lichkeit in die östlich gelegenen Thäler zu begleiten, wo
viele ßumen seyn sollten. Nach den Ruinen in Wadi
Araba (dem alten Petra) übernahm man es, mich führen
zu wollen, doch dieser Punkt war aufser der Sphäre meiner
Reisepläne. Die von mir eingezogenen Nachrichten
über den Charakter der Hamaran sind übrigens ganz
übereinstimmend mit den Erfahrungen, welche Burck-
Jiardt und Seetzen hier machten.
Das Schlofs Mohila ist in seiner Art recht gut befestiget;
hohe Mauern bilden ein Quadrat mit Thürmen
auf den Ecken; innen sind viele gewölbte Magazine, die
aber theilweise sehr im Verfall sind. Vierzig Mann Be-
satzung nebst mehreren Kanonen werden hier von Egypten
unterhalten. Es ist die dreizehnte Station der Pilger-
karavanen, vonRirket elHadgi bei Cairo an gerechnet, und
bildet das vierte befestigte Proviant-Magazin für dieselben.
Aufserhalb des Schlosses auf der Nordostseite sind mehrere
schöne ausgemauerte Rrunnen zur Bequemlichkeit der
Pilger, jedoch nicht alle mit gleich gutem Wasser, wegen
der grofsen Unreinlichkeit. Eben dieser Unreinlichkeit
und der dadurch erzeugten Menge Infusorien schreibe
ich die Fieber zu, welche die Besatzung und die Bewohner
der Umgebung regelmäfsig im Sommer heimsuchen.
Beim Schlosse Mohila, ist eigentlich kein Hafen,
und die Schiffe ankern eine halbe Stunde westlich hinter
einer Korallenbank.
Nachstehende Beschreibung einer von mir von Mohila
aus gemachten Landexcursion enthält alle Notizen
über die von mir gesehenen alterthümlichen Reste:
Am 8. Juli 1826 verfiefs ich zu Kameel Mohila;
nach siebenthalbstündigem Marsch in nord-nordwestlicher
Richtung, unfern von Hügelzügen von Gneis, kamen wir
an einen fliefsenden Bach, dessen Bette selbst noch in
dieser Jahreszeit eine Wasserfläche von Sieben Fufs Breite
und vier Zoll Tiefe enthielt. Dieser Bach heifst- D e -
riam; sein Lauf kömmt mehrere Stunden weit aus den
östlichen Urgebirgen, doch versiegt er im Sande, bevor
er das Meer erreicht. Ueppige Vegetation begrenzt seine
Ufer,, besonders viele Dattelpalmen, ■ die jedoch nur
theilweise von den nachlässigen Arabern gereiniget und
befruchtet werden. Bewohner in festbegründeten Ansiedelungen
gibt es hier keine, denü es ist heilige Regel
bei allen Ajabern, wo auch immer ihr Aufenthalt:
seyn mag, sich nie, selbst nicht einmal bei Reisen, an
einem Brunnen zu lagern, um, wie es scheint, Beruh- ,
rungspunkte und Reibungen mit ändern Arabern zu vermeiden,
welche etwa Wasserbedarf nach den Brunnen
führen dürfte. Fünf Minuten nordwestlich von diesem
Bache fand ich die Ruinen einer alten Ansiedelung am
Abhange einer Ebene. Eine unregelmäfsige Fläche, etwa
zweihundert fünfzig Schritte im Durchmesser, Avird durch
einen Steinwall eingeschlossen, der von unbehauenen gewöhnlichen
Felsstücken erbauet ist; die Giündmauern
mehrerer Gebäude sind bemerkbar, aber nirgends findet
sich irgend eine architectonische Verzierung. In der
Mitte dieser Ansiedelung ist ein rautenförmiges Hydräum
oder Piscina, dessen Seiten jede circa vierzig Fufs lang
sind; es ist bei zehn Fufs tief, und die Wände sind mit
einem Stuck überzogen. Diese Ruinen benennen die
Araber, gleichfalls D e r i a m. Nach fünfstündigem Marsch
in nordwestlicher Richtung über eine sandige Ebene mit
Urfelsgerölle, füllte uns der Weg an einem langen, weit