Küste ron I/edjas pietschen fflohila und
Djetta. v
Meinen Aufenthalt in Djetta ausgenommen, kenno
iel» die Küste von lledjas nur durch meine längs derselben
gemachte Seereise, während welcher ich übrigens
meistens an allgemeiner Körperentkräftung kränkelte. Ich
vermag daher nur Fragmente mitzutheilen, welche aber,
so unvollständig sie auch immer' sind, doch zur Läute-
ruug unserer geographischen Kenntnisse von dieser Gegend
beitragen können. Wie unrichtig der nördliche
Theil der durch Lord Valentia puhlicirten Karte des
rothen Meeres ist, ergibt sich bei der oberflächlichsten
Vergleichung meiner Karte mit der seinigen. Die Inseln
Sanafir und Tyran sind J/t Grad, Schusche und Iboa,
welches letztere dort Joheh geschrieben ist, jede 3/< Grad
zu weit südlich; dagegen fehlen weiter-im Süden die
Insel Xeiman, dere Breite ich am 3. October 1826 gleich
27° 7 ' 4 8 " fand, und die Insel Nebekie, wo ich durch
Beobachtungen am 4. October für die Breite 26° 4 4 ' 2 4 "
erhielt. Letztere ist bei drei Stunden vom Ufer entfernt,
in gleicher Parallele mit Ras Barry, einem Vorgebirge
von mittlerer Höhe. Beide Inseln sind flach und
lang gestreckt von Südost nach Nordwest; sie, so ,wie
die mellten ändern zwischen Möhila und Djetta gelegenen
Inseln, bestellen uns Kornllenformation; sie erbeben
dich zwölf bis achtzehn Fufs über den Meeresspiegel und
es schien mir, dufs der Liingendiirchmesser dieser Inseln
meistens mit der zunächst liegenden Küste parallel ist.
Südlich von ltas Barry entfernen sieb die Berge Arabiens
von der Küste; als ziemlich hohes Vorgebirg aber erscheint
die Küste unter dem 26*/3 Breitegrad; man nennt
solches Stubel Antar. *) Fünf Stunden süd-südwestlich
davon liegt der merkwürdige Hafen von Wu s c h k , der
wichtigste der ganzen Küste, und doch nicht auf erwähnter
Karte angemerkt; er wird durch einen schmalen,
eine halbe Meile tiefen Meerhusen gebildet, und ist
von niedern Hügeln begrenzt; eine grofse Anzahl Schiffe
kann da, gegen jeglichen Wind geschützt, guten Ankergrund
finden. Was diesen Hafen besonders schätzbar
macht, ist das treffliche Trinkwasser, welches jedem ändern
der ganzen Küste von Mohila bis Gomfuda vorzuziehen
ist. Deshalb laufen auch alle von Djetta nördlich
segelnde Schiffe, die Pilger führen, hier ein, und der Preis
des Wassers ist doch verhältnifsmäfsig gegen den auf ändern
Ankerplätzen dieser Küste sehr billig. Als ich in Wusehk
war, lieferten die Araber sechzig kleine Schläuche, jeden
von etwa zwanzig Maas Wasser, für einen Speeiesthaler,
obgleich zu derselben Zeit, wie wir, acht Schiffe voll
mit Pilgern hier ankerten. Das durch diese Menschenmenge
verursachte Gewühl machte mir jede astronomische
Beobachtung unmöglich; doch am folgenden Mittag
(5. October) fand ich zwei Stunden südwestlich von der
*) Auf Lord Valentia’s Karte liegt dieses Vorgebirg unterm
25° 55' Breitegrad.