommen hier mächtige Felsmassen von röthlichem
Granit zu Tage, und zwischen ihnen liegt eine gut gearbeitete
kolossale Statue, gleichfalls von Granit; sie ist
ganz in egyptischem Styl gearbeitet; der linke Fufs steht,
wie gewöhnlich, vorwärts; der Kopf und das Gesicht
sind verstümmelt; die um kurze cylindrische Stäbchen
geballtön Hände liegen an den Hüften an; eine gestreifte
Schürze ist um die Lenden gewunden; Armspangen und
Halsschnüre dienen als Verzierung. Die ganze Länge
der Statue beträgt zwölf Fufs. — An einer nahestehenden
Granitfelsmasse ist eine lange hieroglyphische Inschrift
in kleinen Lettern ausgehauen; der Zahn der Zeit
macht die Contouren unleserlich; auf einem ändern/Granitfelsblock.
ist ein ältarförmiges Tableau eingegraben;
daselbst sieht |man die Namensschilder zweier Fürsten
nebeh einander auf einem Altar stehen, an dessen Fufs
zwei Gefangene mit auf den Rücken gebundenen Händen
befestiget sind. Davor ist ein stehender Priester, welcher
zwei brennende Kugeln darreicht. Ueber dem Garn
zen schwebt eine geflügelte Kugel und einige Zeilen unleserliche
Hieroglyphen.*
Halbwegs zwischen Tumbus und Ar g o s a f t in
viertelstündiger Entfernung vom Ost-Nilufer, erhebt sich
ein sonderbares Gebäude; es ist eine prismatische Masse
von beinahe zweihundert Fufs im Quadrat und etwa sie-
benzig Fufs Höhe, alles von ungebrannten Erdziegeln
erbauet. Bis zu einer Höhe von fünfzig Fufs ist das Gebäude
massiv; dann trennt ein schmaler Hofraum-rundum
die äufsere dicke Mauer von einem kubischen Kerngebäude,
in welches kleine gewölbte Gallerien eingehen;
ein behauener Sahdsteinblock liegt an einer dieser Gallerien.
Nach der Aussage der Einwohner war hier ein
Kloster, und der Ort heifst Kerrtie. Aber wozu diese
ungewöhnliche massive' Bauart? Tri der Umgebung sind
viele moderne Gräber.
Mitten auf der grofsen Insel Arg o , in einer Gegend,
welche die Eingebornen Argo Sene benennen,
finden sich die Trümmer eines ausgedehnten Tempels.
6 *