dieser riesenmäfsigen Bäume belaubt ist. | Eine Stunde
westlich von Gebel Kurbatsch ist eine Niederung, in
welcher sich das Regenwasser zu sammeln pflegt; dabei
sind einige Gärten angelegt. Man bezeichnet solche Sammelplätze,
wo das Wasser sechs Monate lang einen Teich
zu bilden pflegt, mit dem generischen Namen Chor . In
der Nähe von Obeid wird die Landschaft ganz kahl,
eine Folge des langen Aufenthalts einer ansehnlichen Zahl
Bewohner, die alles Holz werk als Brennmaterial benutzt
haben; die Eb^ne enthält jetzt nichts als dürres niederes
Graswerk. ^
Was mir bei der Reise von Dabbe nach Obeid ganz besonders
auffiel, war die scheinbare geringe Veränderung des
Niveaus der von mir durchreisten Landschaften, besonders
aber, dafs keine bestimmte Richtung in dem Abfall der
Thäler bemerkbar ist, so dafs ich das Plateau bei letzter
Stadt nicht mehr als vierhundert Fufs höher als das Nilbette
bei Dabbe schätzte. Ich halte diese Bemerkung
seiner Zeit Herrn von Zach mitgetheilt, aber in der
Uebersetzung meines desfallsigen Briefes beging man den
Fehler, statt Dabbe, die Meeresfläche, zu setzen. *)
Uebrigens ist diese Schätzung blos muthmafslich, und
dürfte sich schwerlich bewähren, wenn man die verschiedenen
Höhen barometrisch mifst. Ich finde selbst jetzo,
dafs ich, ohne es zu beachten, (pag. 124.) eine Beobachtung
niederschrieb, die beweist, dafs sich, die ganze
Gegend nach und nach erhebe; ich bemerkte nämlich,
dafs man bereits von Wadi Serafe aus die sieben und
*) v. Zach Correspondance Astronomique, Vol. 13- pag. 433-
swanrig Stunden entfernten Berge von Haraza erblicke,
obgleich letztere sich nur etwa fünfhundert Fufs über die
Ebene zu erheben scheinen.
16.
Allgemeine Nachrichten über Kordofan;
politischer u n d statistischer Zustand des
Landes; Beschreibung von Obeid und
seinen Bewohnern.
Unter Ko rd o f an begreifen die Araber und die egyp-
tischen Handelsleute die weite Landstrecke, welche von
der Breitenparallele von Haraza aus südlich sich bis zum
zehnten Breitegrad erstreckt, unter einer Ausdehnung von
Osten nach Westen zu von beiläufig vier Graden, vom
Bahher Abbiad aus westlich gemessen. Die nördlichen
und westlichen .Grenzen dieses Landes sind unbewohnte
wasserarme Steppen; im Süden liegen die Wälder, w e cke
von den Ferlit- und Schiluck-Negern bewohnt werden.
Letztere haben sich im Osten ziemlich weit stromaufwärts
an den Ufern des Bahher Abhiad ausgebreitet,
wo sie bis an die Distrikte stofsen, deren sich dorten verschiedene
Beduinen- Araberstämme bemeistert haben; na