bette, von Buschwerk beschattet, über üppigen Wiesengrund
schlängelt.
Wir gebrauchten über fünf Stunden Zeit für den
Weg von dieser Hochebene nach dem Meeresufer, wegen
der vielfachen Windungen zwischen wilden Massen
von Porphyrfels* An den gefahrvollen Stellen ist der Weg
in die Felsmasse bei dreifsig Fufs breit ausgehauen. Auch
hier verewigt eine Inschrift die Stifter dieses mühsamen
Werks, das gewifs jährlich recht oft von frommen Pilgern
auf der Wallfahrt nach Mekka gepriesen'wird. Dieser
Gebirgsabfall heifst Gebe l Mah ema r ; die Gegend
jenseits des Thaies benannte man mir Gebe l Ar aba .
In östlicher Richtung verfolgte unser Weg während
einer Stunde die Küste des Meeres, welche hier ein salziger
Sumpf bildet; dann erreichten wir die Stätte einer
alten Ansiedelung, erkenntlich durch mehrere grofse Schutthaufen,
vermuthlich Ueberbleibsel des alterthümlichen
Ai lat , worüber ich selbst in der Folge direkte Bestätigung
erhielt. Das trockene Strombette des Wadi Araba
trennt diese Ruinen von den Trümmern einer weit moderneren
Ansiedelung, die unter Dattelpalmen zerstreuet
liegen. j£s sind niedere Mauern von rohen Steinen mit
Lehm verbunden. Einige derselben dienen periodisch
den Beduinen des Araberstammes Hamaran zur Wohnstätte.
Ganz in der Nähe, nach Osten zu, liegt, an Dat-
telpflanzungen angelehnt, das Schlofs Akaba.
Ein regelmäfsiges Viereck von wohlerhaltenen Mauern,
mit achtseitigen Thürmen auf den vier Winkeln, bildet
diese Feste; sie liegt einige hundert Schritte vom Meeresufer
entfernt. Der Pascha von Egypten unterhält hier
eine Besatzung von vierzig Soldaten. Der Thorweg ist
noch besonders durch zwei thurmförmige Bollwerke verteidiget.
In der Thorhalle sind viele arabische Inschrift
e n , ausgehauen. Meine geringe^ Kenntnisse in der arabischen
Sprache, und die Verzierungen, womit die einzelnen
Buchstaben verunstaltet sind, verhinderten mich,
eine brauchbare Abschrift davon zu nehmen.
Selbst Burckhardt, der einen Theil der hiesigen Gegend
bereiste, war der Meinung, das Meer von Akaba
[ bilde hier zwei Busen. Aber dieses ist ganz irrig; hier
will Niemand etwas von solch einer Gestaltung wissen.
I Diese Auskunft war mir nicht genügend; ich wollte selbst
[ etwas von der Ostküste dieses Meerbusens in Augen-
[ schein nehmen. Eine gute halbe Stunde südöstlich von
Akaba fand ich bei einer Excursion längs der Küste die
| Ruinen einer Verschanzung, Ka s s e r Be d owi genannt;
| sie ist ein arabisches Gebäude, höchst wahrscheinlich vor
Erbauung des Schlosses Akaba zur Verteidigung der
Pilgerkaravane bestimmt, die hier, nach Mekka ziehend,
! vorüber gehet. Von hier aus konnte ich einen grofsen
Theil der Ostküste des Meerbusens übersehen; in der
Folge durchwanderte ich ganz speciell die westlichen
Ufer desselben; nirgends bemerkte ich Buchten, vergleich-
' bar mit denjenigen, welche man hier vermuthet. Eine
von mir aufgenommene Karte des Gol f s von Ak a b a
in ziemlich grofsem Maafsstab findet sich in Zacks
Corresp. Astronomique Vol. VIII.
In der Gegend von Akaba gibt es auch nicht e in
Fahrzeug; die Araber bedienen sich einiger zusammengebundener
Palmbaumstämme, Jim auf den Fischfang auszufahren.
Es war mir daher nicht möglich, über die
Tiefe des Meeres oder über die Art der Bodenfläche- For