durch dreimal wiederholte ungewöhnliche Auflage, durch
welche immer fünf Wasserräder einen Sklaven liefern
mufsten, theils durch die Nothverkäuffe der Eigenthümer,
um die Geldsteuern zu entrichten.
Dieser Verlust an Bevölkerungszahl ward zum Theil
wieder durch die Einwanderung vieler Familien von Handelsleuten
ersetzt, welche in den letzten zwanzig Jahren
wegen der kriegerischen unstäten Verhältnisse von Don-
gola nach Kordofan und Sennaar geflüchtet waren, und
nun wegen den in jenen Gegenden obwaltenden nämlichen
Ursachen wieder heimgekehft sind.
Was für einen Bevölkerungsverlust das Land durch
die in Schendi angesiedelten Schakie erlitten hat, bin ich
nicht im Stande zu beurtherfen; diese Schakie nahmen
unter Melick Chaus Anführung bei Ismail Pascha Kriegsdienste,
und erhielten nun statt der schuldigen Soldzahlung
Ländereien, die an und für sich in jetzigen Zeiten
ganz werihlos sind.
Nach einer, freilich nur approximativ, blos nach
den von mir besichtigten einzelnen Distrikten gemachten
Schätzung, schien mir das zum Ackerbau taugliche Land
längs dem Nilstrom in den verschiedenen Provinzen der
Statthalterschaft Dongola wie folgt zu seyn:
Baden el Hadgar und Suckot . . 15 □ Stunden.
Mahas . . . • •, ,% • • • • 18 « »
Dongola Bahherie, Handak und
Dongola Gublie • < • • • • • • 80 „ H
Eddabbe und Ambukol . . . . 9 „ „
Dar Schakie . . . • 30 „ „ ^
152 Stunden
und hiernach käme auf jede Quadratstunde des bebaubaren
Landes eine Bewohnerzahl Von circa sieben hundert
Köpfen.
5.
Physionomik und Sprache der Bewohner
der Provinz Dongola, Beschreibung
ihres bürgerlichen Zustandes.
Die Bewohner von Dar Dongöla scheiden sich in
zwei Häuptclassen, nämlich5 in Barabrä, oder Nachkommen
der alten äthiopischen Nation, und in von Hed-
jaz eingewanderte Araberslämrtie. Die Vorfahren der
Barabra, die im Zeitlauf det Jahrhunderte durch politische
Begebenheiten gewifs mehrmals von feindlichen
Völksstämmen unterjocht wüfden, mufsten eine nahmhafte
Beimischung von fremdem Geblüte erleiden, aber bei aufmerksamer
Forschung findet man doch noch unter ihnen
[ vereinzelt die alten National-Gesichtszüge, die uns ihre
[Vorfahren auf den Colossal-Statüen und den Basreliefs
ihrer Tempel und Gräber äufgezeichnet haben." Ein länglich
ovales Gesicht, eine schön gekrümmte, nach der
Spitze zu etwas zugerundete Nase, verhältnifsmäfsig dicke,
jedoch nicht schnutenförmig aufgeworfene Lippen, zurückstehendes
Kinn, schwacher Bart, lebhafte Augen, stark