Procent rein«» Kupfer von trefflicher Qualität abwerfen,
obgleich die Erschöpfung der Gruben für eine lange Reihe
von Jahren nicht zu befürchten scheint, so dürfte doch
für eine türkische 'Regierung, die bei solchen Unternehmungen
wenigstens einen Nettogewinn von dreifsig Procent
des Capitals jährlich sicher erwartet, unmöglich ein genügender
Erfolg erwachsen, um so mehr, da man erst auf
Mittel zur Anschaffung des Brennmaterials sinnen müfste,
unr! Wahrscheinlich das Ganze der Aufsicht schwer besoldeter
und vielleicht doch kenntnifsloser Europäer an-
verfcrauet würde. Anders wird der Fall seyn, wenn einmal
europäische Civilisation sich über diese Länder verbreitet,'
und es sich um die Frage handelt, ob es sich
der Mühe verlohnt, die rohe Erzstufe nach dem über
fünf 'Stunden entfernten Meeresufer zu führen, und von
da nach der holzreichen abyssinischen Küste zu verfahren,
um daselbst ausgeschmolzen zu werden.
Diese Erzstufe reducirt sich sehr leicht ohne Hülfe
einer Beimischung; aus hundert Theilen erhielt ich achtzehn
Theile reines Kupfer, eben so viel Eisenschlacke;
Arsenik'zeigte seine Anwesenheit durch Knoblauchsgeruch,
das Uebrige verflüchtigte sich theilweise als Sauerstoff.
An zwei verschiedenen Punkten wurde hier von den
Alten vorzugsweise auf Kupfererz gegraben. Der nördlichste
scheint erschöpft; auf dem Hügel, welcher das
andere Bergwerk überdeckt, fand ich einen kleinen, acht
Füfs langen Obelisk von Sandstein liegen; die nach der
Bodenfläche gekehrte Seite zeigte an der von mir untersuchten
Stelle schön gearbeitete Hieroglyphen; auf den
drei ändern Seiten hatte der Zahn der Zeit die Bildhauerarbeit
verwittert. Bei dem Brunnen von Nasb fand ich
aueh an dem anstehenden Sandsteinfelsen eine Inschrift
in denselben Zügen, wie bei Gebel Mokattem; zwei Fufs-
stapfen sind dabei eingemeiselt, vermuthlich als Versinn-
lichungszeichen, dafs hier die in der Inschrift benannte
Person gestanden habe. *)
Auf meiner Reise in hiesiger Gegend im Sofhmer
1817 gesuchte ich f den von Niebuhr entdeckten egypti-
schen Todesacker, von ihm Gib b e i el Mo k k a t e b benannt,
den mir aber die «üch begleitenden Beduinen mit
dem Namen S a r b a t el Chadem bezeichneten. Seit dem
dänischen Reisenden war es nur e inem Europäer geglückt,
diese Ruinen zu besichtigen, nämlich dem nachher
in Syrien ermordeten Boutin, dessen Namen ich an
den Wänden der Katakomben eingekratzt fand. Nach
meinem Besuch ist Sarbat el Chadem unter Begleitung
meiner arabischen Führer von vielen europäischen Reisenden
besichtiget worden, die aber nach der Versicherung
des braven Scheik Doelheb nicht alle- seine Bemühungen
gleich mir zu seiner Zufriedenheit belohnt haben.
Sarbat el Chadem liegt vom Brunnen Nahasb dritthalb
Stunden in südöstlicher Richtung entfernt.
Zwischen schroffen Sandsteinbergen findet sich hier
auf einem- flachen Hügelrücken ein Parallelogramm, hundert'sechzig
Fufs lang, bei siebenzig Fuf§ breit, von alr
len Seiten durch Bausteinhaufen eingeschlossen, Trümmer
einstiger Gebäulichkeiten. Der Eingang in diesen Platz
scheint von der Südseite gewesen zu seyn, Hier stehen
vier kleine Säulen mit viereckigen Kapitalem; auf jeder
*) Diese Inschriften sind von mir publicirt worden in. dev
•Correspondance 'Astronomique, Vol. 7* Pao- 534-