Durchgänge der Riechnerven; dafs deren so viele
sind, darf uns nicht belästigen : hat ja doch der
Qnerfortsatz des zweiten Wirbels schon ein rundes,
ein eirundes und ein Stachelloch, und es
kann ja von hinten nach vorne die Zahl der
Wirbellöcher fortschreitend zunehmen* Und siehe
da! auch an einer Zwischenwirbelspalte fehlt
es nicht, denn die sogenannten Ethmoidallöcher
sind ja wirkliche Stirnriechbeinspalten (fissurae
frontali-ethmoideae,) welche, wie andre Zwischenwirbelspalten,
grofstenthails von dem Quer-
fortsatze des hintern Wirbels, nämlich dem Stirnbeine
, gebildet werden, und dem Querfortsatze
des vordem Wirbels, nämlich dem Uebergange
der Siebplatte in die Papierplatte, blofs ihre
Schliessung verdanken* Der vordre Theil des
Stirnbeins gehört zum vierten Wirbel, nämlich
der der Augenhöhlenplatte zum Querfortsatze,
der der Schuppe zum Bogen, während die hintre
(regend dieses Knochens dem dritten Wirbel
in gleicherweise entsprechenden Theilen zuzuschreiben
ist* Die Papierplatte, die sämmtlichen
Muscheln, und das Thränenbein sind die einge-
weidigen Verlängerungen des vierten Wirbels, so
wie das Gaumenbein und der Oberkiefer dasselbe
für den dritten Wirbel sind*
Betrachten wir aber die Sache näher, so steigen
bedenkliche Wolken auf, welche, in eine
Masse zusammengezogen, den eben erschienenen
vierten Wirbel ganz wieder verhüllen* i) Der
angenommne Körper bleibt immer nur ein Knochenstreifen
der an einem Einschnitte des Ge*
hirns liegt* Q') Die Siebplattte fehlt bei den dt ei
urttern Klassen der Whbelthiere; sie kann also
nicht ein so wesentlicher Theil eines Schädelwirbels
seyn* 3) Die Stirnriechbeinspalte läfst blofs
einen untergeordneten, rükkehrenden Nervenzweig
durch. 4) Die Vertheilung des Stirnbeins
an zwei Wirbel läfst sich durch keine aus der
Entwicklungsgeschichte hergenommene T.hatsache
rechtfertigen. 5) Die eingeWeidigen Verlängerungen,
welche oben zweien Wirbeln zugeschrieben
wurden, hängen so unter einander zusammen,
dafs sie zu einem einzigen Wirbel gehören
müssen*
Wir kómmen also darauf zurück, dafs der
Schädel mit einem dritten Wirbel sich abschliefst.
Vor dem Keilbeine giebt es keinen Wirbel mehr,
denn dér Hirnstamm hat aufgehört, es ist kein
Mitteltheil mehr vorhanden, sondern es ragen
blofs die Strahlungen in völlig gespaltenen Massen
zur Stirngegend hervor*
Der Querfortsatz des dritten Wirbels erhält
seine Grundlage vom kleinen Flügel, seine Ergänzung
von der Augeniiohlenplatte des Stirnbeins*
Der Keilbeinstachel als vordrer Dornfortsatz
bekommt gleiche Verlängerungen in der senkrechten
Platte des Riechbeins, dem Pflugschar und
der knorplichen Scheidewand der Nase.
Das übrige Riechbein ist secundärer Querfortsatz.
Es geht nämlich mit seinem wesent«