zu. Eihzelne Hügelzüge von dichtem Kalkstein mit Muschelfragmenten
lehnen sich in schräg eingesenkten Schichten
an mehreren Stellen des Seeufers den IJrfelsmassen
an, namentlich nordwestlich von Tor, hei Scherum, Ras
Ahu Soar und unfern Akaba; ein Plateau von horizontal
geschichtetem Kalkmergel überdeckt einen Theil der Ur-
gehirge südwestlich von Wadi Salaka auf dem Wege von
]\oebe nach St. Katharina. Die Felsmassen auf dem östlichen
Ufer des Golfs von Akaba nördlich von Magne sind
gleichfalls schroffe Urfelsbergzüge, die sich nördlich von
Akaba zu beiden Seiten des Thals Wadi Araba verlängern.
Die Höhe der dortigen Bergketten schätzte ich
auf drei tausend französische Fufs in der Umgebung
von Akaba, und die gröfsten Höhen der ganzen Bergkette
sind in der Umgehung des Klosters St. Katharina,
wo die Spitzen der Berge Musa oder Sinai und Horeb
oder St. Katharina fünf tausend fünf hundert bis sechs
tausend französische Fufs hoch seyn dürften. *)
Nordwestlich von der oben ausgedachten Scheidungslinie
ist die vorherrschende Gebirgsforination horizontal
geschichteter dichter Kalkstein und mitunter Gypslager,
die beinahe durchgehends eine vegetationslose Einöde
bilden. In dieser Gegend sind noch zu bemerken die
Metallgänge Von Wadi Nash; es ist erdige Kupfersch'wärze,
welche sich in grofsen Kegeln in die dortigen Sandsteinhügel
einsenkt. Die einzelnen Lager dieser Sandsteinhügel
sind mit dünnen Schichten Schwarzeisenstein durch-
*) Sinai liegt siid-südwestlich vom Kloster in einer Entfernung
von drei Viertelstunden; St. Katharina liegt südwestlich vom
Kloster in einer Entfernung von dritthalb Stunden.
setzt. *) An dem Meerufer zwischen Suez und Ras Me-
hamet bei Hamam und bei Hadger Eime sind termalische
Quellen; erstere kenne ich blos aus der Beschreibung
von Niebuhr. Die Quelle von Hadger Eime, in dem
Garten des griechischen Klosters Ra i to, ist eine Stunde
p o r d - nordwestlich von Tor; sie entspringt am Fufse eines
schroffen Kalksteinhügels, der Korallen- und Muschel-
Fragmente versteinert enthält. Das Wasser ist etwas gesalzen
und von einer Temperatur von sechs und zwanzig
und einem halben Grad Reaumur.
Die östlich und westlich von dem Vorgebirge Ras
Mehamet liegenden Inseln Sanafir, Barakan und Jubal,
so wie das Vorgebirge selbst, bestehen aus Korallenkalk;
das Gebilde dieser vier Punkte ist merkwürdig, weil solches
die unverkenntlichen Spuren eines heftigen Erdbebens
an sich trägt. Man sieht deutlich, wie alle diese
Felsmassen gewaltsam aus der Meeresfluth emporgehoben
wurden, und zwar die verschiedenen Punkte auf ungleiche
Höhe; verticale Spaltungen, zuweilen durchaus nur fünf
Fufs breit, zerreifsen die ganzen Felsmassen der Inseln
in verschiedenen Richtungen; einige dieser Risse sind
sechzig und mehr Fufs tief, und der eine von Ras Mehamet
schien mir selbst tiefer zu seyn, als die Fläche des
nahegelegenen Meeresspiegels, obgleich er kein Wasser
enthielt. Diese Spaltungen müssen nach der zuletzt vor-
gefallenen Erniederung des rothen Meeres entstanden
*) Man zeigte mir in Cairo einige ¡Stücke strahliges Grau-
spiefsglanzerz, die aus de« Gebirgen der Umgebung von St. Katharina
abstammen sollen; ich kenne den vorgeblichen Fundort
dieses Metalles nicht.