Sprache sprechen. In der Provinz Dongola und nördlich
von dort bis Assuan müssen daher die Urbewohner von
der Neger- oder Nuba-Race gewesen seyn, denn die
dortige Landessprache ist ein Dialekt, verwandt mit der
Mundart der heutigen freien Neger des Kordofan. Die
auf den alterthümlichen Basreliefs ausgedrückten Gesichtszüge,
welche denjenigen eines Theils der heutigen
Bewohner ähneln, beweisen dagegen, dafs eine def Neger
-Race fremdartige Macht sich im dongolawischen Gebiete
in unbestimmbarer Periode militärisch ansiedelte,
und bei der Volksmasse die Umwälzung hervorbrachte,
welche jeder ähnliche Vorfall nach sich ziehen müfste.
Keines der vorhandenen Kunst-Monumente trägt Spuren,
vor dieser Periode entstanden zu seyn; im Gegentheil
lehrt uns die Vergleichung der darauf abgebildeten Profile,
dafs der hier eingewanderte Volksstamm mit den
alten Egyptiern und mit den heut zu Tage lebenden Nomaden
des Ost-Nilufers verwandt wrar. Die Kunstmonumente
haben übrigens so viele Berührpngspunkte mit denjenigen
in Egypten, dafs man »wohl schwerlich von einer
ändern Gegend die Quelle ihrer Entstehung herleiten
kann. Auf jeden Fall kann von einer etwaigen Primordial
Civilisation der Neger-Race nie die Rede seyn.
Ueber die Landstrecke Beheda.
Die Gegend der südlichen und westlichen Ufer des
Nils zwischen Schendi, Berber, Meroe und Ambukol wird
bei den Eingebornen Beheda oder Be ju d a benannt;
sie enthält gegen ihre Mitte unter dem siebenzehnten
Breitegrad eine niedere Bergkette von porphyrartigem
Urfels, dessen Verzweigung sich vermuthlich nach Norden
Zu längs der ganzen Nilkrümmung zwischen Nouri
und Berber erstreckt, und dorten durch seine Felszacken
die Flufsfahrt so sehr gefährlich macht. Das Plateau,
welches sich an diese Urgebirgsmassen anlehut, bestehet
durchgehends aus horizontal geschichtetem Sandstein, der
sich nach Westen zu bei Simrie zu einer kainmigen
Berggruppe erhebt. Nach dem Nil zu senkt es sich im
Osten und Norden nach und nach in kaum merklichen
Terrassen. Da diese ganze Gegend ihre ziemlich regel-
mäfsigen Sommerregeri hat, so sind die Niederungen auf
der Süd- und Südostseite der Urgebirgskette bereits zum
Ackerbau benutzbar. Auf meiner Reise von Ambukol
nach Gurkab fand ich in der Gegend des Brunnens
Ab u le grofse Distrikte mit Durra-Fluren, die einzig
und allein durch den periodischen Sommerregen ihren
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