Wasserbedarf erhallen; freilich waren die einzelnen Stengel
vier Quadratfufs von einander gesäet, und mehrere
trugen taube Aehren, Der Distrikt, welcher mit dem
Nilbette etwa zwanzig Stunden seitwärts parallel läuft,
ist wegen seines sandigen Bodens wenig zur Vegetation
geeignet, aber alle Thäler und Flächen südlich von dieser
Strecke sind mit reichlichem Futtergras bedeckt; in
mehreren Hauptthälern sind die Bäume so zahlreich, dafs
man einzelne Strecken mit einem Walde vergleichen
dürfte. Brunnenwasser findet man, bei Nachgrabung am
schicklichen Ort, an mehreren Punkten in nicht beträchtlicher
Tiefe. Die Hügel und Berge selbst sind hier noch
ganz nackt, und erst in der Breite des fünfzehnten Grades
fangen die verwitternden Granitfelsmassen an, sich
mit niederem Gebüsche zu bedecken. In den Hügelzügen
von Beheda ist das. natürliche Wässerbecken von
Ge ck d o n d interessant und von wesentlichem Nutzen.
Hier bilden senkrechte Porphyrmassen ein bei zweihundert
Fufs langes und halb so breites elliptisches Felsbecken
von unbestimmter Tiefe; seine Lage ist von der
Art, dafs -sich die ganze Regenwassermasse einer nach
Süden zu gelegenen weiten Thalfläche darin sammeln
mufs, daher man es immer mit trefflichem Wasser angefüllt
findet. Ich habe mich vergeblich erkundigt nach
alterthüinlichen Denkmälern an diesem hierzu besonders
wohl geeigneten Orte, der in beinahe gleicher Entfernung
auf der direkten Strafse zwischen den Ruinen bei
Gebel Barkal (Napata) und denjenigen bei der Insel
Kurgos liegt; welchen bequemen Verbindungsweg man
gewifs auch'in alten Zeiten der weit beschwerlicheren
und langen Reise längs der Nilkrümmüng vorzog. Dieser
Karavanenweg ist nirgends durch Felspässe erschwert,
Überall ist fester ebener Boden, und nirgends ist die Entfernung
zwischen zwei Brunnen gröfser als ztvei Tagmärsche.
— An ändern Stellen der Steppe des Landes
Beheda sollen sich noch Ueberbleibsel von alterthümlichen
Ansiedelungen vorfinden, ich hatte jedoch keine Gelegenheit
solche zu besichtigen. Nachstehendes sind die des-
fallsigen Angaben der Araber, die ich als ziemlich glaubwürdige
Zeugen kenne. Oestlich von dem Brunnen Gümmer,
der unter dem sechszehnten Breitegrad liegt, in einer
Entfernung von vier Stunden, finden sich die Trümmer
von zwei grofsen alterthümlichen Ansiedelungen, deren
Gebäude aus Quadersteinen bestehen, und die mit Inschriften
oder Basreliefs versehen sind; drei grofse ausgemauerte
Brunnen finden sich vor; dieser Ort heifst
Wa d i Mo g a t t em; man köinmt an dem Brunnen Gümmer
auf der Karavanenstrafse von Dabbe nach Kar dum
vorbei. —■ Ferner wurde mir berichtet, dafs von Simrie
östlich in vier Stunden Entfernung auf einem Hügel Ruinen
vieler Wohnungen liegen, aus gewöhnlichem unbehauenen
Feldstein erbauet. War vielleicht an dieser Stelle
ein christliches Kloster\ Dei Ort heifst A bu G as chim,
d. h. Vater des Einfältigen. Man soll noch die grofsen
Wasserkrüge in den Winkeln der Wohnungen stehen finden,
aber von behauenen Steinen ist gar nichts vorhanden.
Der Hügel Abu Ge l i e , vier Stunden Westlich
vom Brunnen We b r i , soll ähnliche Ruinen enthalten.
Jetzt ist diese ganze Gegend nur periodisch und
sparsam von Beduinen-Arabern bewohnt, welche selbst
wahrscheinlich alle in der trockenen Frühlingsjahrszeit
mit ihren Heerden an den Nil zu, ziehen pflegen. In der