und Wadi Nuba ausschliefslich der berberisehen Sprache
bedient, kennt die in Wadi Arab lebende Volksmasse
blos die Muttersprache ihrer einst aus dem peträischen
Arabien eingewanderten Vorfahren, die sich zu dem
Stamme der Alekati zählen.
Unter der Benennung Baden ei Ha d g a r , das Felsenthal,
begreift man den unwirthbaren Landstrich $ welcher
südlich von Wadi Haifa längs dem Nil sieh bis
Ukme erstreckt, von Norden nach S. S. West, während
einer Länge von 22 Stunden. Der Flufs wird hier fortwährend
von Granit und syenitartigen Felsmässen eingeengt,
welche zuweilen durch • Sandsteinlager überdeckt
sind. Mit Ausnahme einiger kleinen Ufer - Distrikte und
Inseln ist alles zur Cultur unfähig; sparsames Dornge-
sträuch mit Dompalmen untermischt, erheben sich neben
dem Flufsbette, das zuweilen mit zahllosen Felszacken
besäet ist; sie sind an einigen Stellen so aufgehäuft, dafs
sich der Strom nur schäumend durcharbeiten kann, und
die Schifffahrt die meiste Zeit des Jahres unterbrochen
wird. Man bezeichnet diese Stellen mit dem Namen
Schel lal , d. h. Wasserfall, und unter ihnen sind die
gefährlichsten in der Gegend von Semne, Ambukol,
Tangur und Song. — Nur die nackten schroffen Felsmassen
auf dem Ost-Nilufer zwischen Semne und Uckme
bilden eine wahre Bergkette, deren Höhe ich auf 800
Fufs über dem Flufsspiegel schätze. Die dasigen Thäler
sind ganz unbewohnt, und beherbergen nur periodisch
einzelne Bisharie-Horden. An die Syenit-Hügelzüge des
West-Nilufers lehnt sich ein unabsehbares Meer von Flugsand
an, dessen traurige Einförmigkeit nur zuweilen durch
schwarze Zacken von Urfelsmassen unterbrochen wird.
(Ich durchreiste diese abschreckende Wüstenebene auf
meiner Flucht vor dem Räuber Isa im Sommer 1823.)
Auf der Südseite des Katarakts von Wadi Haifa findet
man auf dem West-Nilufer viele verlassene Wohnstätten,
worunter mehrere Klöster; solche heifsen S u lli. Jetzt
ist das ganze West-Nilufer beinahe unbewohnt; auf der
Ostseite sind einige armselige Ackerbau treibende Kara-
risch-Araber ansässig. Bei Semne finden sich die Ruinen
einer beträchtlichen alterthümlichen Ansiedelung mit
einigen Tempeln in römisch-egyptischem Baustyl.
Unter Suckot begreift man denUferdistrikt voh
Uckme bis zum Dorfe Osbe, eine Landstrecke von circa
18 Stunden. Der Lauf des Nils schlängelt sich hier noch
immer von Süd-Süd-West her, aber seine Ufer werden
nicht mehr so anhaltend von Urfelsmassen angedrängt.
Zwischen Dahl und Mokrako sind Urthonschiefer-Berge;
südlich von Amara -erweitert sich das Nilthal; die es begrenzende
Steinmassen bilden öfters isolirte konische Hügel
von horizontal geschichtetem Sandstein; gleich bei
Uckme findet sich dicht am Ost-Nilufer eine starke ther-
malische Quelle (ich habe solche nicht seihst besichtiget),
L und westlich von der Insel Neluardi kommen im Sand-
I stein dünne Schichten von schönem Brauneisenstein mit
I grofsen Blöcken Holzopal vor. Mehrere Distrikte dieser
i Provinz sind leidlich bevölkert, jedoch scheint solches in
1 alterthümlichen Zeiten weit mehr der Fall gewesen zu
I seyn, nach den Trümmern zweier Städte zu urtheilen,
F- welche sich bei Amara und Scheck Seliin vorfinden. Für
den Ackerbau sind die pflanzbaren Strecken nicht sehr
fruchtbar, aber die Cultur der Dattelpalmen ist desto ergiebiger.